Du gehörst zu mir
für eine erlesene Sammlung von Gobelins, Gemälden und Skulpturen, die Logan über die Maßen bewunderte. Allerdings bestand der wertvollste Schatz des Herzogs in seiner Gattin und seinen beiden hübschen Kindern … Victoria, der vierjährigen goldblonden Tochter, und Christopher, dem neugeborenen Stammhalter.
»Du hast dir Zeit gelassen, bis du dir endlich das Baby ansiehst«, meinte Julia tadelnd, während sie ihm die Hand drückte.
»Ich musste mich um so unwesentliche Dinge wie die Führung des Capital-Theaters kümmern«, entgegnete Logan; er erwiderte ihren Händedruck und ließ sie dann los. Er schlenderte zu der großzügig mit Leinenstickereien ausstaffierten Mahagoniwiege und warf einen Blick auf den neuen Erdbewohner. Christopher William, der junge Marquis und zukünftige Herzog von Leeds, schlummerte friedlich an seinem winzigen Daumen saugend, und seine Gesichtszüge waren nahezu identisch mit denen seines attraktiven Vaters.
Julia setzte sich wieder auf das Samtsofa und lächelte voller Stolz. »Es war ganz reizend von dir, so viele Geschenke zu schicken und noch dazu eins für Victoria. Die meisten Menschen vergessen bei all der Aufregung um das Neugeborene das Geschwisterchen.«
Sie deutete auf den Boden, wo ihre Tochter mit dem von Logan übersandten Geschenk spielte, einer Miniaturausgabe des Capital-Theaters, komplett mit winzigen Samtvorhängen und einer kunstvoll gestalteten Bühne. Eine Reihe winzig kleiner Puppen war mit Kostümen ausstaffiert worden, und es fehlte auch nicht an Kulissen und Requisiten.
»Schätzchen«, sagte Julia zu ihrer Tochter, »das ist Mr. Scott. Erinnerst du dich noch an ihn? Du musst dich bei ihm für das wunderschöne Geschenk bedanken.«
Victoria verharrte am Rockzipfel ihrer Mutter auf dem Boden und spähte hinter den ausladenden Stoffmassen zu Logan auf.
Da er keine sonderliche Beziehung zu Kindern hatte, musterte Logan das Mädchen mit höflichem Interesse, machte jedoch keinerlei Anstalten, auf sie zuzugehen. »Hallo, Victoria.« Er lächelte verhalten.
Sie war ein hübsches Kind mit blonder Lockenpracht und riesigen blauen Augen, ihre kleinen Hände umschlossen zwei Puppen. »Vielen Dank für das Geschenk«, murmelte sie schüchtern und erwiderte zaghaft sein Lächeln.
In diesem Augenblick betrat der Herzog von Leeds den Salon. Wie stets verblüffte es Logan, dass sich dieser Mann privat völlig anders gab als in der Öffentlichkeit.
Auf Außenstehende wirkte Damon kühl und distanziert, doch im Kreise seiner Familie war er liebevoll und aufgeschlossen und kümmerte sich in einer Weise um seine Tochter, die niemand für möglich gehalten hätte.
»Papa!« kreischte Victoria und stürmte auf ihn zu, und Damon nahm sie zärtlich lächelnd in seine Arme.
»Pst meine Kleine, sonst weckst du noch das Baby auf. Und dann muss ich dich mit nach draußen nehmen und dich zur Strafe im Schnee wälzen.«
Bei dieser Vorstellung kicherte das Kind und warf seine Arme um den Hals des Vaters. »Dann würde ich dir einen Schneeball ins Hemd stecken, Papa.«
»Mit Sicherheit«, erwiderte Damon, über die scherzhafte Drohung seiner Tochter grinsend. Er wandte sich an Logan und sein Lächeln wurde eine Spur förmlicher. »Scott«, begrüßte er ihn höflich. Sie hatten sich nie sonderlich nahegestanden und würden das vermutlich auch nie tun. Obwohl sie sich in denselben gesellschaftlichen Kreisen bewegten, lebten sie in völlig verschiedenen Welten. Als Damons Ehefrau und Logans Kollegin stellte Julia das einzige Bindeglied zwischen ihnen dar.
Es war ein offenes Geheimnis, dass Damon erfreut gewesen wäre, wenn seine Gattin der Bühne den Rücken gekehrt hätte, trotzdem tolerierte er ihre Karriere, da sie das glücklich machte. Das rechnete Logan dem Herzog hoch an, denn er wusste, dass kaum ein Mann seines Standes seiner Angetrauten gestattet hätte, in der halbseidenen Theaterwelt mitzuarbeiten.
»Ein hübsches Kind«, bemerkte Logan mit einem Kopfnicken zu dem schlafenden Baby. »Meinen herzlichen Glückwunsch.« Bevor Damon sich für das Kompliment bedanken konnte, wandte sich Logan an Julia. »Wann kehrst du zum Theater zurück?«
»Wenn ich dazu in der Lage bin«, erwiderte Julia und lächelte über seine brüske Offenheit.
Logan musterte sie kritisch. »Auf mich machst du einen recht gesunden Eindruck.«
»Einmal abgesehen von dem Gesundheitszustand meiner Frau«, wandte Damon ein, »ist das Baby noch zu klein, als dass sie schon nach London
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