Du bist mein Stern
mir eins.
»Johnny?«, frage ich. Er schüttelt den Kopf.
»Johnny versteht nichts von Süßigkeiten«, sagt Christian und sucht nach einer bestimmten Farbe.
»O doch«, sagt Johnny.
»Lieblingssüßigkeit?«, testet Christian ihn.
Johnny denkt einen Moment nach und antwortet dann: »After Eight.«
Christian bekommt einen hysterischen Lachanfall. »Ich hab völlig vergessen, dass du auf das Zeug stehst. Mann, du hast ein Süßigkeitenalter von neunzig. Du bist echt ’ne Oma!«
Ich unterdrücke ein Kichern. »Deine Lieblingsgeschmacksrichtung? «, frage ich Christian, weil ich mich nicht über Johnny lustig machen will.
Er beruhigt sich erstaunlich schnell wieder und antwortet dann: »In absteigender Reihenfolge würde ich sagen … Okay, erst mal die Sorten vom Tropical Mix: Erdbeer Daiquiri, Lemon Lime, Pink Grapefruit, Mango und Pfirsich.«
»Ich auch!« Ich beuge mich vor. »Na ja, vielleicht kommt Lemon Lime bei mir vor Erdbeer Daiquiri, aber es ist nah dran. Und bei den Smoothies?«
Er nimmt eins und fängt an zu kauen. »Kann gar nicht sagen, wonach das hier schmeckt.«
»Gib mal die Tüte!«, sage ich.
»Das ist geschummelt!« Aber er gibt nach.
»Ananas-Birne, Erdbeer-Banane, Mandarine-Orange-Mango, Beerenmischung, Kirsche-Passionsfrucht. Wie zum Teufel schmeckt denn Passionsfrucht?«
»Weiß der Himmel.«
»Dann sag einfach die Farben«, entscheide ich.
»Okay«, antwortet er und probiert von jeder Farbe eins. Johnny gähnt neben mir. »Orangerot gesprenkelt, Gelb, Orange, Blau, Rot«, verkündet Christian schließlich.
»Lass mich mal probieren«, sage ich, und er gibt mir eine Handvoll rüber.
»Ja«, sage ich kurz darauf. »Würde ich auch sagen. Zuerst Erdbeer-Banane … «
Ich höre Johnny neben mir seufzen und mir wird bewusst, dass wir ihn ausschließen.
»Okay, genug über Bonbons geredet«, sage ich und lehne mich wieder an mein Kissen. Mein Arm streift dabei Johnnys warmen Bizeps – er scheint noch näher gerückt zu sein. Er windet sich, um mir ein bisschen Platz zu machen, schmiegt sich danach aber wieder an mich. Komisch.
Christian liegt auf dem Rücken und schaut an die Decke.
»Soll ich nachschenken?«, fragt Johnny mich ganz ruhig.
»Klar.« Er gießt mir von dem sprudelnden Champagner ein.
»Ja!«, ruft Christian begeistert, stützt sich leicht auf und streckt die Hand mit seinem Glas aus.
»Also Kumpel«, sagt Johnny. »Wie geht’s Clare?«
Christian guckt in sein Glas und nimmt einen großen Schluck. »Keine Ahnung«, antwortet er. »Wir haben uns getrennt.«
Johnny setzt sich aufrechter hin. »Tatsächlich?«
»Ja.« Christian hickst.
»Shit«, sagt Johnny.
»Ja.« Christian hickst erneut und trinkt dann den nächsten Schluck.
»Wieso? Was ist passiert?«, fragt Johnny.
Sein Freund zuckt nur mit den Schultern.
»Tut mir leid, das zu hören«, sage ich vorsichtig, da mir nichts Besseres einfällt.
»Warum, du kanntest sie doch gar nicht«, erwidert Christian. »Und du übrigens auch nicht«, sagt er zu Johnny.
Niemand von uns sagt mehr etwas. Christian lacht verlegen auf. »Ach, ist einfach blöd gelaufen«, erklärt er. »Es sollte wohl nicht sein.« Er hickst schon wieder. »Wir sollten ins Bett gehen«, wendet er sich dann an Johnny. »Damit Meg noch ein bisschen Schlaf kriegt.«
»Kann ich nicht einfach hier schlafen?« Johnny kuschelt sich noch tiefer unter meine Decke. Sein Bein streicht gegen meins.
»Nein!«, beharrt Christian. »Beweg deinen Hintern aus Megans Bett.«
Ich muss kichern. »Ich heiße nicht Megan!«, sage ich wieder.
»Darf ich hier schlafen, Nutmeg?« Johnny sieht mich aus seinen schönen grünen Augen flehend an.
O mein Gott, der flirtet ja wie ein Weltmeister. Ist er zu allen so? Wahrscheinlich.
»Nein, darfst du nicht«, antworte ich lachend.
»Doch, bitte, ja?« Er rutscht näher zu mir hin und legt unter der Decke sein Bein über meins. Christian springt vom Bett und zieht die Decke weg.
»Scheiße, Alter, raus aus dem Bett!«
»Nein!«, protestiert Johnny scherzhaft.
Christian zerrt ihn förmlich aus dem Bett, während Johnny versucht, sein Glas so zu halten, dass der Rest Champagner nicht verschüttet wird.
»Entschuldige dich bei deiner P.A.!«, beharrt Christian.
Johnny tut übertrieben reumütig.
»Entschuldigen, hab ich gesagt!«, ruft Christian wieder. Ich muss kichern.
»Mir ist kalt«, beschwert Johnny sich und hüpft neben meinem Bett von einem Fuß auf den anderen. Er trägt nichts als seine
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