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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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Johnnys Zimmer. Bill fängt uns an der Tür ab.
    »Er wird gerade wach«, sagt Bill.
    »Können wir reinkommen?«, frage ich.
    »Gebt ihm noch ein bisschen Zeit.« Er versucht, uns von der Tür wegzuschieben.
    »Bill, warum können wir nicht zu ihm?«
    »Er braucht noch eine Weile«, antwortet er und schließt die Tür.
    »Wir geben ihm eine Viertelstunde«, meint Christian. »Dann gehen wir da rein.« Wir warten, angespannt schweigend, in meinem Zimmer.
    »Hatte ich euch nicht gesagt, ihr sollt ihn in Ruhe lassen?«, blafft Bill uns an, als wir fünfzehn Minuten später wieder vor Johnnys Tür stehen.
    »Ist schon okay, Bill, lass sie rein!«, höre ich Johnny von drinnen. Bill guckt uns wütend an, macht die Tür weiter auf und macht einen Schritt zur Seite, um uns vorbeizulassen.
    »Hey, Mann!« Johnny steht auf und umarmt Christian kurz. Dann wendet er sich mir zu. »Hiiiiiiiieeeeer kommt Johnny!«
    Ich trete erschrocken einen Schritt zurück.
    Er lacht. »War nur Spaß, Meg.«
    Offenbar sehe ich nicht besonders überzeugt aus, denn er fährt fort: »Entspann dich, das ist keine große Sache.« Er setzt sich auf eine Chaiselongue, nimmt seine Gitarre und spielt ein paar schnelle Akkorde. Dann stellt er die Gitarre wieder weg und greift nach seinen Zigaretten auf dem Tisch.
    Ich mustere ihn argwöhnisch. »Meinst du, du kannst heute Abend spielen?«
    Hinter mir schnaubt Bill.
    »Ja, klar.« Johnny grinst und steckt sich eine Zigarette an. »Glaubst du etwa, ich bin ein Weichei?« Er trommelt mit den Fingern schnell auf die Tischplatte.
    »O Mann, du hast mir echt einen Schreck eingejagt«, seufzt Christian erleichtert und lässt sich neben Johnny auf die Chaiselongue fallen. Johnny lacht und reibt sich die Nase.
    Misstrauisch werfe ich Bill einen Blick zu.
    »Okay, das reicht. Raus mit euch!« Bill gestikuliert zur Tür. »Er braucht jetzt seine Ruhe.«
    »Moment!«, rufe ich.
    »Was ist?« Johnny reißt die Augen in gespieltem Ernst weit auf und fängt dann an zu lachen. »Guckt euch nur dieses kleine Gesicht an!« Er stößt Christian in die Seite und nickt in meine Richtung. »Ist sie nicht süß, wenn sie sich Sorgen macht?«
    Christian gibt ihm keine Antwort, aber ich hab die Nase voll von Bills und Johnnys gönnerhaftem Benehmen, drehe mich auf dem Absatz um und verschwinde.
    Das Konzert findet an diesem Abend statt, und Johnny hat sogar noch mehr Energie als üblich. Ich sehe von der Seite der Bühne aus zu, wie er sich über seinen angeblichen Kollaps lustig macht. Das Publikum hängt an seinen Lippen.
    »Da zieht man los und feiert mit ein paar Obdachlosen, und gleich denken alle, man wäre übergeschnappt!«, ruft er ins Mikro.
    Christian steht neben mir.
    »Was meinst du?«, frage ich ihn. »Ist er vor sieben Jahren auch so gewesen?«
    »Keine Ahnung.« Christian zuckt die Achseln. »Wir hatten ja ein paar Jahre keinen Kontakt, deshalb hab ich das nicht aus der Nähe mitbekommen.«
    »Ach ja, stimmt!« Ich muss jetzt über die Musik hinweg schreien, denn die Band hat angefangen, den nächsten Song zu spielen. »Das hatte ich ganz vergessen!«
    »Was denn?« Er sieht mich an.
    »Das mit deiner Freundin!«, schreie ich.
    Er nickt und starrt dann wieder auf die Bühne.
    Jetzt fühle ich mich irgendwie unwohl, während ich neben ihm stehe, doch dann rede ich mir ein, dass er wahrscheinlich nur wegen der lauten Musik aufgehört hat, mit mir zu reden. Aber ich hätte wohl besser nichts gesagt.
    Am nächsten Tag ruft Bess an. Es war derart viel los, dass ich seit Wochen nicht mit ihr geredet habe.
    »Hallo! Schön, deine Stimme zu hören! Wie geht’s dir?«
    »Gut, danke. Und selbst?« Sie klingt ein bisschen unterkühlt.
    »Ganz gut. Viel zu tun. Seit wir aus L.A. weg sind, geht alles Schlag auf Schlag.«
    »Kann ich mir vorstellen«, sagt sie.
    Es tritt eine betretene Stille ein, und ich frage mich, warum sie angerufen hat.
    »Kommt ihr trotzdem noch nach London?«, fragt sie.
    »Aber ja! Übernächste Woche!«
    »Brauchst du was zum Übernachten?« Ihr Tonfall ist eindeutig distanziert.
    »Ähm, nein, wir wohnen im Hotel. Aber trotzdem danke.«
    »Okay.«
    Wieder betretene Stille.
    »Ach du Schande!« Plötzlich fällt es mir wieder ein. »Ich muss dir unbedingt ein paar Karten für das Wembley-Konzert besorgen.«
    »Kannst du denn welche kriegen?«, fragt sie.
    »Na klar! Ich besorg dir auch Backstage-Ausweise.«
    »
Wirklich?
« Jetzt klingt sie vergnügt. »Das wär supercool!«
    Ich muss grinsen. »Ich

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