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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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Meg.«
    »Aber er hat doch morgen ein Interview. Wird er dafür rechtzeitig wieder da sein?« Ich fühle mich wie ein beleidigter Teenager, der sich bei seiner Mutter beschwert.
    »Ich weiß es nicht«, gesteht sie. »Vielleicht verschiebst du es besser.«
    Ich verstehe das nicht. Warum fährt er einfach so weg? Und warum hat er mir nichts gesagt? Mir ist irgendwie übel.
     
    Am Mittwoch gibt es immer noch kein Lebenszeichen von Johnny. Nachdem ich das Interview abgesagt habe und der Journalist mehrfach betont hat, dass ich ihm damit große Unannehmlichkeiten bereite, sitze ich eine Weile einfach nur da und starre Löcher in die Luft. Ich versuche, mich zusammenzureißen und zu arbeiten, und logge mich bei Facebook ein. Johnnys Sex-Appeal-Rating hat die Schallmauer durchbrochen. Das sollte mich freuen, aber ich bin nicht mit dem Herzen bei der Sache. Zum ersten Mal seit meiner Ankunft in L.A. spüre ich einen Anflug von Heimweh. Ich wünschte, Bess wäre hier, und beschließe, sie anzurufen. In England ist jetzt Mittwochabend.
    »Wir haben gerade von dir gesprochen!«
    »Tatsächlich?« Ich bekomme gleich bessere Laune, als ich ihre fröhliche Stimme höre. »Wer ist denn ›wir‹?«
    »Serena und ich. Ich hab gerade zu ihr gesagt, dass ich es unmög–«
    »Wer ist Serena?«, unterbreche ich sie.
    »Oh, sorry, hab ganz vergessen, dass du sie gar nicht kennst. Sie ist eine neue Arbeitskollegin. Jedenfalls hab ich gerade zu ihr gesagt, dass ich es unmöglich finde, dass du dich von Johnny Jefferson zu einem romantischen Dinner im Ivy einladen lässt, ohne mir gleich nachher am Telefon alles zu erzählen.«
    »Äh … «
    »Du HAST NICHT ANGERUFEN !«
    »Es war ja auch kein romantisches Dinner. Er wollte bloß ein bisschen Gesellschaft, weil Serengeti verreist war.«
    » M EG !«
    »Was?«
    »Warum hast du’s mir nicht erzählt?«
    Ich hab wirklich keine Lust, über dieses Thema zu reden. Dass Johnny einfach weggefahren ist, hat dem Ganzen seinen Glanz genommen.
    »Also, was ist passiert? Serena hat erzählt, ihr wärt mit seinem Motorrad hingefahren?«
    »Woher weiß Serena denn davon?«
    »Sie hat es auf der Seite von Samson Sarky gesehen und dich von dem Foto erkannt.«
    »Von welchem Foto?«
    »Na dem, auf dem du und ich in Italien am Pool sind, das auf deiner Kommode steht. Also, wie war denn nun die Motorrad–«
    »Wieso war Serena denn in meinem Zimmer?«, unterbreche ich sie.
    »Oh.« Bess wird still. »Tut mir leid. Hab ich vergessen zu erzählen. Sie sucht ein Zimmer. Ich hoffe, das ist okay, aber ich hab ihr gesagt, sie kann ab dem Wochenende bei uns wohnen.«
    »Klar, geht in Ordnung«, versichere ich ihr, obwohl das nicht unbedingt meinen Gefühlen entspricht. Wir haben zwar ausgemacht, mein Zimmer vorübergehend zu vermieten, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass es schon so bald nach meiner Abreise sein würde. »Sie kann auch gerne meine Bettwäsche und meine Sachen benutzen, bis sie sich selbst alles besorgt hat«, erkläre ich und komme mir großzügig vor.
    »Klar, okay«, sagt Bess, aber irgendwas in ihrer Stimme lässt mich aufhorchen.
    »Sollte das heißen, dass sie schon eingezogen ist?«
    »Ja, das Wochenende ist ja schon vorbei.«
    »Oh, ach ja. Entschuldige, ich dachte, du meinst das kommende Wochenende.«
    »Ja. Aber das ist doch okay, oder?«, fragt sie.
    »Natürlich!« Ich versuche, fröhlich zu klingen. »Dann schläft sie ja schon in meiner Bettwäsche!«
    »Ähm, ja. Tut mir leid«, erwidert Bess kleinlaut. »Ich hab ehrlich nicht gedacht, dass es dir was ausmachen würde.«
    »Tut es auch nicht. Ehrlich, Bess, ist in Ordnung. Warum hast du denn nichts gesagt, als wir am Samstag telefoniert haben?«
    »Tut mir leid«, sagt sie wieder. »Ich hab’s einfach vergessen. Bist du auch sicher, dass es okay ist?«
    »Ja, ist es. Hör mal, ich muss jetzt Schluss machen. Ich hab noch zu tun.«
    »Du hast mir immer noch nicht erzählt, wie es im Ivy war!«, mault sie.
    »Ein andermal.«
    Als ich auflege, fühle ich mich schlechter als vorher. Entschuldigung, aber
nein
, der Gedanke, dass irgendeine andere, die ich gar nicht kenne, in
meiner
Bettwäsche in
meinem
Bett schläft, und das nur zweieinhalb Wochen, nachdem ich dieses verdammte Land verlassen habe, gefällt mir
überhaupt nicht
! Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr rege ich mich auf.
    Vielleicht reagiere ich zu heftig. Ist ja eigentlich auch gar nicht schlimm. Bess wollte sich ohnehin eine neue Mitbewohnerin suchen. Ich

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