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Du gehörst zu mir

Du gehörst zu mir

Titel: Du gehörst zu mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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den Milchtoast den du mir während meiner Krankheit eingeflößt hast?« murmelte er. »Damals versprachst du mir, dass ich eines Tages Vergeltung üben dürfte.«
    Ein gequältes Lachen entfuhr ihren Lippen. »Ich hätte dich in Ruhe lassen sollen.«
    »Du hast mir das Leben gerettet«, erklärte Logan. »Aus welchen Motiven ist unwichtig. Du hast mich trotz meiner Launenhaftigkeit und meines Fieberwahns in diesem stinkenden Krankenzimmer gepflegt.« Das kühle, feuchte Tuch glitt wohltuend über ihre Wange zu ihrem Hals. »Mich zu revanchieren, ist das mindeste, was ich tun kann.«
    Das Engegefühl in ihrer Kehle schwand, die Übelkeit ließ etwas nach. Madeline öffnete ihre Augen und bemerkte Logans Gesicht ganz nah vor dem ihren. Sein Blick ließ ihr Herz höher schlagen. Es war nicht der verliebte Blick von früher … aber wenigstens waren Kälte und Distanz gewichen. »Du kannst alles haben, was du nur willst«, murmelte er, als versuche er, ein krankes Kind zu trösten. »Du musst es mir nur sagen.«
    »Alles?« Sie lachte verhalten. »Mit einem solchen Angebot gehst du ein großes Risiko ein.«
    Seine tiefblauen Augen hielten ihrem Blick stand. »Wenn ich etwas sage, meine ich es auch so.«
    Sie starrte ihn fragend an, bis der Diener eine weitere Platte hereintrug und vor sie auf den Tisch stellte.
    »Danke, George«, bemerkte Logan und griff zur Gabel. »Das ist im Augenblick alles.« Sein Arm hielt Madeline weiterhin umschlungen. Er nahm einen winzigen Bissen Püree und führte diesen an ihre Lippen. »Meinst du, du könntest einen Bissen schaffen, mein Schatz?«
    Widerwillig öffnete sie den Mund, obwohl sich ihr Magen zusammenkrampfte. Das fade schmeckende Püree zerging auf der Zunge. Sie schluckte langsam und versuchte den Bissen bei sich zu behalten.
    »Noch einen«, versuchte Logan sie zu überreden.
    Er war unglaublich geduldig, lenkte sie plaudernd ab und stützte während seines Fütterns ihren Rücken. Für einen solchen Hünen von Mann konnte er überaus zartfühlend sein. Mit jedem Bissen klappte das Schlucken besser, bis sie schließlich die Hälfte der Portion aufgegessen hatte. Irgendwann schüttelte sie seufzend den Kopf. »Ich kann nicht mehr.«
    Nur widerwillig löste er seinen Arm. »Bist du sicher?«
    Madeline nickte. »jetzt solltest du etwas zu dir nehmen. Dein Essen wird sonst kalt.« Während Logan sich seinem eigenen Teller zuwandte, nippte sie an einem Glas Wasser. Die Bewegungen seiner Hände faszinierten sie, wie seine schlanken Finger ein Stück Brot abbrachen, wie er das Kristallglas an seine Lippen führte. Als er bemerkte, dass sie ihn beobachtete, schien eine unausgesprochene Frage auf ihnen zu lasten. Sein Gesichtsausdruck war angespannt … er schien sich seltsam unwohl zu fühlen, als wollte er etwas, was er nicht haben konnte.
    Mit einer unwirschen Geste lehnte er das Dessert ab und half Madeline beim Aufstehen. Während der vergangenen Abende hatten sie sich nach dem Essen ein oder zwei Stunden in seinem privaten Salon vor den Kamin gesetzt und gelesen oder sich unterhalten. Heute Abend schien Logan jedoch nicht geneigt, ihre Gesellschaft zu teilen.
    »Vielleicht sehe ich dich morgen früh«, sagte er, während er flüchtig ihr Kinn streichelte. »Ich bin in der Bibliothek beschäftigt.«
    Ihre Brauen zogen sich zusammen, und sie murmelte leise: »Du kommst … später nicht zu mir?«
    Sein Gesichtsausdruck blieb unverändert. »Nein. Ich werde dich heute Nacht nicht stören.«
    Logan wollte sich abwenden, doch ihre sanfte Berührung seines Handgelenks ließ ihn innehalten. Ihre hellbraunen Augen beobachteten ihn aufmerksam. »Du störst mich nicht.« Deutlicher konnte sie ihre Einladung nicht formulieren. Ein unangenehmes Schweigen lastete auf ihnen.
    Logan kämpfte gegen die Versuchung an, wusste er doch, nur zu gut um ihr Angebot. Eigentlich wünschte er sich nichts sehnsüchtiger als ihre Nähe. Am liebsten hätte er bitter aufgelacht, Madeline eigensinnig jede Form des Selbstschutzes verleugnete. Sie besaß die seltsame Eigenschaft, Niederlagen einzustecken, ohne sich geschlagen zu geben. Darum beneidete er sie beinahe denn diese Charakterstärke besaß er nicht.
    Er beugte sich vor, küsste ihre Stirn, berührte ihre seidenweiche Haut spürte die Nähe ihres üppigen Körpers … und zog hastig den Kopf zurück. »Gute Nacht«, brummte er.
    Madeline nickte und zwang sich zu einem unbekümmerten Lächeln, dann schlenderte sie in ihr Zimmer. Sie würde ihm

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