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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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runterhängen lassen und sich schlappgelacht.«
    »Heilige Scheiße«, sage ich. Seine Suite liegt im obersten Stockwerk.
    »Was hat er noch mal zu dir gesagt, als er angerufen hat?«, fragt Bill.
    »Er wollte nur, dass ich zu ihm komme. Aber er hat nicht gesagt, wohin.«
    Das Hoteltelefon klingelt, und Bill nimmt den Hörer ab.
    »Ja! Wo? Wo ist das? Können Sie uns einen Wagen besorgen? Okay. Wir kommen sofort runter.«
    Bill legt auf und greift nach seiner Jacke. »Er ist unten am Fluss. Irgend so ein Paparazzi-Arsch hat ihn fotografiert und das Hotel angerufen. Wenn das stimmt, muss er richtig am Ende sein. Normalerweise machen sie einfach nur ihr Foto und verschwinden wieder.«
    Während wir auf der Suche nach Johnny durch die Pariser Straßen fahren, gucke ich durchs Fenster auf den Eiffelturm, der über den Dächern aufragt. Der Fotograf hat behauptet, Johnny hier irgendwo in der Nähe gesehen zu haben, und wir können nur hoffen und beten, dass er noch da ist, wenn wir ankommen.
    »Hauptsache, er ist nicht in diesen verdammten Fluss gesprungen«, murmelt Bill.
    Dieser Kommentar löst eine leichte Hysterie in mir aus. »Warum sollte er das tun? Wieso? Hat er so was schon mal gemacht?«
    »Beruhig dich, Mädchen!«, giftet Bill mich an. »Ich glaub nicht, dass er selbstmordgefährdet ist. Aber ja, er war’s schon mal.«
    Die Boulevardblätter hatten, nachdem seine Band sich aufgelöst hatte, zwar geschrieben, er sei völlig am Ende, aber mir war nicht klar, wie schlimm es wohl tatsächlich gewesen sein muss. Ich fühle mich, als hätten sich alle Eingeweide in meinem Bauch verknotet.
    »Warum zum Teufel seid ihr ihm nicht gefolgt?«, wendet Bill sich wütend an einen von Johnnys Security-Leuten, die wir mitgenommen haben.
    »Weil er uns gesagt hat, wir sollen nicht!«, gibt der Mann hitzig zurück.
    Wir überqueren den Fluss und fahren an ihm entlang in Richtung des Eiffelturms. Ich starre aus dem Fenster und hoffe verzweifelt, Johnny irgendwo zu sehen, fürchte jedoch, dass es aussichtslos ist. Er könnte inzwischen überall sein.
    »Da ist er!«, schreit Bill plötzlich.
    »Wo?«, frage ich aufgeregt.
    »Da!«
    Ich folge Bills Finger und erblicke eine Menschenmenge in der Nähe der Brücke. Johnny kann ich nicht entdecken, aber ich sehe Blitzlichter aufleuchten.
    Ich kratze meine Französischkenntnisse aus dem Gymnasium zusammen, und bitte den Fahrer, uns so dicht wie möglich heranzufahren, dann steigen wir aus dem Wagen und drängen uns durch die Menge.
    Ich erstarre. Johnny hat einen Arm um einen abgerissen aussehenden Jugendlichen gelegt, in der anderen Hand hält er eine leere Whiskyflasche. Er kippt fast nach vorn, als er schallend lacht.
    »Johnny!«, schreie ich.
    »Nutmeg!« Er sieht fast schon ekelerregend aus, als er erfreut auf mich zuschwankt. Den Jugendlichen zerrt er dabei hinter sich her. »Bill!«, ruft er und lässt den Typen und die Flasche los, die auf dem Boden in tausend Stücke zerspringt. Er geht mit ausgebreiteten Armen auf Bill zu, der zusammen mit den Security-Leuten vergeblich versucht, die Schaulustigen zu vertreiben. Johnny dreht sich wieder zu mir um, fällt mir um den Hals und lehnt sich mit seinem ganzen Gewicht gegen mich, so dass ich fast umkippe. Er stinkt nach einer Mischung aus Alkohol, Zigaretten und Erbrochenem. Nicht gerade ein Duft, den irgendjemand so bald in Flaschen füllen möchte, um ein Johnny-Jefferson-Aftershave daraus zu machen.
    »Komm, wir bringen dich ins Hotel.« Ich atme durch den Mund, um dem Gestank zu entgehen, und versuche, ihn hinter mir her durch die Menge zu schleifen. Es sind immer noch jede Menge Schaulustige da, die ihn fotografieren. Der betrunkene Johnny ist offensichtlich eine größere Touristenattraktion als das berühmte 300 Meter hohe Bauwerk, das über uns aufragt.
    »Warte! Warte!« Johnny zerrt mich zurück. »Komm, ich stell dir meine neuen Freunde vor.« Er wirbelt herum, packt meine Hand und zieht mich wieder zur Brücke, wo eine Ansammlung von großen Pappkartons steht, von denen einige mit Planen und Fetzen bedeckt sind. Eine Gruppe von Obdachlosen scheint darin zu hausen.
    »Ich glaub nicht, dass das eine gute Idee ist, Johnny.« Ich stemme mich gegen ihn.
    »Schäm dich, Nutmeg. Das sind doch auch Menschen.« Er lacht wieder schallend los. »Hör mal, Nutmeg, hör mal zu!«, sagt er, dann ruft er der kleinen Gruppe Jugendlicher vor ihm zu: »Sagt es! Los, sagt es!«
    »Hiiiiiieeeeer kommt Johnny!«, ruft einer von

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