Du hast mir die Liebe geschenkt
Unfallchirurgie verlegt, aber wegen der Wehen kam das nicht in Frage.” Sie erklärte ihm, was geschehen war, und vermied zu genaue Beschreibungen. “Nachdem Kim die Papiere unterschrieben hatte, schloss sie die Augen. Ich wusste, dass sie starb, und hielt ihre Hand. Sie flüsterte Ihren Namen und sagte noch etwas, das ich nicht ganz verstehen konnte, obwohl ich mich zu ihr beugte.”
“Und was sagte sie?” fragte Steve gespannt.
“Es klang wie ,unfairer Tag’ und ,kalt’. Sie sprach aber sehr undeutlich. “
Victoria sah ihm an, dass er genau wie sie keinen Sinn darin sah. Andererseits war es für Kim, auch wenn das etwas zynisch klang, in der Tat ein schlechter Tag gewesen. Und Victoria hatte es schon öfter mitbekommen, dass Sterbende sagten, es sei ihnen kalt.
“Sonst nichts?” fragte er.
Victoria schüttelte den Kopf. “Nein. Steve, es tut mir Leid. Sie sind sicherlich sehr traurig über den Tod Ihrer Frau.”
„Kim und ich wären nicht wieder zusammengekommen. Das wussten wir beide. Ihr Tod ist ein Schock für mich - mehr nicht. Meine … Frau und ich standen uns nicht mehr nahe.”
Sie sah ihm forschend in die Augen, die nichts verrieten. Was verbarg dieser Mann vor ihr?
“Ich hätte das schon früher klarstellen sollen”, fuhr er fort, “aber ehrlich gesagt habe ich nicht damit gerechnet, dass Sie so lange bei mir bleiben.”
“Ich auch nicht. Sie wollen kein Mitgefühl, habe ich Recht?”
“Sie sind sehr direkt”, stellte er fest. “Sagen wir, ich möchte nichts unter falschen Voraussetzungen.”
Victoria zuckte mit den Schultern und bereute es sofort - der stechende Schmerz trieb ihr die Tränen in die Augen.
“Die Schulter oder meine Hartherzigkeit?” fragte er.
Der Mann kam vielleicht auf Ideen! “Meine Schulter”
Er lächelte leicht. “Wenn Sie Hilfe brauchen, sagen Sie es. Ich besitze verborgene Talente.”
Die sie wahrscheinlich besser nicht kennen lernte …
Na ja, auf alle Fälle schien Steve wenigstens so etwas wie ein Gentleman zu sein. Während des Rests des Tages half er ihr wie selbstverständlich bei allen Arbeiten im Haushalt.
Als Victoria schließlich zu Bett gehen wollte, merkte sie, dass sie unmöglich allein ihr T-Shirt ausziehen konnte. Sie hätte es gerne ausnahmsweise auch die Nacht über anbehalten, wenn es nicht so schmutzig gewesen wäre.
Steve saß auf der Couch und las beim Schein einer Kerosinlampe. Er legte das Buch weg und blickte hoch, als Victoria aus ihrem Schlafzimmer kam, nachdem sie sich bereits eine gute Nacht gewünscht hatten.
“Probleme?” fragte er.
“Mein Arm. Könnten Sie mir bitte mit dem T-Shirt helfen?”
Er stand auf und betrachtete sie völlig ausdruckslos. “Wir müssen es über den verletzten Arm ganz zuletzt ziehen.”
“Das ist mir auch klar”, entgegnete sie gereizt.
Hoppla, war die Lady etwa nervös? War es ihr unangenehm, wenn er sie im BH sah? War das so ein dünnes Ding, das mehr enthüllte, als es verbarg?.
Besser, er dachte nicht genauer darüber nach. Wahrscheinlich musste er den BH
auch noch öffnen. Befand sich der Verschluss auf dem Rücken oder vorne?
“Bringen wir es hinter uns”, sagte er schroff, als er merkte, wie sein Körper auf die Vorstellung reagierte, dieser Frau ein Kleidungsstück auszuziehen.
Victoria wich zurück. “Könnten … könnten Sie dabei die Augen schließen?”
“Wenn es sein muss.” Lächelnd griff er nach dem Saum, zog ihn hoch und dachte zu spät daran, die Augen zu schließen. Einen Blick auf eine nackte Brust hatte er bereits erhascht. Victoria trug gar keinen BH!
“Vorsichtig”, warnte sie.
Wie sollte er vorsichtig sein, wenn sie halb nackt vor ihm stand. Ganz einfach: Er musste sich nur konzentrieren, das T-Shirt hochzuhalten, und nicht daran denken, wie sie sich aus dem Stoff schälte.
„In Ordnung, ich bin so weit. Sie können loslassen”, sagte sie schließlich.
Er zog die Hände zurück und berührte dabei zufällig eine sanfte Rundung. Eine ihrer Brüste. Himmel, fiel es ihm schwer, die Augen nicht zu öffnen, bevor er sich abwandte.
“Hoffentlich erholen Sie sich schnell”, sagte er heiser.
Victoria eilte in ihr Schlafzimmer. Dieses Ausziehen war viel zu intim gewesen. Das durfte nicht wieder vorkommen. Noch jetzt spürte sie Steves Berührung. Mochte ihre Schulter auch schmerzen, von jetzt an musste sie Abstand halten zu diesem Mann.
Um drei Uhr nachts wurde Victoria von Heidis Weinen geweckt. Steve kam die Wendeltreppe herunter, als
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