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Du bist nie allein

Du bist nie allein

Titel: Du bist nie allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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ins Schlafzimmer. Dort küssten sie sich wieder, und Mike knöpfte langsam ihre Bluse auf. Sie spürte seine Finger auf ihrer Haut, dann, wie seine Hand zu ihrem Hosenknopf wanderte. Er küsste ihren Hals und streichelte ihr sanft über das Haar.
    »Ich liebe dich«, flüsterte Mike.
    Das Zimmer schien nur noch aus Schatten und dem Nachhall von Mikes Worten zu bestehen. Julie seufzte. »O Mike«, sagte sie und spürte seinen Atem auf ihrer Haut. »Ich liebe dich auch.«
    Sie schliefen zusammen, und obwohl es nicht so unbeholfen ablief, wie Julie befürchtet hatte, stand auch nicht gerade die Welt in Flammen. Mehr als alles andere wollte Mike Julie zufrieden stellen, und Julie umgekehrt Mike, und beide waren deshalb viel zu befangen, um das Erlebnis einfach zu genießen.
    Danach lagen sie Seite an Seite da, schwer atmend, den Blick zur Decke gerichtet, und beide dachten: Ich bin
wirklich
aus der Übung. Hoffentlich hat Julie (Mike) nichts gemerkt.
    Anders als manche Paare aber hielten sie sich schon bald umschlungen, ganz zärtlich, nachdem die erste, ungestüme Lust gestillt war. Wieder sagte Mike, dass er Julie liebe, und auch Julie gestand ihm ihre Liebe ein. Und als sie sich später noch einmal liebten, war es wunderschön.
    Es war nach Mitternacht, und sie lagen noch immer im Bett. Julie sah zu, wie Mike mit dem Finger kleine Kreise auf ihrem Bauch beschrieb. Als sie es nicht mehr aushielt, begann sie zu lachen, zappelte und hielt seine Hand fest.
    »Das kitzelt!«
    Er küsste ihre Hand und sah sie an. »Übrigens, es war großartig.«
    »Oh, haben wir das nötig? Als wäre das Ganze ein OneNight-Stand, und du müsstest deine Gewissenbisse übertünchen, weil du mich nicht wieder anrufen willst?«
    »Nein, ich mein’s ernst. Es war wirklich toll. So schön wie mit dir war es noch nie. Ich wusste nicht, dass es so sein kann.«
    Julie lachte. »Deine Worte triefen ja vor Klischees!« »Du glaubst mir nicht?«
    »Und ob«, sagte sie. »Ich bin die Beste von allen. Du wusstest es nur noch nicht…«
    Mike kitzelte sie, bevor sie zu Ende reden konnte, und Julie wand sich kreischend aus seinem Griff. Dann drehte sich Mike auf den Bauch und stützte sich auf die Ellenbogen auf.
    »Und übrigens«, sagte er, »ich habe dich bestimmt nicht ausgenutzt.«
    Julie wandte sich zur Seite, um ihn besser ansehen zu können, und zupfte am Laken.
    »Ach nein? Ich weiß nur noch, dass ich mich gerade zum Essen setzen wollte, und im nächsten Moment flogen auch schon unsere Klamotten durchs Schlafzimmer.«
    »Ich war ganz schön verführerisch, was?«
    »Sogar
sehr
verführerisch.«
    Sie fuhr ihm mit einem Finger über die Wange. »Ich liebe dich wirklich, weißt du das?«
    »Das ist doch selbstverständlich.«
    Sie stieß ihn weg. »Nun sei doch mal ernst«, sagte sie. »Du könntest wenigstens sagen, dass du mich auch liebst.«
    Mike sah sie an, nahm ihre Hand und küsste eine Fingerspitze nach der anderen. »Wenn’s nach mir ginge«, sagte er, »liebe ich dich jeden Tag für den Rest meines Lebens.«
    Julie lächelte. »Tja, wenn das so ist: Könntest du uns nicht etwas zu essen holen? Ich komme um vor Hunger.«
    »Klar!«
    Während Mike nach seiner Hose angelte, begann das Telefon auf dem Nachttisch neben ihm zu läuten.
    Einmal. Zweimal. Beim dritten Läuten hob Mike ab.
    »Hallo?«, sagte er, und nach kurzem Schweigen noch einmal: »Hallo?«
    Julie schloss die Augen.
    »Hallo?«
    Er legte auf. »War keiner dran«, sagte er. »Bestimmt verwählt oder so.«
    Er sah sie an. »Alles in Ordnung?«
    Sie lächelte gezwungen. »Ja«, sagte sie. »Alles bestens.«
    Das Telefon läutete wieder. Diesmal warf Mike Julie einen verwunderten Blick zu und hob dann ab.
    Dasselbe Spielchen wie zuvor.
    Julie verschränkte die Arme. Zwar versuchte sie sich einzureden, dass es vermutlich nichts zu bedeuten hatte, aber sie wurde ein seltsames Gefühl nicht los, dasselbe Gefühl wie neulich an Jims Grab.
    Jemand beobachtet mich.

Kapitel 24
    D ie Veränderungen in Julies Leben begannen in jener Nacht.
    Größtenteils waren sie wundervoll. Mike und Julie verbrachten den Samstag zusammen, und sie liebten sich morgens und dann noch einmal abends vorm Einschlafen. Am Sonntag fuhren sie nach Jacksonville, wo sich Julie in der Mall einen neuen Bikini kaufte, außerdem Shorts und Sandalen. Als sie Mike den Bikini zu Hause abermals vorführte, sah er sie mit begehrlichen Blicken an und sprang dann vom Sofa hoch, um hinter ihr herzujagen. Sie rannte lachend

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