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Du bist nie allein

Du bist nie allein

Titel: Du bist nie allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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bei.
    »Fast wie in einem Artikel in
People
über die glanzvollsten Paare der Welt.«
    »Als sollten sie zusammen die Hauptrollen in einem Film spielen.«
    »Ist ja gut, Leute«, warf Mike schließlich ein. »Ich hab’s kapiert. Er ist perfekt, er ist wundervoll, er ist ein Traummann.«
    Henry und Emma schauten Mike an, und beiden lachte der Schalk aus den Augen.
    »Das haben wir nicht gesagt, Mike«, widersprach Henry, »wir sagen bloß, dass er so
aussieht.«
    Emma reckte sich über den Tisch und klopfte Mike auf die Schulter. »Außerdem besteht kein Grund, die Hoffnung aufzugeben. Es kommt ja nicht nur aufs Aussehen an.«
    Mike funkelte die beiden aufgebracht an.
    Henry beugte sich zu Emma hinüber. »Du solltest wissen, dass mein kleiner Bruder ganz schön an all dem zu knapsen hat. Und seiner Miene nach zu urteilen, sind wir ihm keine große Hilfe.«
    »Ach, wirklich?«, fragte Emma unschuldig.
    »Ich wäre froh, wenn ihr endlich aufhören würdet, auf mir rumzuhacken. Den ganzen Abend geht das schon so.«
    »Mit deinem mürrischen Gesicht bist du wirklich keine Konkurrenz für ihn«, fuhr Emma fort, ohne auf seine Bemerkung einzugehen. »Glaub einer Frau, die sich auskennt. Wenn du bei solch einem Typ nicht ins Hintertreffen geraten willst, solltest du lieber andere Saiten aufziehen, bevor es zu spät ist. Falls du dich weiter so aufführen willst wie den ganzen Abend schon, kannst du auch gleich verschwinden.«
    Mike war verblüfft über so viel Offenheit. »Soll ich etwa so tun, als wäre es mir egal?«
    »Nein, Mike. Zeig Julie, dass dir etwas an ihr liegt, dass du nur das Beste für sie willst.«
    »Wie mach ich das?«
    »Sei ihr Freund.«
    »Ich bin ihr Freund.«
    »Aber nicht jetzt im Moment. Wenn du ihr Freund wärst, würdest du dich für sie freuen.«
    »Warum sollte ich mich freuen, wenn sie mit ihm zusammen ist?«
    Emma machte ein Gesicht, als läge die Antwort auf der Hand. »Weil das heißt, sie ist so weit, sich nach dem Mann umzusehen, der für sie der Richtige ist. Ob das am Ende der Typ da drüben ist, wage ich ernstlich zu bezweifeln.«
    Sie lächelte und berührte Mike noch einmal an der Schulter. »Meinst du wirklich, wir würden dir so zusetzen, wenn wir nicht glaubten, dass es am Ende zwischen euch beiden klappen wird?«
    So gnadenlos sie ihn auch immer aufzog, in dem Moment begriff Mike, warum Henry Emma so sehr liebte. Und auch, warum er selbst sie so liebte.
    Endlich bekamen Julie und Richard ihre Getränke – Bourbon für ihn, Cola light für sie. Richard zahlte, steckte seine Brieftasche ein und warf dann einen Blick zur Seite, zu dem Mann, der ganz am Ende der Theke saß.
    Der Mann rührte in seinem Drink, als sei er nur mit sich beschäftigt. Aber Richard wartete, und tatsächlich huschten die Augen des Mannes im nächsten Moment zu Julie. Die ganze Zeit ging das schon so, während er und Julie auf die Getränke gewartet hatten, obwohl der Mann sich bemüht hatte, unauffällig zu sein. Diesmal aber fing Richard seinen Blick auf und fixierte ihn starr, bis sich der Mann schließlich abwandte.
    »Wen schaust du an?«, fragte Julie.
    Richard schüttelte den Kopf. »Niemanden«, sagte er.
    »Hab nur kurz an was anderes gedacht.«
    Er lächelte.
    »Wie sieht’s aus, wollen wir tanzen?«, fragte sie. »Noch nicht. Ich glaube, ich muss erst etwas trinken.« Andrea, bekleidet mit einem engen schwarzen Minirock, hohen Stöckelschuhen und Spaghettiträgertop, hatte ihr Kaugummi zwischen Mund und Finger gedehnt und wickelte gelangweilt daran herum, während Cobra sich seinen sechsten Tequila hinter die Binde kippte und danach in eine Zitronenscheibe biss. Mit dem Handrücken wischte er sich das Fruchtfleisch vom Mund und grinste Andrea an. Im Schein der Neonreklame blitzte sein goldener Schneidezahn auf.
    Cobra war Donnerstagmorgen auf seiner Harley vor den Salon gerollt – Andrea ahnte nicht, dass ihr Name in Biker Bars bis Louisiana die Runde machte –, und als er wieder wegfuhr, hatte Andrea ihm ihre Telefonnummer gegeben und stolzierte den Rest des Tages über hochzufrieden durch den Salon. In ihrer Euphorie waren ihr die mitleidigen Blicke entgangen, die Mabel in ihre Richtung warf, und sie hatte auch nicht gemerkt, dass Cobra – wie alle Männer, mit denen sie sich abgab – im Grunde ein Verlierer war.
    Früher am Abend hatte er sie angerufen und ihr vorgeschlagen, sich mit ihm und seinen Freunden im Clipper zu treffen. Rein technisch gesehen war es zwar kein Date – er hatte

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