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Du hast mir die Liebe geschenkt

Du hast mir die Liebe geschenkt

Titel: Du hast mir die Liebe geschenkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Toombs
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kleinen Tisch dort hinten, auf dem die Decke liegt”, sagte Victoria. “Dann helfe ich Ihnen beim Wechseln der Windel.”
    “Sie helfen mir?” fragte er so laut, dass Heidi noch mehr schrie.
    “Steve, Sie sehen doch, dass ich gerade außer Gefecht bin. Außerdem müssen Sie sowieso mal lernen, wie Ihre Tochter versorgt wird.”
    Im Moment spielte es keine Rolle, dass Heidi nicht seine Tochter war. Das Problem war, dass sie winzig war und er Angst hatte, sie zu verletzen.
    Außerdem musste er sich mit der schmutzigen Windel beschäftigen. Steve hatte in seinem Leben schon viele gefährliche und Furcht erregende Situationen überstanden. Aber ein Baby wickeln?
    Extrem vorsichtig ging er zum Wickeltisch und legte das Baby darauf. “Und jetzt?”
    Victoria beschrieb ihm alles genau, und als er die Windel schließlich gewechselt hatte, stellte sie fest: “Ganz annehmbar. Die Windel sitzt allerdings noch ein wenig zu locker. Sie müssen sie enger machen.”
    Er gehorchte, und siehe da: Heidi hörte endlich zu schreien auf. Als er sie wieder hochnahm, wimmerte sie nur noch leise vor sich hin. Dann legte er sich das Baby an die Schulter, und die Kleine verstummte ganz und schaute zufrieden in die Runde.
    “Sie mag es, wenn man sie hält”, meinte Victoria. “Das ist ein Urbedürfnis, das kein Mensch jemals ganz verliert.”
    Steve war extrem zufrieden mit sich. Seinetwegen hatte das Baby zu schreien aufgehört, und er hatte keinen Schaden angerichtet. Eine Heldentat!
    “Ich kann mit einer Hand ein Fläschchen wärmen.” Victoria deutete auf den alten Schaukelstuhl. “Dort kann man sie am besten füttern.”
    “Sie können sie doch bestimmt auch mit einer Hand füttern”, wandte er ein.
    “Nein, jetzt sind Sie an der Reihe. Steve, ich kann mich nur wiederholen: Sie müssen lernen, wie Sie Ihr Baby versorgen. Ich werde nicht ewig für die Kleine da sein können.”
    Sie hatte ja Recht. Da er die Verantwortung für Kims Baby übernommen hatte, musste er sie auch versorgen können. Resigniert setzte er sich in den Schaukelstuhl. „In Ordnung. Bringen Sie mir das Fläschchen.”
    Während er Heidi fütterte, betrachtete er sie genauer. Zuerst richtete sie die blauen Augen auf ihn, doch allmählich fielen sie ihr zu. Wenn er sich nicht irrte, hatte sie außer den blauen Augen und dem roten Haar auch das Kinn von Kim geerbt.
    “Hat Kim sie noch gesehen?” fragte er.
    Victoria nickte. Er fühlte, dass sie Mitleid mit ihm hatte, und kam sich wie ein Betrüger vor. Schließlich trauerte er nicht um seine geschiedene Frau. Aber jetzt konnte er Victoria die Zusammenhänge nicht mehr erklären, dafür war es nun zu spät.
    “Sie trinkt nicht mehr”, stellte Victoria fest.
    “Sie ist eingeschlafen.”
    “Dann muss sie ein Bäuerchen machen.”
    “Davon wacht sie aber auf”, wandte er ein.
    “Haben Sie vergessen, was ich über die Luft im Magen gesagt habe?”
    Er stellte das Fläschchen weg, legte sich Heidi an die Schulter und stützte dabei vorsichtig ihr Köpfchen. Und er lächelte Victoria zu, als das Baby brav mitspielte und hörbar rülpste.
    “Hoppla”, sagte sie. “Ich habe vergessen, Ihnen ein Tuch zu geben.”
    Erst jetzt spürte er die Feuchtigkeit an der Schulter.
    Sobald Heidi in der Wiege schlief, half er Victoria in der Küche mit dem Mittagessen. Zu seinem Erstaunen stellte er fest, dass es ihm sogar Spaß machte.
    “Ich koche nie für mich”, bemerkte er, als sie sich an den Tisch setzten.
    “Das habe ich mir schon gedacht. In Ihrem Kühlschrank herrschte ja gähnende Leere”, erwiderte sie. “Viele Singles kochen nicht für sich, vor allem Männer.”
    „Ich bin nur selten daheim.”
    “Sie reisen wohl viel?”
    Er nickte bloß.
    Victoria stellte keine weiteren Fragen mehr. Sie hatte bereits gelernt, dass man Steve Henderson besser nichts über sein Leben fragte - es sei denn, man wollte auf Antworten warten, die nie kamen.
    “Willa Hawkins ist nett”, sagte sie schließlich. “Und sie hat mir sehr geholfen.”
    Er brummte nur. Wie würde er reagieren, wenn sie ihm verriet, dass Willa ihn einen Geheimniskrämer genannt hatte? Wahrscheinlich würde er wieder nur brummen.
    “Erzählen Sie mir von Kim”, bat er, nachdem sie eine Zeit lang schweigend gegessen hatten. “Von Anfang an. Im Krankenhaus habe ich Ihnen nicht richtig zugehört.”
    Victoria begann mit Kims Einlieferung. “Sie hatte zahlreiche Verletzungen.
    Wir hätten sie ins Washington Hospital Center in die

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