Du hast mir die Liebe geschenkt
aber da sie nicht aufhören konnte zu lachen, platzte sie schließlich heraus: “Zum Glück bist du nicht wie Jordan, das Ekel.”
„Wer ist das?”
“Ein Arzt, den ich mal kannte.”
“Ist er weggezogen oder krank geworden und gestorben?”
Victoria puffte ihn am Arm. “Du weißt schon, was ich meine.”
„Nicht so genau.” Er führte sie an der in der Wiege schlafenden Heidi vorbei ins Freie zu zwei Stühlen. “Setz dich und erzähl mir, wieso ich nicht wie Jordan, das Ekel, bin und wieso du ihn jetzt nicht mehr kennst.”
Vögel zwitscherten, ein frischer Lufthauch machte die Hitze erträglich. Es war ein wundervoller Nachmittag. Joker kam hinter der Hütte hervor, zog wieder die Leine hinter sich her und legte Steve den Kopf aufs Bein.
“Du Ausbrecher.” Steve streichelte ihn, ehe er sich an Victoria wandte. “Also?”
“Zug um Zug. Ich erzähl dir von Jordan und du mir von Kim.“
“Einverstanden, wenn ich den Zeitpunkt bestimmen darf.”
Sie wusste, dass dies bereits einen großen Schritt für ihn bedeutete, deshalb nickte sie. “Du bist der Einzige, dem ich das jemals erzählt habe.”
“Und ich dachte, Frauen würden alles ihrer besten Freundin erzählen.”
„Klischeedenken. Außerdem gibt man nicht gern zu, dass man aus Dummheit auf ein hübsches Gesicht hereingefallen ist.”
“Hübsch?”
„Ja, das war er. Charmant noch dazu. Alle mochten ihn, bis sie ihn näher kennen lernten und merkten, wie oberflächlich er ist.”
“Hast du den Mistkerl geliebt?”
“Nicht über alle Maßen, aber es war schon hart zu erfahren, dass er sich mit einer Frau aus einer reichen Familie verlobt hatte. Jordan war eine schmerzliche Lektion. Ich habe gelernt, nie wieder alles zu glauben, was ein Mann mir sagt.”
“Was ist, wenn du einen ehrlichen Mann triffst?”
“Gibt es welche?”
Er legte die Hand aufs Herz. “Du verletzt mich.”
“Aber klar.” Seit Steve lockerer geworden war, machte es richtig Spaß, mit ihm zusammen zu sein. Und es war ihr sogar leicht gefallen, von Jordan zu berichten.
“Mach dir keine Vorwürfe”, sagte Steve. “Man irrt sich sehr leicht in den Motiven eines anderen Menschen.” Er beugte sich vor und betrachtete Joker, der zu seinen Füßen schlief. “Ich weiß nicht, was ich mit uns machen soll”, sagte er leise. “Wenn wir uns trennen, sollst du mich nicht für Steve, den Betrüger, halten.”
“Du hast mir nichts versprochen”, erwiderte sie.
“Versprechen muss man nicht immer in Worte fassen. Du weißt, wie sehr ich dich begehre.”
“Das ist kein Versprechen.”
Er holte tief Atem. “Aber eine Bindung, und Bindungen kann man manchmal schwerer brechen als Versprechen.”
Seine Worte erregten sie und machten ihr gleichzeitig Angst. “Ich … ich begehre dich auch”, flüsterte sie. “So sehr, dass es mich erschreckt.”
Er zog sie auf seinen Schoß. Joker setzte sich auf, betrachtete ihn aufmerksam und legte sich wieder hin.
“Er hält uns für verrückt”, flüsterte sie Steve ins Ohr.
“Vielleicht hat er Recht”, erwiderte er und küsste sie verzehrend.
Der Tag war bisher so gut verlaufen, dass Victoria nicht gedacht hätte, dass es noch schöner werden könnte. Sie hatte sich geirrt. Am liebsten wäre sie gar nicht mehr von Steves Schoß aufgestanden, damit der Kuss niemals endete.
Seine Lippen fühlten sich warm an, und sie schmolz in seinen Armen, als er sie leidenschaftlicher küsste. Mochte der Mond jetzt auch nicht scheinen, sie wollte noch mehr von Steve!
“Verdammt.” Er veränderte die Haltung. “Wer diese Stühle entworfen hat, wusste nicht, was ich jetzt tun möchte.”
8. KAPITEL
Joker fand wohl, dass er sich um zwei Menschen kümmern musste, die sich auf einem Stuhl drehten und wendeten. Victoria spürte eine seiner Vorderpfoten am Bein. Die andere Pfote hatte er vermutlich auf Steve gestellt.
“Joker! ” rief Steve. “Man sollte wissen, wann man stört. Ab mit dir! “
Als Joker gehorchte, stemmte Victoria sich hoch. Steve stand mühsam auf.
“Der Zeitpunkt war richtig, aber nicht der Ort”, stellte er fest, nahm sie an der Hand und führte sie in die Hütte. Joker folgte ihnen. Bevins beschwerte sich lautstark, weil er eingesperrt war, und der Hund schnüffelte an der Tür, hinter der er maunzte.
“Du wolltest ja das Kätzchen”, sagte Steve und ließ Bevins frei.
„Für die Mäuse.”
“Bisher hat er keine einzige gefangen.”
“Dafür aber dich”, entgegnete sie.
Er blieb neben
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