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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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darin einzutauchen, überkommt mich unbändige Vorfreude. Das hier ist bei weitem der schönste Ort, an dem ich jemals gewesen bin.
    Es sind einige Leute im Pool, aber etwas weiter links steht eine Holzbank. Ich gehe hinüber und setze mich.
    Die untergehende Sonne ist noch immer so hell, dass sie das Meer weiß färbt. Es ist, als würde ich in einem Flugzeug sitzen und auf Wattewolken runtersehen oder als wäre ich in der Antarktis und vor mir würde sich eine schneebedeckte Ebene erstrecken.
    »Dieselbe Idee hatte ich auch«, höre ich eine vertraute Stimme hinter mir sagen. Als ich mich umdrehe, steht Johnny mit einer Flasche Rotwein und einem halbleeren Glas in der Hand vor mir. Ich halte meine Weißweinflasche hoch.
    Er kommt zu mir und setzt sich auf die Bank.
    »Cheers.« Wir stoßen an.
    »Es ist umwerfend hier«, sage ich.
    »Ich liebe diesen Ort.«
    »Kommst du oft hierher?«
    »Von Zeit zu Zeit. Ich fahre schon seit einigen Jahren hierher. Das macht den Kopf frei.«
    »Es ist so friedlich hier«, schwärme ich.
    »Ja, nicht wahr? Es ist gut, hin und wieder aus der Stadt rauszukommen. Und ich fahr wahnsinnig gern über den Highway One«, fügt er hinzu.
    »Was du nicht sagst«, necke ich ihn.
    »Ich bin dir doch nicht zu schnell gefahren, oder?«, fragt er überrascht.
    »Nein, war schon in Ordnung«, wiegele ich ab. »Aber in einigen von diesen Kurven hättest du es mit Lewis Hamilton aufnehmen können.«
    »Ich wollte schon immer Rennfahrer werden«, sagt er, als ich Lewis’ Namen erwähne.
    »Dafür dürftest du aber inzwischen ein bisschen zu alt sein, oder?«, bemerke ich hilfreich.
    »Mensch, Meg, ich bin erst dreißig!«
    »Ja, wie ich schon sagte, zu alt.«
    Er gibt mir einen sanften Klaps auf den Hinterkopf.
    »Hey!«, schimpfe ich. »Du bringst meine Frisur durcheinander!«
    Er beugt sich vor und streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    »Nein, sieht alles gut aus«, sagt er.
    Ich wende den Blick ab, gucke aufs Meer und nippe an meinem Wein. Warum bin ich bloß plötzlich so schüchtern?
    Seit dem Abend im Ivy hab ich mich ihm nicht mehr nahe gefühlt. Was mit Serengeti passiert ist, hat mich gezwungen, ihn in einem anderen Licht zu sehen, aber er hat sich mir gegenüber sowieso distanziert verhalten. Okay, er war zwar viel beschäftigt, aber ich hab mich bei weitem mehr wie eine Angestellte gefühlt, als in den ersten beiden Wochen nach meiner Ankunft. Ich gucke wieder zu ihm hin und stelle fest, dass er mich immer noch ansieht. Dann lässt mich eine Bewegung hinter ihm erstarren. Drei Hirsche laufen leise durch das Unterholz auf die Wiesen zu, die zum Meer gehen.
    »Guck mal!«, flüstere ich. Er dreht sich um und folgt meinem Blick.
    Zwei der Hirsche erschrecken sich, als sie meine Stimme hören, und laufen zurück in den Wald, aus dem sie gekommen sind, aber der dritte spürt keine Gefahr und grast weiter. Wir beobachten ihn eine Weile stumm, bis er genug hat und aus unserem Blickfeld verschwindet.
    »Wow«, sage ich ehrfürchtig.
    Johnny sieht mich wieder an und lächelt.
    »Hast du Hunger?«, fragt er.
    Ich überlege. »Ja, ein bisschen. Soll ich uns Käse und Cracker holen gehen?«
    »Ja«, antwortet er begeistert und streckt die Hand aus, um mein Glas zu halten. Ich laufe schnell zurück in mein Zimmer und kehre beladen mit Snacks aus dem Kühlschrank wieder zu ihm zurück.
    Ich öffne die Cracker und den Ziegenkäse und schneide ein Stück mit einem kleinen Messer ab, das ich dann an ihn weiterreiche. Er gießt mir in der Zwischenzeit Wein nach.
    »Also dann kommt Christian morgen«, sage ich.
    »Was meint Davey, wann sie morgen da sein können?«, erkundigt sich Johnny.
    »Er hat gesagt, dass sie früh losfahren, also schätze ich, irgendwann am Nachmittag«, antworte ich.
    »Was zum Teufel ist denn das?«, fragt er plötzlich und zeigt aufs Meer. »Nein, das glaub ich jetzt nicht … «
    »Was ist das?«, frage ich.
    »Ein Wal«, sagt er und nickt. »Ja, wirklich, da ist ein Blauwal.«
    »Nein!«
    »Doch, im Ernst, guck mal, da!« Er beugt sich ganz nah zu mir herüber, so dass sich unsere Köpfe berühren. Ich folge der Richtung seines ausgestreckten Fingers.
    »O mein Gott!«, sage ich atemlos. Der Wal bläst eine Wasserfontäne in die Luft. Dann sieht man dicht dahinter eine zweite. »Es sind zwei!«
    »Wow!«, sagt er. »Ich komme jetzt schon seit Jahren hierher, aber einen Blauwal hab ich noch nie gesehen. Sie wandern um diese Jahreszeit«, erklärt er und schaut mich von

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