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Du gehörst zu mir

Du gehörst zu mir

Titel: Du gehörst zu mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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hervorragend kaschierte. Das enganliegend geschneiderte Oberteil betonte ihre schlanke Silhouette, weit fließende Röcke fielen schmeichelnd zu Boden. Das Ballkleid war verblüffend schlicht gehalten, als einziger Schmuck diente eine Rubinspange zur Befestigung des Mieders, das den Ansatz ihres porzellanweißen Busens freigab.
    Das Dunkelrot stand ihr vorzüglich, es unterstrich ihre helle Gesichtshaut und hob den Glanz ihrer bernsteinfarbenen Augen hervor. Ihr goldbraunes Haar war zu einer kunstvollen Lockenpracht frisiert und hochgesteckt, die ihren schwanengleichen Hals betonte.
    Logan, der schwungvoll den Raum betreten hatte, blieb abrupt stehen. Er bot einen prachtvollen Anblick in seinem schwarzen Abendanzug mit blütenweißem Hemd und gemusterter taubengrauer Seidenweste. Seine faszinierenden dunkelblauen Augen musterten Madeline mit einem seltsam entrückten Ausdruck. Als er sprach, klang seine Stimme tiefer als gewöhnlich.
    »Ich hoffe, es gefällt dir.« Er hielt ihr eine schwarze Schmuckschatulle hin. Madeline ging auf ihn zu, um das unerwartete Geschenk in Empfang zu nehmen.
    Mrs. Beecham drängte das Dienstmädchen aus dem Zimmer und schloss die Tür, um die beiden allein zu lassen.
    Madeline öffnete die Schatulle und hielt den Atem an, als sie ein kunstvoll mit Rubinen besetztes goldenes Halsgeschmeide mit passendem Ohrschmuck entdeckte. »Wie wunderschön! Ich hatte mit einer solchen Großzügigkeit nicht gerechnet …« Sie blickte ihm tief in die Augen. »Ich danke dir, Logan.«
    Eine leichte Röte huschte über seine markanten Wangenknochen. Er nahm die Halskette, trat hinter Madeline und legte das massive Schmuckstück um ihren Hals. Sie betrachtete ihre Erscheinung im Spiegel und verharrte reglos, während Logans warme Finger ihren Nacken streiften. Es dauerte lange, bis er das Collier geschlossen hatte. Sie spürte den Hauch seines Atems auf ihrer kunstvoll frisierten Lockenpracht.
    Madeline befestigte die Rubingehänge an ihren Ohrläppchen und erfreute sich an deren schwungvoller Bewegung, wenn sie ihren Kopf drehte. »Wie gefällt dir mein Ballkleid?« fragte sie mit einem Blick zu Logan.
    Zu ihrer Enttäuschung schien er keineswegs begeistert. »Es ist zu weit ausgeschnitten.«
    Madeline zog fragend die Brauen hoch. »Julia hat es gesehen, und sie hielt es für großartig.«
    »Falls du unbedingt Aufsehen erregen willst«, knurrte er, während er auf ihr Dekollete starrte.
    »Wenn es dir nicht gefällt kann ich mich umziehen.«
    »Nein, trag den verdammten Fetzen«, erwiderte er, um einen gleichgültigen Tonfall bemüht, der allerdings eher verdrossen klang.
    Madeline biss sich auf die Unterlippe, um sich ein Lächeln zu verkneifen. Geduldig ertrug sie, wie Logan sie weiterhin musterte. »In diesem Kleid wirst du dich lediglich erkälten«, bemerkte er kurz angebunden.
    »Das Haus ist angenehm temperiert«, erklärte sie. »Und mir geht es blendend.« Sie bemerkte, wie seine Finger zuckten, als sträubte er sich dagegen, sie zu berühren. »Sollen wir nach unten gehen?«
    Mit einem griesgrämigen Murren reichte Logan ihr seinen Arm und führte sie so missmutig in den Ballsaal, als sei dieser Abend lediglich eine erzwungene Pflichtübung für ihn.
    Glücklicherweise schienen ihre Gäste sich blendend zu amüsieren. Hunderte von Menschen strömten durch das Haus, plauderten angeregt über Logans Kunstsammlung, das reichhaltige, mit französischen Köstlichkeiten angerichtete Büfett, die schwungvolle Ballmusik. Riesige, in kostbaren chinesischen Vasen arrangierte Blumengestecke aus Lilien und Orchideen erfüllten die Luft mit ihrem exotischen Duft.
    Inspiriert von der überaus romantischen Atmosphäre zogen sich die verliebten Paare zu einem kurzen Rendezvous in die unzähligen lauschigen Winkel des Anwesens zurück, während die schwatzhaften Damen wie aufgeregte Hühner zusammengluckten. Julia war es augenscheinlich gelungen, eine geschickte Gästewahl aus Logans unterschiedlichen Welten zu treffen: Adlige, wohlhabende Bürger, Künstler, Schriftsteller und sogar einige Politiker. Über diesen Abend würde die Skandalpresse so viel zu berichten haben, sie ihre Leser für Wochen zufriedenstellte. Die Herren sprachen den aus erlesenen Spirituosen und Rauchwaren des Gastgebers zu und ließen sich gelegentlich über die Vorzüge einer schönen Frau aus. Allerdings erregte keine der anwesenden Damen mehr Aufmerksamkeit als Madeline.
    Unermüdlich plaudernd und lächelnd meisterte sie die

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