Du hast meine Sinne entflammt
ihr zu. „Hallo!“
„Wie ist es gegangen?“
Caine streckte sich und seufzte. „Ich habe drei Stunden mit Ginnie Day verbracht – das sagt wohl alles!“
Diana ging zu ihm und begann, mit beiden Händen seine Schultern zu massieren. „Du magst sie wohl nicht?“
„Nein, absolut nicht.“ Die Massage tat gut, und er versuchte, seine Schultern so locker wie möglich zu lassen. „Sie ist ein verwöhntes, schlecht erzogenes Mädchen mit den Manieren einer Fünfjährigen.“
„Na, dann hast du bestimmt keinen angenehmen Nachmittag gehabt.“
Er drehte sich um und griff nach ihren Handgelenken. „Es kommt ja schließlich nicht darauf an, dass ich sie mag. Wichtig ist nur, dass ich sie so gut wie möglich verteidige. Es wäre allerdings einfacher, wenn Ginnie sich nicht unbewusst selbst zur besten Waffe des Staatsanwaltes machen würde. So wie sie sich benimmt, stimmt sie keinen der Geschworenen milde. Das Gegenteil wird der Fall sein. Alle werden Mitleid mit dem Opfer haben.“
„Hast du heute noch irgendwelche Termine?“ fragte Diana.
„Nein.“
„Okay, dann zieh deinen Mantel wieder an“, sagte sie ganz spontan und wusste im selben Augenblick, dass eine solche Reaktion vor einigen Wochen noch völlig unmöglich für sie gewesen wäre. „Ich lade dich zum Abendessen ein. Und dann“, sie drehte sich um und nahm ihren Mantel von der Garderobe, „und dann fährst du mit zu mir.“
„Wirklich?“
„Ja. Sieh mich nicht so erstaunt an. Was ist denn daran so außergewöhnlich?“
Caine gab keine Antwort, sondern half ihr nur lächelnd in den Mantel. Er wusste, dass er wieder einmal gewonnen hatte.
Zitternd vor Kälte schloss Diana ihre Wohnungstür auf. Das Abendessen in entspannter Atmosphäre hatte ihnen beiden gut getan, sie auf andere Gedanken gebracht.
„Ich hole Gläser“, sagte Diana und stellte die mitgebrachte Flasche Champagner auf den Tisch.
Caine warf einen Blick auf das Etikett. „Hast du vor, meinen Verstand mit Champagner zu benebeln?“
Diana kam mit zwei Gläsern in der Hand zurück. „Warum nicht? Machst du die Flasche auf?“
„Sei aber nicht enttäuscht, wenn das nicht so klappt, wie du es dir vorstellst.“
„Meinst du?“
Diana stellte die Gläser auf den Tisch und ging dann lächelnd auf ihn zu. Ohne Caine aus den Augen zu lassen, griff sie mit beiden Händen unter die Revers seines Jacketts und streifte es ihm von den Schultern. Diesmal würde sie ausprobieren, wie weit ihre Stärke reichte, und wie schwach er unter ihren Händen wurde. Sie band seine Krawatte los, und als Caines Arme sich um sie legten, berührte sie mit ihrem Mund spielerisch seine Unterlippe, beugte sich etwas zurück und fragte: „Was ist mit dem Champagner?“
„Oh, mir war so, als hätten wir ihn bereits getrunken“, murmelte er ganz nah an ihrem Gesicht. Seine Stimme wurde heiser.
„Schenk ein“, bat Diana leise und öffnete die ersten Knöpfe seines Hemdes.
Während sie durch das Zimmer ging, streifte sie ihre hochhackigen Pumps ab, dann stellte sie leise Musik an und zog ihre Kostümjacke aus.
Caine füllte die Gläser und warf einen Blick zu ihr hinüber. Er war verwirrt, das war unübersehbar. Diese neue Diana gab ihm Rätsel auf.
Sie kam wieder zu ihm und knöpfte sein Hemd noch weiter auf. Dann sah sie ihn an, und dabei umspielte ein weiches Lächeln ihre Mundwinkel. „Habe ich dir eigentlich je gesagt, dass du mich faszinierst?“
„Wirklich?“
„Ja.“ Sie nahm seine Hände, zog sie an die Lippen und küsste langsam und zärtlich jeden einzelnen Finger. „Als ich zum ersten Mal deine Hände sah, hab’ ich mich schon gefragt, wie sie sich wohl auf meiner Haut anfühlen würden“, sagte sie zwischen den Küssen.
Caine löste eine Hand aus ihren, griff unter ihr Kinn und zwang sie mit sanfter Gewalt, ihm in die Augen zu schauen. Wollte sie ihn verführen, oder spielte sie nur ein Spiel, dessen Regeln er noch nicht kannte? „Diana …“
„Und als du mich dann geküsst hast, habe ich mir so sehr gewünscht, dass dieser Kuss niemals enden möge.“ Sie berührte ganz zart seine Lippen, doch als er mehr wollte, zog sie sich wieder zurück. Sie nahm ihr Glas, trank einen Schluck und sah ihn über den Rand hinweg an. Ihre Augen waren noch dunkler als sonst, und in ihren Pupillen tanzten kleine Lichtfunken.
„Diana.“ Caines Stimme klang rau. Er legte beide Hände um ihren Nacken und zog sie wieder fester an sich.
Diana legte beide Hände an seine Brust und
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