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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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dagegen tun.
    Hey, wo sind denn seine Sommersprossen? Da sind keine auf seiner Nase. Als ich ihn das erste Mal traf, hab ich mich gefragt, warum sie mir auf Fotos nie aufgefallen sind.
    Egal, wo stecken die Jungs eigentlich? Seit sie vor Stunden zum Mittagessen aufgebrochen sind, hab ich sie nicht mehr gesehen.
    Ich hab bis morgen Zeit, dem Bildredakteur mein Okay zu geben. Also beschließe ich, eine Pause einzulegen und einen kleinen Spaziergang zu machen, um zu sehen, ob ich Johnny und Christian irgendwo entdecke.
    Ich finde sie unten auf der Bank, auf der ich am Abend davor mit Johnny gesessen habe. Christian hat seinen Notizblock vor sich auf dem Schoß und schreibt. Johnny sitzt mit den Ellbogen auf den Knien vornübergebeugt auf der Bank und raucht eine Zigarette. Ich bin unsicher, ob ich sie überhaupt stören soll, aber Johnny guckt hoch und nickt mir zu. Christian dreht sich ebenfalls zu mir um und lächelt, also gehe ich zu ihnen.
    »Wie geht’s voran?«, frage ich.
    »Gut, gut«, erwidert Christian. »Ich höre gerade, was in letzter Zeit alles so passiert ist.«
    »Cool«, sage ich. »Ich wollte eine Runde spazieren gehen. Johnny, die Fotos für die Abnahme sind gekommen. Soll ich sie zum Abendessen mitbringen?«
    »Ja, alles klar, Meg.«
    Als ich um die Ecke biege, erstreckt sich vor mir ein Wald mit riesigen Mammutbäumen. Ich wage mich in die Dunkelheit vor und bin schon bald wieder in meine eigenen Gedanken versunken.
    Ich hab nicht gut geschlafen letzte Nacht. In meinem Kopf drehte sich alles, und ich war betrunkener, als ich gedacht hatte. Ich konnte Johnny nicht aus dem Kopf kriegen. Der Anblick seines fast nackten Körpers im Whirlpool, die Erinnerung daran, wie er sich ganz eng an mich gepresst hatte … Heute Morgen beim Frühstück war ich supernervös und habe dauernd zur Tür geguckt, wenn jemand reinkam. Aber er ist nicht gekommen. Ich wusste nicht, wie er reagieren würde, wenn er mich sieht, aber als er vorhin in mein Zimmer kam, war er wie immer. Absolut normal. Genau wie zu Christian.
    Ich komme mir ziemlich albern vor. Wahrscheinlich macht er sich über unsere Begegnung im Pool überhaupt keine Gedanken mehr. Und bestimmt messe ich dem Ganzen mehr Bedeutung zu, als ich sollte.
    Aber ich fühle mich so zu ihm hingezogen.
    Ich bleibe einen Moment im Wald stehen, schließe die Augen und lausche den in der Ferne zwitschernden Vögeln.
    Er war mir so nah. Ich stelle mir vor, wie ich meine Hände auf seine Brust lege, die vom Wasser nass und glatt ist. Wie ich seinen nackten Bauch berühre. Ich öffne die Augen wieder und fühle mich fiebrig und völlig durcheinander. Ich fächele mir mit der Hand kühle Luft zu und gehe weiter.
    An diesem Abend brauche ich besonders lange, um mich zurechtzumachen. Ich ziehe ein schwarzes Kleid an, binde mir die Haare teilweise aus dem Gesicht und lege ein dezentes, natürlich und weich aussehendes Make-up auf. Nur die Augen betone ich stark mit schwarzem Kajal.
    Ich möchte nicht die Erste sein, die am Tisch sitzt, aber um fünf vor halb acht halte ich es nicht mehr aus. In puncto Pünktlichkeit bin ich absolut penibel. Wenn andere zu spät kommen, kann ich damit einigermaßen umgehen, aber ich ertrage es nicht, diejenige zu sein, die andere warten lässt.
    Natürlich bin ich die Erste. Der Kellner weist mir den Platz in der Mitte zu, so dass rechts und links von mir jeweils noch ein Stuhl für die Jungs frei ist. Wir haben einen rechteckigen Tisch mit Blick aufs Wasser; die Klippen fallen direkt unter uns steil ab.
    Ich spähe aufs Meer hinaus für den Fall, dass ich noch einen Wal entdecke, dann bringt der Kellner die Weinkarte und zählt die Empfehlungen des heutigen Abends auf.
    Als Nächstes erscheint Christian.
    »Du siehst hübsch aus«, sagt er, als er sich hinsetzt.
    »Danke. Du auch.« Ein Kellner kommt, um uns Wein einzuschenken. »Und was hast du gemacht?«, fragt er.
    Schnell bin ich in seiner Gegenwart wieder völlig entspannt, was auch gut so ist, denn Johnny taucht erst eine halbe Stunde später auf. Zu dem Zeitpunkt haben Christian und ich schon eine halbe Flasche Wein und einen ganzen Korb mit Brot und Butter geleert.
    Er erklärt nicht, warum er zu spät kommt, und wir fragen auch nicht nach.
    Da Christian klagt, dass er am Verhungern ist, bestellen wir gleich. Dann fragt Johnny mich, ob ich die Fotos mitgebracht habe. Habe ich. Ich ziehe meinen Laptop aus der Tasche.
    Er betrachtet die Bilder eine Weile, während Christian und ich

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