Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Du hast mir die Liebe geschenkt

Du hast mir die Liebe geschenkt

Titel: Du hast mir die Liebe geschenkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Toombs
Vom Netzwerk:
sie sich über die Wiege beugte. Er trug tatsächlich auch jetzt die Pyjamahose, die schon bessere Zeiten gesehen hatte.
    “Ich wickle sie”, sagte er. “Wärmen Sie so lange das Fläschchen.”
    Nachdem Heidi getrunken und mehrere Bäuerchen gemacht hatte, fing sie wieder an zu weinen, als Steve sie in die Wiege legen wollte.
    “Was hat sie denn?” fragte er.
    “Sie will noch nicht schlafen.”
    “Ich schon.” Dennoch setzte er sich mit dem Baby in den Schaukelstuhl. Ein kleines Menschlein war in der Lage, diesem eigensinnigen Kerl seinen Willen aufzudrücken!
    “Kennen Sie ein Schlaflied?” fragte Victoria amüsiert und gerührt zugleich.
    Zu ihrer Überraschung fing er an, eine melancholische Melodie zu summen.
    „Talal singt es für Yasmin auf Arabisch”, sagte er.
    “Es geht um den kühlen Wind der Wüste, der einem den Schlaf schenkt.”
    Victoria hätte gern gefragt, wer Talal und Yasmin waren, aber sie wollte die intime Stimmung nicht zerstören. Zumindest waren sie einen Schritt weiter; das erste Mal hatte Steve ihr, wenn auch indirekt, etwas aus seinem Privatleben erzählt.
    Heidi beruhigte sich. Offenbar gefielen ihr das Schaukeln und das Lied.
    „Im Sommerlager habe ich beim Einschlafen immer auf den Wind in den Bäumen gelauscht”, sagte Victoria leise. “Zuerst unterhielten wir uns, aber dann schlief eine nach der anderen ein. Ich war immer die Letzte, weil ich jeden Moment genießen wollte.“
    Sie schwelgte weiter in Erinnerungen, bis sie merkte, dass der Schaukelstuhl nicht mehr knarrte. Als sie genauer hinsah, war Steve so fest wie das Baby in seinen Armen eingeschlafen.
    Victoria stand auf und beugte sich zu ihm, vermied es jedoch, ihn zu berühren.
    Aus Erfahrung wusste sie, dass manche Leute hochschreckten. Und er hatte immer noch das Baby auf dem Arm “Steve”, flüsterte sie, “Sie müssen aufwachen.”
    Zu ihrem Entsetzen sprang er sofort auf und hielt das Baby im letzten Moment instinktiv fest. Heidi begann sofort wieder zu weinen.
    “Ist schon gut“, sagte er und drückte die Kleine an sich. “Ich würde dir nie wehtun.”
    “Ich wollte Sie nicht erschrecken”, versicherte Victoria. “Sie haben ja ein unglaubliches Reaktionsvermögen.“
    “Schon möglich.”
    “Legen Sie Heidi in die Wiege und schaukeln Sie sie ein wenig Dann schläft sie bestimmt gleich wieder ein.”
    Er legte das Baby in sein Bettchen, bewegte sachte die Wiege und summte wieder dieses arabische Lied. Erst als Heidi schlief, wünschte er leise eine gute Nacht und ging zur Treppe.
    Auch Victoria legte sich wieder hin und schlief über dem Gedanken ein, dass ihr Sturz zumindest eines bewirkt hatte: Steve verhielt sich allmählich wie ein Vater. Und das war eine schmerzende Schulter allemal wert.
    Am nächsten Morgen schlief sie erstaunlich lange. Als sie aufstand, lag die Kleine zufrieden in der Wiege und bewegte fröhlich die Ärmchen.
    “Sie ist schon gefüttert und gewickelt.” Steve stand im Küchenbereich.
    “Hat sie geweint? Ich habe nichts gehört.”
    “Ich war gerade beim Aufstehen, als sie anfing. Perfektes Timing nenne ich das. Der Kaffee ist fertig. Äh … brauchen Sie Hilfe beim Anziehen?”
    Erst jetzt erinnerte Victoria sich daran, dass sie nur ihr Schlaf -T-Shirt trug.
    “Ich schaffe es schon”, versicherte sie entschlossen und ging zurück in ihr Zimmer. Sie musste es schaffen!
    Slip und Shorts waren einfach. Ein BH kam nicht in Frage, aber sie trug ohnehin nur selten einen. Leider hatte Steve das gestern Abend gesehen. Damit sie sich heute Abend selbst ausziehen konnte, wählte Victoria eine Bluse mit Knöpfen an der Vorderseite. Das Schließen der Knöpfe mit einer Hand war zwar schwierig, aber sie bekam es schließlich hin. Außerdem tat ihr die Schulter heute schon wesentlich weniger weh als gestern.
    Steve war froh, dass Victoria voll bekleidet aus dem Schlafzimmer kam. Ihm konnte es nur recht sein, wenn er ihr nicht zu nahe kam. Dennoch konnte er es nicht lassen, insgeheim ihre schönen Beine zu bewundern.
    “Nach dem Frühstück baden wir Heidi”, kündigte Victoria an.
    „In Ordnung. Im Behälter an der Herdseite gibt es warmes Wasser.”
    Victoria warf einen Blick in den Behälter und testete das Wasser mit einem Finger. “Sehr gut, das reicht. Sie haben nicht zufällig noch einen größeren Behälter mit Wasser für eine heiße Dusche?”
    “Es soll für das Bad ganz spezielle Heißwassertanks geben, die man mit Holz beheizt. Leider habe ich noch keinen

Weitere Kostenlose Bücher