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Du gehörst zu mir

Du gehörst zu mir

Titel: Du gehörst zu mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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beanspruchen zu wollen, Mrs. Scott«, bemerkte Logan und trat mit einem aufgesetzten Grinsen zurück, während sie zur Quadrille auf die Tanzfläche geführt wurde. Es geziemte sich nicht für einen Mann, er seiner Ehefrau zu viel Aufmerksamkeit widmete. Außerdem gehörte es zu seinen Gastgeberpflichten, mit einigen der anderen Damen zu tanzen.
    Logan hatte die Gesellschaft von Frauen stets genossen, ihre Weiblichkeit, die Düfte und Bewegungen … aber am heutigen Abend sprach ihn nichts dergleichen an. Alles, was er wollte, war Madeline. Die sinnliche Gestalt seiner Frau in diesem verfluchten roten Samtkleid brachte ihn fast um den Verstand. Nie zuvor hatte er Eifersucht verspürt, und jetzt verschlang sie ihn mit Haut und Haaren. Wenn ihm noch ein einziger Freund mit scheinheiligen Glückwünschen käme, würde er einen Mord begehen. jeder anwesende Mann begehrte sie. Sie verschlangen sie mit ihren Blicken – ihr Gesicht, ihren Körper und vor allem ihre halb entblößten Brüste.
    Grimmig wurde Logan bewusst warum er bislang noch keinen Empfang auf seinem Anwesen gegeben hatte. Für einen Gastgeber bestand weder die Möglichkeit seine Gäste höflich zum Aufbruch aufzufordern, wenn ihm der Sinn danach stand, noch ihnen in irgendeiner Form zu entkommen. Befände er sich als Gast auf einem anderen Ball, wäre er spätestens jetzt wieder gegangen. Er wollte nur mit Madeline allein sein. Prickelnde Fantasien schossen ihm durch den Kopf, der verrückte Gedanke, ihre Samtröcke hochzuschieben und sie auf einer der Tafeln zu verführen, die anregende Vorstellung, sie mitten auf dem Tanzparkett zu entkleiden und ihre nackte Gestalt in den unzähligen Spiegeln zu betrachten.
    Seine sehnsüchtigen Gedanken wurden von dem Erscheinen seiner stellvertretenden Intendantin unterbrochen. Julia hatte sich kurz von der Gesellschaft ihres Mannes befreit kam auf Logan zu und klopfte ihm auf die Schulter. Sie wirkte so zufrieden wie eine Mutterglucke, die die Fortschritte ihrer Küken beobachtet. »Meinen Glückwunsch«, strahlte sie. »Du kannst dich glücklich schätzen, eine Frau wie Madeline gefunden zu haben.«
    »Das wurde mir bereits versichert«, brummte er. »Mindestens hundertmal.«
    Julia lächelte und folgte seinem Blick, der auf Madeline gerichtet war, die umgeben von Bewunderern in ihrer Nähe stand. »Sie besitzt eine Eigenschaft, die uns beiden fehlt Logan. Sie mag die Menschen und hat ein echtes Interesse an ihnen, so ihr niemand widerstehen kann.«
    »Ich mag die Menschen ebenfalls«, verteidigte sich Logan murrend und brachte Julia mit diesem Geständnis zum Lachen.
    »Nur so lange du glaubst, sie dir in irgendeiner Form nützlich sind.«
    Ein widerwilliges Grinsen umspielte seine Mundwinkel. »Warum ist es dir eigentlich immer gelungen, mich zu durchschauen, Julia?«
    »Das würde ich niemals von mir behaupten«, konterte sie und ihre türkisfarbenen Augen blitzten vor Vergnügen.
    »Nach all den Jahren bist du immer noch für eine Überraschung gut. Dein Verhalten gegenüber Madeline beispielsweise zeugt von einer romantischen Ader, die ich dir nie zugetraut hätte.«
    »Romantisch«, schnaubte Logan, der sich stets damit gebrüstet hatte, Zyniker zu sein.
    »Streite es ruhig ab«, erwiderte Julia. »Es ist lediglich eine Frage der Zeit bis du einsehen musst Madeline dich um den Finger wickeln kann.«
    »In hundert Jahren nicht.« Er runzelte die Stirn als sie ihn verließ, und widmete seine Aufmerksamkeit wieder seiner Ehefrau, die immer noch von Bewunderern u umringt war. Logan schlenderte in ihre Richtung, wurde aber von einigen seiner Finanzpartner belagert. Insgeheim fluchend hörte er sich ihre nichtssagenden Komplimente an und steuerte seine Meinung zu diversen, vorrangig von männlichem Interesse geprägten Themen bei.
    Zu seiner Erleichterung nahte Andrew Lord Drake als Rettung. Er klopfte Logan auf die Schulter, begrüßte ihn freundschaftlich und zog ihn unter dem Vorwand von der Gruppe weg, seinen kunstsachverständigen Rat dringend zu benötigen.
    »Großer Gott, wie kannst du diese Langweiler ertragen?« fragte Andrew tonlos. »Dieses ganze Geschwätz um Zinserträge und Dividenden ist so aufregend wie ein Besuch in der Leichenhalle.«
    »Diese ›Langweilen‹, wie du sie bezeichnest, gehören zu den brillantesten Finanzgenies von ganz England«, erwiderte Logan trocken. »Könnte dir auch nicht schaden, dich mit ihnen auszutauschen.« Während er sprach, wanderten seine Augen wieder zu

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