Du bist mein Traummann
dem Licht des anbrechenden Tages. Draußen am Rand des Tannenwaldes joggte ein hoch gewachsener Mann über das Grasland. Romans kraftvolle Gestalt war nur mit Boxershorts bekleidet. In gleichmäßigem Laufschritt überquerte er die Weide. Plötzlich hatte Kallista den unbändigen Wunsch, ihm nachzujagen, ihn einzuholen. So wie Roman küsste … Vielleicht war er auf dem Weg zu einer anderen Frau …
Sie rannte los, um sich Shorts und T-Shirt anzuziehen.
Roman hatte sie am Abend zuvor zu ihrem Wagen gebracht und sie auf unglaublich zärtliche, sinnliche Art geküsst, hatte ihre Hände genommen und sie mit seinen Lippen gestreichelt. Und die ganze Zeit hatte er sie dabei angesehen, mit einem Blick voller Verlangen … In jenem Moment war sie sicher gewesen, dass Roman Blaylock nur eines wollte: sie.
Aber er war zu attraktiv und viel zu geschickt. Er musste irgendwo eine Frau haben, die mit offenen Armen auf ihn wartete. Nun, sie, Kallista, würde sein Geheimnis lüften. Rasch lief sie über die Wiese.
Weit voraus sah sie Roman, der mit unverändert leichtem, gleichmäßigem Schritt weiterrannte, obwohl er jetzt den Bergpfad hinauflief. Lettie Coleman, alleinerziehende Mutter, sehr attraktiv und sexy, lebte auf der anderen Seite des Hügels …
Kallista zwang sich, schneller zu laufen und sprang über einen umgestürzten Baumstamm. Dann machte der Weg eine Biegung, und plötzlich lief sie Roman direkt in die Arme und warf ihn dabei ins Gebüsch. Als er mit geschlossenen Augen liegen blieb, kniete Kallista sich neben ihn auf den Boden und beugte sich über ihn. Sein Gesicht war unrasiert, das rote Stirnband schweißnass.
Auf einmal packte er sie am Oberarm und öffnete die Augen. “Du. Natürlich. Ich wusste doch, jemand folgt mir.”
“Tut dir wohl leid, dass es nicht eine deiner Freundinnen ist, was?” Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien.
Er ging auf ihre Bemerkung nicht ein, sondern stand auf, stützte die Hände in die Hüften und wartete schweigend.
Kallista war es nicht gewohnt, sich rechtfertigen zu müssen, aber Roman erwartete ganz offensichtlich eine Erklärung von ihr. “Du benutzt meinen Pfad.”
Sie wollte ihn zur Seite schubsen, doch Roman umfasste ihr Handgelenk und zog sie in seine Richtung, sodass sie das Gleichgewicht verlor. Kurzerhand nahm er sie auf die Arme. Kallista hielt die Luft an, als Roman auf den Ausschnitt ihres T-Shirts starrte und auf die hart gewordenen Knospen, die sich unter dem feuchten Stoff abdrückten.
“Warum bist du so … erregt?”, fragte er überrascht, und sie merkte, dass sie rot wurde.
“Was hast du um diese Tageszeit hier zu suchen?”, konterte sie. “Hast du nichts zu tun?” Sie wollte nicht zugeben, wie fasziniert sie von ihm war und wie sehr sie sich danach sehnte, seinen Mund auf ihrem zu spüren.
“Das Joggen hilft mir, die Angespanntheit loszuwerden, die ich in letzter Zeit oft habe. Aber das brauche ich dir doch nicht zu erklären, oder?”
Kallista spürte an ihren Schenkeln, dass er erregt war, und die Luft zwischen Roman und ihr schien vor Spannung zu knistern. Er hatte gesagt, mit einer Frau zu schlafen, bedeute für ihn mehr als Sex. Durfte sie ihm vertrauen?
“Willst du mich?”, fragte sie leichthin.
“Du weißt, dass ich dich will. Die Entscheidung liegt bei dir.”
“Solange du mich trägst, kann ich nichts entscheiden. Ich kann besser denken, wenn ich mit beiden Füßen auf dem Boden stehe.”
Er lächelte ironisch. “Ich fürchte, wenn ich dich loslasse, läufst du mir fort, und du bist verflixt gut in Form.
Sie berührte seine Wange und strich mit der Fingerspitze über die warme, raue Haut. Wie einfühlsam er doch sein konnte. Sie hatte nicht viele solcher Männer kennengelernt in ihrem Leben. Einer von ihnen war Boone gewesen.
“Wer bist du, Roman Blaylock?”, wisperte sie.
“Wer hat dir wehgetan?”
“Spielt das denn eine Rolle?”, fragte sie und wischte sich entschieden ein paar Tränen von der Wange.
“Ich werde dir nicht wehtun, Honey. Aber es tut mir leid für dich, was in deiner Vergangenheit passiert ist. Ich würde es wieder gutmachen, wenn ich könnte.” Er küsste sie zart. Seine Lippen schmeckten salzig, von ihren Tränen.
Verdammt, sie wollte keine Gefühle für diesen Mann haben. Sie wollte ihm nicht vertrauen.
“Lass mich runter”, verlangte sie.
Als sie wieder auf den Füßen stand, atmete sie tief durch und fragte sich, ob sie Roman tatsächlich zu ihrem ersten Liebhaber
Weitere Kostenlose Bücher