Du hast mir die Liebe geschenkt
In seinen Armen wollte sie bleiben und sich von ihm küssen lassen, ihn fühlen und ihn streicheln.
“Ich habe das nicht vorhergesehen”, sagte er le ise und knabberte an ihrem Ohr.
“Ich habe keinen Schutz mitgenommen, und wir sind schon ein Mal ein Risiko eingegangen.”
“Keine Sorge”, erwiderte sie. “Es ist gerade nicht die gefährliche Zeit.”
Sein warmer Atem strich über ihr Gesicht. Mondschein fiel auf sie beide. Auch wenn die Tannennadeln Victoria beim ersten Mal nicht gestört hatten, war das Bett jetzt doch unendlich bequemer. Sachte strich sie über die glatte Haut von Steves Rücken und genoss es, die harten Muskeln zu fühlen. Nie zuvor hatte sie einen Mann so gern berührt oder sich von ihm berühren lassen. Jede Zärtlichkeit steigerte ihr Verlangen. Und Steve wusste genau, wie er sie erregen konnte.
Nein, Victoria wollte jetzt nicht an morgen oder übermorgen denken. In dieser Nacht waren sie zusammen, und nur das zählte.
Steve schluckte hart. Keine Frau hatte jemals eine so starke Wirkung auf ihn gehabt wie Victoria. Ihre seidige Haut, die Brüste, die wie für seine Hände geschaffen waren, ihre lockenden Lippen - alles erregte ihn so stark, dass er Mühe hatte, sich zurückzuhalten.
Wie sie auf seinen Kuss antwortete und sich an ihn presste, brachte ihn fast um die Beherrschung. Victoria war mehr als bereit. Eigentlich hatte er sich Zeit lassen wollen, doch nun war es mit seiner Beherrschung vorbei.
“Ja”, flüsterte sie, als er die Pyjamahose auszog und sich über sie rollte. „Ja, jetzt.”
Endlich vereinigte er sich mit ihr, und gemeinsam fanden sie erneut den Weg zum Gipfel ihres Verlangens.
Als sie allmählich wieder zu Atem kamen, hielt Steve Victoria weiter in den Armen. Er wollte sie nicht loslassen, obwohl die Leidenschaft vorerst gestillt war.
“Wir passen perfekt zusammen”, sagte er leise.
“Es macht geradezu Angst”, bestätigte sie.
Angst? Nein. Sie waren sich schließlich einig, dass dies hier nicht für immer war. Vielleicht meinte Victoria die Heftigkeit, mit der sie sich liebten?
“Wieso Angst?” fragte er.
“Ich verliere nicht gern die Kontrolle.”
Das traf auch auf ihn zu. “Muss man das nicht dabei?”
“Körperlich schon, aber ich meine … na ja, ich meine geistig.”
“Du meinst, dass wir dabei nicht mehr denken können? Das gehört ebenfalls dazu.”
“Nein, es hat nichts mit Denken zu tun. Ich meine eher, dass ich mich selbst verliere.”
Auch das verstand er, weil es ihm bei ihr ähnlich erging. Nur bei ihr und bei keiner anderen Frau zuvor. “Starke Anziehung”, stellte er fest.
“Das stimmt.” Sie schmiegte sich enger an ihn. “Dabei mochte ich dich anfangs gar nicht.”
” Das hast du mir auch mehr oder weniger deutlich gesagt.” Er strich über eine ihrer Brustspitzen und genoss es, dass sie sich sofort aufrichtete. “Wieso hast du deine Meinung geändert?”
“Wie soll ich denken, wenn du das machst?”
Er strich mit der Zunge über die andere Brustspitze und gab sich seinem Verlangen hin. Und diesmal würde er sich die ganze Nacht Zeit lassen.
Als Heidi zu schreien begann, tastete Victoria in der Dunkelheit nach der Taschenlampe auf dem Nachttisch. Und erwischte stattdessen Steves Waffe.
“Um Himmels willen!“ rief sie entsetzt auf und legte die Pistole hastig wieder weg. Dann griff sie nach der Taschenlampe, schaltete sie ein und betrachtete die Waffe.
“Gegen die Bären, man weiß ja nie”, antwortete Steve lässig auf die Frage, die sie nicht gestellt hatte. “Wir sollten die Kleine füttern, bevor sie sich die Seele aus dem Leib schreit.”
Victoria wurde ein Unbehagen nicht los. Wenn Steve die Waffe tatsächlich nur besaß, weil die Hütte so einsam lag, warum hatte er ihr das dann nicht vorher schon gesagt?
Während sie Heidi wickelte, ließ ihr die Pistole auf dem Nachttisch keine Ruhe
- bis ihr endlich einfiel, was sie so in Unruhe versetzte.
“Die Waffe war auch fort!” rief sie und wandte sich zu Steve, der ein Fläschchen wärmte.
“Welche Waffe?”
“Die Waffe unseres Vaters. Er hatte sie immer neben dem Bett liegen. Sie verschwand in derselben Nacht wie Renee.”
“Und was für eine Waffe war das?” fragte er.
“Ein großer schwarzer Revolver mit einem eingravierten Elch auf dem braunen Griff. Dad sagte, es wäre ein 45er Colt. Wenn er betrunken war, zielte er manchmal auf uns. Ein Mal ist das Ding tatsächlich losgegangen. Die Kugel schlug zwischen Renee und mir in die
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