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Du gehörst zu mir

Du gehörst zu mir

Titel: Du gehörst zu mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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könnte. Die meisten von ihnen möchten tanzen, die Oper besuchen, reisen, Clubs und gesellschaftliche Empfänge besuchen.« Julia hielt inne und spähte intensiver auf die Liste. »Hmm. Ich sollte vielleicht noch einige international bekannte Namen hinzufügen …«
    Während die Herzogin über ihrer Liste brütete, zog sich Madeline leise seufzend in ihren Sessel zurück. So langsam wurde ihr bewusst was Logan von ihr erwartete, und dazu war ihr gesamtes schauspielerisches Talent vonnöten. Sie sollte nicht nur blasiert auftreten, während die Gäste rätselten, ob sie nun schwanger war oder nicht … nein, sie sollte auch selbstbewusst und charmant wirken – denn genau das erwartete man von Logan Scotts Gattin. Gelang ihr das nicht, würde es sowohl Logan als auch sie in ein schlechtes Licht rücken. Warum wollte er sie einer solchen Zerreißprobe unterziehen und das so kurz nach ihrer Heirat?
    »Ich weiß nicht, ob ich das schaffe«, dachte sie laut während sie nervös ihre Hände in ihrem Schoss rang.
    Julias türkisfarbene Augen spiegelten aufrichtiges Mitgefühl. »Maddy … er erwartet doch lediglich, dass Sie es versuchen.«
    Madeline nickte. Da sie Logan liebte, würde sie alles tun, was er von ihr verlangte. Er durfte keine Sekunde lang bereuen, dass er sie geheiratet hatte. Gleichgültig, wie lange es dauern würde, aber eines Tages sollte er vor ihr zugeben, dass er die richtige Frau fürs Leben gefunden hatte.
    »Ich werde mein Bestes geben«, versprach sie. »Schließlich soll der Ball ein großer Erfolg werden.«
    »Eine gute Einstellung.« Julia lächelte anerkennend. »Sie sind aus einem harten Holz geschnitzt nicht wahr?«
    »Das hoffe ich doch.«
    Während die beiden Frauen arbeiteten und redeten, wurden der Tee und schmackhafte Häppchen serviert, doch Madeline war es nicht möglich, etwas zu essen. Ihre Übelkeit war nach wie vor ein Problem. Verständlicherweise war Logan über ihre Appetitlosigkeit verärgert gewesen und hatte ihr bereits mit dem Arzt gedroht, falls sich ihr Zustand nicht bald änderte.
    »Machen Sie sich keine Gedanken«, riet Julia. »Ihr Appetit wird sich noch früh genug wieder einstellen. Dann werden Sie Ihre Gewichtsabnahme kompensieren und erheblich zunehmen.«
    Madeline legte eine Hand auf ihren flachen Bauch. »Ich kann es kaum erwarten. Im Augenblick wirke ich keineswegs schwangen«
    »Warten Sie nur, bis das Baby sich bewegt und strampelt«, meinte Julia lächelnd. »Dann sind Sie über jeden Zweifel erhaben.«
    Am späten Nachmittag brach Julia mit dem Versprechen auf, am folgenden Tag wiederzukommen, um Madeline zu Anstandsbesuchen abzuholen. Die Herzogin kannte einige junge Ehefrauen, die Madeline kennenlernen sollte.
    »Nicht alle meine Freundinnen sind am Theater beschäftigt müssen Sie wissen«, erklärte Julia schelmisch. »Die Heirat mit dem Herzog zwingt mich dazu, mich von Zeit zu Zeit mit ehrbaren Menschen zu umgeben.«
    Die Herzogin verhielt sich überaus liebenswürdig, schloss es Madeline nach deren Aufbruch durch den Kopf. Es sprach für Julias hohe Wertschätzung Logan gegenüber, dass sie so freundlich mit seiner Ehefrau war. Entspannt setzte sich Madeline auf eines der Polstersofas und nutzte die Zeit bis zu Logans Rückkehr mit Lesen und Handarbeit.
    Als er den Salon betrat, roch er nach Alkohol, sein dunkles Haar war zerzaust und seine Wangen leicht gerötet von der Kälte. »Maddy«, sagte er und trat auf das Sofa zu.
    Madeline legte den Kopf in den Nacken, um ihn anzuschauen. Sie hatte das Gefühl, in den liefen seiner blauen Augen zu versinken.
    »Hast du etwas gegessen?« wollte Logan wissen.
    Madeline schüttelte den Kopf. »Ich habe auf dich gewartet.«
    Er streckte seine feste, wohltemperierte Hand aus und half ihr beim Aufstehen. »Wie war dein Nachmittag mit Julia?«
    »Ich denke, wir haben Fortschritte gemacht. Ein so großes Ereignis zu planen, ist ein kompliziertes Unterfangen.«
    Abwesend zuckte er die Schultern. »Man muss lediglich die richtigen Leute einstellen.«
    Während sie zum Speisesaal schlenderten, war Madeline versucht, ihre Hand kameradschaftlich auf seinen Arm zu legen, doch sie besann sich eines Besseren. Bislang hatte Logan sie nicht zu irgendwelchen Annäherungsversuchen ermuntert, und vermutlich würde er sie zurückweisen, wenn sie etwas Derartiges wagte.
    In den wenigen Tagen nach ihrer Hochzeit war ihre Beziehung höflich und verkrampft gewesen. Sie sprachen über neutrale Themen und waren sorgsam auf ihre

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