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Du bist nie allein

Du bist nie allein

Titel: Du bist nie allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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als sie in Erwägung zog, umzukehren und Pete in der anderen Richtung beim Suchen zu helfen, erfasste der Lichtkegel der Taschenlampe etwas, das ihr Bewusstsein zuerst nicht identifizieren wollte.
    Als sie es dann erkannte, schrie sie los.
    Pete Gandy hörte den Schrei. Er drehte sich um und rannte auf Jennifer zu. Nach weniger als einer Minute kam er bei ihr an. Jennifer kauerte neben einem Körper. Wie angewurzelt blieb Pete stehen, unfähig, sich zu rühren.
    »Rufen Sie einen Krankenwagen, sofort!«, schrie Jennifer, und Pete machte kehrt und rannte zum Streifenwagen.
    Jennifer unterdrückte ihre Panik und konzentrierte sich auf den Körper am Boden. Das Gesicht der jungen Frau war blutverschmiert und entstellt. Um ihren Hals zog sich ein violetter Streifen. Die eine Hand lag seltsam abgeknickt da, offenbar, weil das Handgelenk gebrochen war. Jennifer hatte die Frau für tot gehalten, bis sie einen schwachen Puls fühlte.
    Pete kam zurück und hockte sich neben Jennifer.
    Gleich darauf erkannte er das Opfer und musste sich am Straßenrand übergeben.

Kapitel 34
    A ls Julie am Donnerstagmorgen in den Salon kam, erwarteten Officer Gandy und Officer Romanello sie bereits. Ein Blick in ihre Gesichter genügte, und Julie wusste, warum sie da waren.
    Mabel stand mit rot verquollenen Augen hinter ihnen. »Oh, Schätzchen«, sagte sie, kam auf Julie zu und sank ihr in die Arme. »Mike und Henry kommen gleich…«
    Dann brach sie, am ganzen Leibe zitternd, in Schluchzen aus.
    »Was ist passiert?«
    »Er hat sie verprügelt«, berichtete Mabel, kaum ihrer Stimme mächtig. »Er hätte sie fast umgebracht… Sie liegt im Koma… Die Ärzte wissen nicht, ob sie durchkommt… Sie musste gestern Nacht noch nach Wilmington geflogen werden…«
    Julie bekam weiche Knie, zwang sich aber zur Ruhe. Im nächsten Augenblick kamen Mike und Henry durch die Tür gestürmt. Mike warf Julie und Mabel nur einen kurzen Blick zu und baute sich dann vor den Polizisten auf.
    »Was hat er mit Andrea gemacht?«, fragte er hitzig.
    Jennifer zögerte. Es fiel ihr schwer, die Misshandlungen zu beschreiben. Das Blut, die Knochenbrüche…
    »Sie sah schrecklich aus«, sagte Pete endlich. »So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    Mabel begann erneut zu schluchzen, und auch Julie rang mühsam um Fassung. Henry schien wie gelähmt, aber Mike sah Jennifer eindringlich in die Augen.
    »Haben Sie Richard schon verhaftet?«, wollte er wissen. »Nein«, sagte Jennifer.
    »Warum denn nicht, zum Teufel?«
    »Weil wir nicht wissen, ob er dafür verantwortlich ist.«
    »Natürlich ist er das! Wer zum Teufel wäre sonst zu so etwas imstande?«
    Jennifer hob beruhigend die Hände, um die Lage im Griff zu behalten. »Hören Sie, ich kann mir denken, dass Sie aufgeregt sind…«
    »Natürlich sind wir das!«, schrie Mike. »Wie sollen wir denn sonst reagieren? Der läuft draußen frei rum, während Sie beide hier Ihre Zeit verplempern!«
    »Nun mal langsam«, schaltete sich Pete ein, und Mike wandte sich zu ihm um.
    »Mal langsam? Sie haben das Ganze doch überhaupt erst verbockt! Wenn Sie nicht so verdammt engstirnig wären, wäre es nie so weit gekommen! Ich habe Ihnen gesagt, dass der Kerl gefährlich ist! Wir haben Sie angefleht, etwas zu unternehmen! Aber Sie haben ja nichts davon wissen wollen, Sie mussten ja den harten Cop spielen.«
    »Beruhigen Sie sich…«
    Mike trat mit einer drohenden Körperhaltung auf ihn zu. »Sagen Sie mir nicht, was ich zu tun habe! Das ist alles Ihre Schuld!«
    Petes Mund verengte sich zu einem dünnen Strich. Jennifer ging dazwischen.
    »Ihr Verhalten hilft Andrea auch nicht!«, schrie sie. »Und jetzt Schluss, alle beide!«
    Mike und Pete standen Auge in Auge da, beide bebten vor Anspannung. Jennifer fuhr hastig fort: »Hören Sie – dass Richard auch hier seine Hände im Spiel haben konnte, wussten wir nicht«, sagte sie, den Blick auf Mike und Julie gerichtet. »Sie haben beide nicht erwähnt, dass Andrea mit ihm gesehen wurde, und wir haben sie gefunden,
nachdem
wir gestern Abend bei Ihnen waren. Sie war bereits bewusstlos, und wir hatten keinerlei Hinweis darauf, wer ihr das angetan hat. Pete und ich waren fast bis zum Morgengrauen am Fundort, und wir sind heute früh hierher gekommen, weil Andrea hier gearbeitet hat, nicht, weil wir irgendeinen Verdacht hatten. Mabel hat uns eben erst von Richard und Andrea erzählt. Verstehen Sie?«
    Mike und Pete fixierten sich immer noch, bis Mike endlich den Blick abwandte. Er holte

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