Du gehörst zu mir
zu.
Noch ehe sie ihr Gespräch fortsetzen konnten, klopfte es an die Salontür. »Beachte es einfach nicht«, brummte Logan, während er seine Lippen auf Madelines Mund ,senkte. Doch das laute Klopfen hielt an, und Mrs. Beechams Stimme wurde hörbar.
»Mr. Scott …«
Logans Kopf schloss hoch, und er blickte ungläubig zur Tür. Die Haushälterin wusste doch genau, dass sie ihn jetzt nicht stören durfte. »Was gibt es?« zischte er.
»Es ist etwas … eingetreten.«
»Sofern das Haus nicht abbrennt, stören Sie mich nicht »Sir …«, fuhr Mrs. Beecham zögernd fort.
Fluchend gab Logan Maddy frei und riss die Tür auf. »Haben Sie mir etwas mitzuteilen, Mrs. Beecham?«
Die Haushälterin straffte ihre Schultern. wobei sie es geschickt vermied, Maddy anzuschauen. »In der, Eingangshalle wartet ein Herr auf Sie.«
»Für heute habe ich keine Verabredungen getroffen.«
»Sicher, Sir, aber er befindet sich in einem äußerst erregten Zustand.«
»Es ist mir egal, ob er auf meiner Schwelle einen Herzanfall erleidet. Sagen Sie ihm, er solle später wiederkommen.«
Mrs. Beecham wurde zunehmend nervöser. »Mr. Scott, der Besucher weist sich als Lord Matthews aus. Er behauptet seine verschwundene Tochter zu suchen, und glaubt, dass sie bei Ihnen ist.«
»Bei mir …« Unbewusst drehte sich Logan zu Madeline um. Sein Blick fiel auf ihr Gesicht … sie wirkte entsetzt …
das Wort ›nein‹ erstarb auf ihren Lippen.
Dasselbe Wort schloss Logan durch den Kopf. Nein, nicht noch einmal … ein weiteres Mal hatte er das Glück gefunden, nur um es dann zerrinnen zu sehen. Er hatte keine Ahnung, was vor sich ging oder welche Bedeutung der Besucher haben könnte. Er wusste nur, dass Madelines Gesichtsausdruck auf eine schreckliche Enthüllung hindeutete, ihre Blässe hatte sich in Schamesröte verwandelt. Großer Gott, nein, dachte er verzweifelt, bitte, lass es sich um einen Irrtum handeln.
Unter Aufbietung aller Kräfte gelang es ihm, einen unbeteiligten Gesichtsausdruck vorzugaukeln, obgleich er innerlich brodelte. Seine Ratio analysierte die Situation. Wenn es sich bei Maddy um Lord Matthews’ Tochter handelte – wer zum Teufel er auch immer sein mochte –, dann hatte sie ihn mehrfach angelogen. Das einzige, was es jetzt noch zu klären galt waren das Ausmaß ihres Betrugs und die dafür verantwortlichen Gründe.
»Lassen Sie ihn vor«, sagte Logan leise.
Er hatte den Eindruck, sich in einem drittklassigen Theaterstück zu befinden. Er spielte die Rolle des Schurken, Madeline die der hilflosen Naiven … und Lord Matthews war der erboste Vater.
Mit gemischten Gefühlen betrat Matthews den Raum. Sein Gesichtsausdruck spiegelte die Vorstellung eines Mannes, der sich statt in einem ehrenwerten Haus in einer Lasterhöhle wiederfand. Er war eine unauffällige Erscheinung um die Fünfzig mit rundlichem Gesicht und dunklem, schütterem Haar.
Für Augenblicke empfand Logan beim Anblick des Mannes ein Gefühl der Erleichterung, da er keineswegs wie ein Verwandter Maddys aussah. Allerdings war der Gesichtsausdruck von Vater und Tochter identisch, die sich anklagend und wütend anstarrten. An Maddys Herkunft bestand absolut kein Zweifel.
»Madeline, was hast du getan?« murmelte Matthews.
Sie stand da wie eine Statue und schüttelte nur unmerklich den Kopf, als wollte sie die Anwesenheit ihres Vaters nicht wahrhaben. »Ich … ich wollte heute nach Hause kommen.«
»Du hättest schon vor einem Monat heimkommen sollen«, erwiderte Matthews aufgebracht. Sich zur Beherrschung zwingend, wandte er sich an Logan. »Mr. Scott, ich glaube, Sie sind mir eine Erklärung schuldig. Sie haben keine Vorstellung, wie bedauerlich ich ein Zusammentreffen unter diesen Vorzeichen finde.«
»Doch, ich kann es mir vorstellen«, murmelte Logan.
»Ich bin Lord Matthews aus Bistum Hampton. Vor zwei Tagen musste ich erfahren, dass meine Tochter Madeline seit beinahe einem Monat der Schule ferngeblieben ist. Ich …« Er hielt kurz inne und blickte dann vorwurfsvoll zu Madeline. »Ich hätte mit etwas Derartigem rechnen müssen. Sie ist die jüngste meiner drei Töchter und bei weitem die eigensinnigste. Obwohl sie mit Lord Clifton verlobt ist wollte sie meiner Beurteilung nicht zustimmen, dass er ein geeigneter Ehemann für sie ist.«
»Er ist ein alter Mann!« entfuhr es Madeline aufgebracht und ihr Vater drehte sich mit bedrohlichem Gesichtsausdruck zu ihr um.
»Als sie meiner Beurteilung nicht zustimmte«, nahm
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