Du bist mein Traummann
sie an. “Na, das sagt ja wohl alles über meine Selbstkontrolle, nicht wahr?”
“Hatte ich etwa um Selbstkontrolle gebeten?” Er war so aufrichtig. Und sie liebte es, wenn er rot wurde wie ein Teenager. Mit einem jungenhaft schuldbewussten Ausdruck betrachtete er die Margerite, die sie ihm ins Haar gesteckt hatte.
“Warum, Roman? Warum hast du keine anderen Frauen gehabt?”, fragte sie.
“Mir ist einfach keine begegnet, bei der ich das Gefühl hatte, sie sei die Richtige, und das ist wirklich das erste Mal, dass mir eine Frau Blumen ins Haar steckt.” Verlegen blickte er weg. “Das wird ein schöner Tag. Wenn wir unsere Angeln dabei hätten, könnten wir jetzt fischen.”
“Margeriten stehen dir. Und lenk nicht vom Thema ab. Du meinst also, ich sei die Richtige?”
“Ja”, antwortete er, ohne zu zögern, und küsste sie. “Aber ich erzähl dir trotzdem nichts über Boones Geschäfte.”
Die Bemerkung traf sie hart. “Du glaubst also, ich hätte nur deshalb mit dir geschlafen, um danach Informationen aus dir herauszuholen?”
Sie wollte aufspringen, aber er hielt sie fest. “Ein Mann hat nun einmal gern die Fäden in der Hand. Ich habe nicht richtig um dich geworben, aber ich möchte, dass du weißt, dass ich das, was gerade passiert ist, sehr ernst nehme. Du hast mir dich zum Geschenk gemacht. Danke.”
Sie wollte kein Dankeschön. Sie wollte mehr Zärtlichkeit und Leidenschaft, heiße Küsse, glühende Blicke und tiefe Seufzer. Sie wollte ihn in sich spüren. Er hatte ihr eine Ahnung davon vermittelt, wie es sein könnte, und jetzt …
“Warum schickst du mir nicht eine Dankeskarte?” Aufgebracht machte Kallista sich von Roman los. “Es ging mir nicht um Informationen über Boones Konten, Mr. Blaylock. Du bist ganz schön schwer von Begriff und verdammt dickköpfig, und …” Sie begann zu laufen, fort von Roman, fort von ihrem Verlangen nach ihm.
Als sie nach ein paar Metern wieder stehen blieb, war er direkt hinter ihr. Er wirkte schuldbewusst, geradezu am Boden zerstört. Doch sie war so empört, dass sie ihm noch ein bisschen mehr zusetzen wollte, aber ohne ihn dabei in seinen Schuldgefühlen zu bestärken. Roman sollte sich nicht schuldig fühlen, weil er sie geliebt hatte. Sie wusste, was sie wollte, und sie hatte es genauso und nur mit ihm gewollt. Und sie würde es jederzeit wieder mit ihm tun.
“Ich habe gesehen, wie du rot geworden bist, Roman Blaylock.”
“Verdammt, Kallie! Ein Mann wird nicht rot!”, gab er zurück und sah sie so entrüstet an, als hätte sie seine Männlichkeit in Frage gestellt.
Sie warf ihre Mähne zurück und zwinkerte ihm mit einem schelmischen Lächeln zu. “Ich werde dir das Leben zur Hölle machen, Roman Blaylock.”
Kallistas Onkel kämpfte nicht fair. Der schmerzhafte Beweis dafür waren Romans blaues Auge und seine geschwollene Lippe. Er hängte seinen Stetson an die Wand, wo all die anderen Stetsons hingen. Die Stadthalle war voller Menschen, die Wohltätigkeitsparty war gut besucht. Auf der Tanzfläche tanzten Kinder mit ihren Eltern.
Kallista kam gerade aus der Küche. Sie hatte ein kurzes, eng anliegendes schwarzes Kleid an und hochhackige Schuhe und trug eine Kasserolle an einen der Tische. Sie blitzte ihn aus ihren grünen Augen an, sodass er unwillkürlich die Luft anhielt.
Er konnte ihr nicht sagen, dass er heute Jeremy, Boones einzigem noch lebendem Sohn, begegnet war. Jeremy hatte Anspruch darauf erhoben, Boones alleiniger Erbe zu sein und ihn als Nachlassverwalter ablösen zu wollen. Aber Boone hätte das nicht gewollt. Deshalb hatte er, Roman, sich mit Jeremy in Cheyenne getroffen, beide in Begleitung eines Rechtsanwalts. Boones Testament hatte sich als unanfechtbar erwiesen, und in seinem Zorn hatte Jeremy ihn angegriffen.
Düster blickte er jetzt zu Kallista hinüber. Ihr Ausdruck war abweisend.
Aber sein Herz schlug nur noch für sie. Er wollte sie wieder in die Arme nehmen.
Zwei Tage waren vergangen, seit sie sich auf der Waldlichtung geliebt hatten, seit er ihren nackten Körper an seinem gespürt hatte und ihren leisen Schrei gehört hatte.
Roman versuchte ein Lächeln in Kallistas Richtung, wobei die Wunde über seiner Lippe wieder aufzuplatzen drohte. Doch Kallista ignorierte ihn. Sie sah hinüber zu Rio und krümmte den Finger. Rio nickte schmunzelnd hinüber zu Jack’s Band, die gerade zu einem schnellen Countrysong ansetzte, der perfekt zum Tanzen war. Rio und Kallista gingen auf die Tanzfläche, gefolgt von
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