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Du hast mir die Liebe geschenkt

Du hast mir die Liebe geschenkt

Titel: Du hast mir die Liebe geschenkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Toombs
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gesagt?
    “Unfairer Tag. Kalt.” Das ergab keinen Sinn. Er schloss die Augen und wiederholte die Worte laut und mehrmals hin tereinander, um auszuprobieren, ob sie dann einen anderen Zusammenhang bekamen. Dabei merkte er nicht, dass Victoria aus dem Schlafzimmer kam.
    “Genau das hat Kim gesagt!” rief sie. “Bei dir klingt es aber etwas anders, mehr nach ‚ein fairer Tag’.”
    “Du lieber Himmel!” Er öffnete die Augen. “Oni Farraday!“
    “Was heißt das?” fragte Victoria erstaunt.
    „Das ist eine Frau. Kim hat dir den Namen einer Frau genannt.“
    Sie verstand ihn offenbar noch immer nicht. Wie auch. Der Name Oni war sehr ungewöhnlich. Aber in seiner Dienststelle war Oni gut bekannt. Zu gut.
    “Kalt”, sagte er nachdenklich. “Gold? Code?“
    “Du suchst Wörter, die ähnlich wie kalt klingen? Wie wäre es mit Wald?”
    “Kalt …” Er stand auf und reichte ihr das Baby. “Daran muss ich noch arbeiten.”
    Als Willa zum Mittagessen kam, hatte Steve noch immer keine zufrieden stellende Lösung gefunden. Das bedrückte ihn so, dass er Victoria und Willa die Unterhaltung überließ, bis ihn die alte Frau direkt ansprach.
    “Ich habe gehört, dass Sie eine Schwester in Nevada haben. Wo denn?”
    „In der Nähe von Reno.”
    “Wie ist dort das Klima? Mir wird der Winter in den Bergen allmählich zu hart.
    Ich dachte, der Westen wäre besser für mich.”
    „Es ist eine hochgelegene Wüste”, erklärte Steve. “Ziemlich trocken, viel Sonne, im Winter nur wenig Schnee.”
    Willa nickte. “Dort gibt es bestimmt Klapperschlangen.“
    „Ja, obwohl ich nie eine gesehen habe.”
    “Wäre nicht schlecht für meine alten Knochen. Bestimmt gibt es in Nevada viel Platz für eine Lady wie mich.”
    “Sehr viel Platz”, versicherte er. “Die Grundstückspreise sind allerdings nicht gerade niedrig.”
    Willa lächelte breit. “Keine Sorge, ich habe was auf die hohe Kante gelegt, und wenn es knapp wird, finde ich bestimmt einige Schlangen in Nevada, die ich abzapfen kann.”
    “Was würden Sie mit Ihren Schlangen hier machen?” fragte Victoria. “Sie freilassen?”
    “Ja. Sie waren gut zu mir und haben sich die Freiheit verdient. Meine alte Katze würde sich über die Sonne bestimmt so freuen wie ich.”
    Steve fand, dass Willa gut nach Nevada passte. “Ich werde meine Schwester bitten, Ihnen Informationen über die Gegend zu schicken.”
    “Danke, das ist sehr freundlich. Ich habe ein Postfach in Hanksville, Nummer siebzig, wie mein Alter.”
    Als Steve die Nummer auf einem Zettel notierte, fiel Victoria plötzlich ein, dass sie ihre Post zu Hause vollkommen vergessen hatte. Sie überlegte sich, morgen in Hanksville den Schüssel für ihren Briefkasten an ihre Nachbarin Alice zu schicken und sie darum zu bitten, den Briefkasten zu leeren.
    “Sagen Sie, Willa, haben Sie schon immer hier gelebt?”
    „Ja. Auf diesem Berg haben sich meine Vorfahren gegenseitig abgeschlachtet.
    Das waren noch blutige Zeiten.”
    “Und Gott sei Dank schon lange vorbei”, bemerkte Victoria.
    Willa nickte zögernd. „In letzter Zeit habe ich allerdings ein ungutes Gefühl, dass sich hier wieder etwas zusammenbraut.” Sie betrachtete Steve forschend.
    “Haben Sie eine Ahnung, was das sein könnte?”
    Er schüttelte den Kopf. “Das hier ist der sicherste Ort der Welt.”
    “Vielleicht steht uns auch nur eine Schlechtwetterperiode bevor”, meinte Willa.
    “Das ist das Schlimme bei Vorahnungen man weiß nichts Genaues.”
    Victoria, die noch nie eine Vorahnung gehabt hatte, lächelte. “Ich habe mich jedenfalls in meinem ganzen Leben nie so sicher gefühlt wie jetzt.”
    Nachdem Willa gegangen war, half Steve wie am Vorabend beim Aufräumen.
    “Das Essen war gut”, sagte er. “Willa ist ein kluges altes Mädchen. Ich verstehe jetzt, warum du sie magst. Ich täusche mich selten in Menschen - aber bei Willa muss ich mein früheres Urteil tatsächlich korrigieren.”
    “Du hast dich bislang ja auch kaum mit ihr unterhalten. Vielleicht liegt es daran, dass du dich seit der Trennung von Kim zu sehr zurückgezogen hast.”
    “Man wird zum Einsiedler geboren, nicht gemacht, Frau Psychiaterin. Ich war nie ein Gesellschaftslöwe.”
    Sie stellte sich Steve vor, wie er wie das Ekel Jordan auf einer Party Männern auf die Schulter klopfte und Witze erzählte, Frauen umarmte und mit ihnen flirtete. Ausgeschlossen! Sie musste lachen.
    „Was ist denn so komisch?”
    Eigentlich wollte sie es ihm nicht erzählen,

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