Du Kannst Es, Du Weisst Es Nur Noch Nicht: Die Kraft Der Hypnose
krank.
Tiefe Entspannung kann genau wie Hypnose eine Trance bedeuten.
Und doch geht Hypnose nicht automatisch mit Entspannung einher. Schamanische Tänze, Trommeln, Joggen, das unermüdliche Wiederholen einer Bewegung oder einer Silbe wie im Gebet oder einem Ritual können ebenso eine hypnotische Trance hervorrufen wie das Hinwegdriften in tiefster Entspannung. Kurz: Wir müssen nicht entspannt sein, um den hypnotischen Zustand zu erleben. Doch bringt uns die Entspannung, wann immer wir sie üben, einen immensen Nutzen. Entspannungstherapie wird erfolgreich eingesetzt bei Stress, Schlafstörungen, Schmerzzuständen wie Migräne, Muskelverspannungen, zum Beispiel im Nacken oder Rücken, bei Ängsten, Asthma, hohem Blutdruck und ähnlichen Gesundheitsstörungen. Entspannung wirkt sich auch positiv auf die Konzentrations- und Gedächtnisleistung aus und trägt damit zu unserem Wohlbefinden bei. Auch wenn Sie die folgenden Übungen nicht machen möchten, um mehr über die Hypnose an sich selbst zu erfahren, können Sie einen Nutzen aus der wiedergewonnenen Fähigkeit ziehen, sich einfach tief zu entspannen. Und wie bei allem, was wir einüben, gilt: Je vertrauter wir mit der Übung sind, je öfter wir sie also für uns wiederholen, desto einfacher können wir auf sie zurückgreifen, wenn wir ihren Effekt – in dem Fall die Entspannung – dringend benötigen.
Tranceinduktion
Auch wenn wir es zwischenzeitlich verlernt haben, so waren wir alle einmal entspannt. Entspannung ist eine Ressource, auf die jeder von uns zurückgreifen kann, nur vielleicht nicht bewusst jetzt oder in einem speziellen Moment. Weil wir es noch nicht geübt haben. Doch wann immer wir etwas gekannt oder gekonnt haben, wird die Hypnose uns helfen, darauf zurückzugreifen. »Entspann dich!« klappt niemals als Befehl, so funktionieren wir nicht. Es ist eine Einladung, sich in den vertrauten Zustand zu begeben, in dem unser Körper und unser Geist in Harmonie sind.
Daher lade ich Sie nun ein, loszulassen, sich einfach wohlzufühlen.
Die folgende Induktion ist eine so genannte Leerhypnose. Sie dient dazu, Hypnose einfach mal zu erleben. Dabei werden keine Inhalte wie »Du hast kein Verlangen mehr nach Zigaretten« oder Ähnliches suggeriert. Es geht vielmehr darum, sich ein wenig treiben zu lassen. Wenn Sie die Übung auf Seite 129 gemacht haben, so haben Sie schon ein wenig geschnuppert, wie sich der hypnotische Zustand anfühlt. Bei der folgenden Induktion gehen Sie ein wenig tiefer hinein und lernen außerdem, mit Stress wirksam umzugehen und ihn abzubauen. Sie können sich den Text mehrfach durchlesen und dann die Übung ausprobieren. So können Sie ihn sich entweder einfach auf Band sprechen und es dann ablaufen lassen. Oder ein Mensch Ihres Vertrauens liest Ihnen die Worte vor.
Die Übung lässt sich übrigens gut als Einschlafhilfe nutzen. Ihr Körper wird mehr und mehr loslassen, und auch Ihre Gedanken werden nicht mehr um ein Problem kreisen, das Sie wach hält, sondern zur Ruhe finden und Ihnen die nötige Entspannung schenken, auf dass Sie den folgenden Tag gut meistern können.
Sollten Sie wirklich einschlafen, so brauchen Sie keine Angst zu haben: Sie werden wieder wach. Ihr Körper hat sich in dem Fall nur geholt, was er am dringendsten braucht – nämlich Schlaf. Doch ob Sie nun schlafen oder in den hypnotischen Zustand gleiten, Sie werden feststellen, dass Sie sich mithilfe der Übung rundum ausgeruht fühlen.
Wie ich auf der Bühne gern sage: »Man fühlt sich, als wäre man zwei Wochen im Urlaub gewesen.«
Und dafür lohnt es sich doch, oder?
Leerhypnose zur Entspannung
Sprechen Sie sich den nachfolgenden Text auf ein Band (Diktiergerät, Computer oder Ähnliches). Oder jemand liest Ihnen den Text vor. Lassen Sie sich Zeit dabei, machen Sie zwischen den Sätzen ruhig Pausen, sodass keine Hektik entsteht:
Setze oder lege dich bequem hin. Mach es dir so bequem wie möglich. Nimm einmal einen tiefen Atemzug. Und jetzt wieder ausatmen, genau so. Und noch einmal nimmst du einen tiefen Atemzug. Und jetzt wieder ausatmen. So ist es gut. Und jetzt der tiefste Atemzug von allen. Und beim Ausatmen schließt du jetzt einfach deine Augenlider. Genau so. Du atmest ganz ruhig und entspannt weiter, während du den Worten folgst, und dabei kannst du auch das Gewicht deiner Arme spüren. Du spürst deinen Rücken, wie er die Lehne oder auch die Liegefläche berührt, und du kannst jetzt auch beginnen, immer mehr Entspannung in deinen
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