Du bist mein Stern
muss ich laut lachen.
»Stimmt doch, oder?«, fragt er beleidigt.
»Nur wenn es Jason Orange wäre«, antworte ich.
»Welcher von denen ist das? Dieser kleine Mistkerl?«
»Nein!«, rufe ich aus. »Jason ist … Ach, hör auf, mich zu ärgern«, sage ich, als ich sehe, dass er grinst. »Creme dich verdammt nochmal ein und hör auf, dich zu beklagen.«
»Wie geht’s deiner Hand? Schon besser?« Er greift rüber und nimmt sie noch mal in seine.
»Viel besser, danke.«
In dem Moment erscheint Santiago von der Seite des Hauses. Ich reiße instinktiv meine Hand los, und Santiago erstarrt.
Als Santiago sich dem Pool nähert, wirft er mir verstohlen einen vielsagenden Blick zu.
»Ich hab mir die Hand verletzt«, erkläre ich, aber es klingt irgendwie lahm. Er macht sich daran, den Roboter wieder aus dem Wasser zu holen, und ignoriert uns.
Ich lehne mich auf meiner Liege zurück und versuche, mir nicht anmerken zu lassen, wie unwohl ich mich fühle. Irgendwann ist Santiago fertig und fährt weg.
Inzwischen ist es fast unerträglich heiß. Ich würde gern reingehen, aber ich will nicht von Johnny weg. Wenn ich allerdings noch viel länger hier draußen bleibe, bekomme ich mit Sicherheit einen Sonnenbrand.
»Hast du Lust, heut Abend mit mir ins Ivy zu gehen?«, fragt er aus heiterem Himmel. Ich muss überrascht aussehen, denn er fügt hinzu: »Die haben eine Pizza, auf die ich total stehe.«
»Ins Ivy? Werden sich da nicht die Paparazzi auf uns stürzen?«, frage ich mit Herzklopfen.
»Na und?«
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass Serengeti sehr begeistert ist, wenn wir dick in den Klatschspalten auftauchen. Nicht dass irgendjemand scharf drauf wäre, mich zu fotografieren … «, füge ich schnell hinzu.
»Wen kümmert’s? Ist doch eh alles Blödsinn.«
»Okay, dann reserviere ich uns einen Tisch.«
»Cool.«
Gehe ich tatsächlich mit Johnny Jefferson aus?
Ich eile ins Haus, um das Restaurant anzurufen, bevor er es sich anders überlegt. Der Chef versichert mir, dass ein hübscher, romantischer Platz auf uns warten wird. Ich versuche, ihm zu erklären, dass er gar nicht romantisch zu sein braucht, aber ich möchte auch nicht, dass es so aussieht, als würde ich viel Aufheben darum machen.
Als ich wieder nach draußen komme, ist Johnnys Sonnenliege leer. Da ich annehme, dass er bald zurück sein wird, sonne ich mich einfach weiter, aber als er nicht wiederkommt, beschließe ich, reinzugehen und ihm zu sagen, für welche Uhrzeit ich den Tisch bestellt habe.
Nachdem ich jetzt zwei Wochen hier wohne, bringe ich den Mut auf, an seine Zimmertür zu klopfen.
»Komm rein«, ruft er von drinnen. Schüchtern trete ich ein.
Sein Zimmer ist riesig, und anders als die anderen Räume, von denen aus man über die Bäume im Garten hinter dem Haus sieht, verläuft Johnnys Zimmer vom hinteren Teil des Hauses bis zum vorderen und gewährt einen vom Boden bis zur Decke reichenden, perfekten Blick auf die Stadt. Schwarzweißfotos von berühmten Ikonen der Rockmusik – alle von Jim Morrison bis Mick Jagger – säumen die Wände, und viele davon sind signiert. In der Zimmermitte steht ein riesengroßes Bett.
»Tisch bestellt?« Als ich mich umdrehe, steht Johnny mit nichts als einem Handtuch um die schlanke Hüfte in der Tür zu seinem Bad.
»Ja, für halb neun. Ist das okay?« Ich achte darauf, dass meine Stimme nicht zittert.
»Perfekt«, antwortet er.
Ich reiße meine Augen von ihm los und mache, um noch irgendwas anderes zu sagen, eine Bemerkung über sein tolles Zimmer.
Er antwortet nicht.
»Okay, dann gehe ich wohl mal besser und ziehe mich um.« Ich verlasse eilig den Raum und schließe die Tür hinter mir.
Dann fällt mir ein, dass ich ihn noch fragen wollte, ob ich den Wagen bestellen soll.
Verdammt.
Ich drehe mich um und klopfe wieder an seine Tür. Diesmal macht er mir auf. Er ist immer noch nass vom Duschen, und ich schwöre, dass ich die Hitze spüre, die sein nackter Oberkörper ausstrahlt.
»Tut mir leid, ich hab vergessen zu fragen, ob ich Davey Bescheid sagen soll.«
Nicht rot werden, nicht rot werden, nicht rot werden, sage ich mir, während ich spüre, wie mir die Hitze ins Gesicht steigt. Mist!
Er sieht mich amüsiert an. »Warum nehmen wir nicht das Motorrad?«
»Das Motorrad?«, frage ich dämlich. Natürlich, das Motorrad, Meg.
»Ja.« Er lehnt sich an den Türrahmen. »Es sei denn, du machst dir Sorgen um deine Frisur«, fügt er dann trocken hinzu.
»Nein, nein, nein, alles
Weitere Kostenlose Bücher