Du machst Schule!: Warum das Bildungssystem versagt, was junge Menschen wirklich lernen müssen und wie wir ihnen dabei helfen
indem man sie bekämpft, ist vergeudete Energie. Der Mensch kann sich nur selbst verändern und dadurch Veränderung im Außen bewirken. Jammernd und klagend auf Rettung zu hoffen ist ein sinnloses Unterfangen, denn das Leben ist auf Aktivität und nicht auf Passivität ausgerichtet. Wer sich nicht gut selbst um sich kümmert, der bleibt auf der Strecke. Insofern kann jeder nur dann etwas aus sich machen, wenn er sich eigenverantwortlich seinem eigenen Leben stellt. Nur dann wird er bestens
gerüstet sein und mit viel Selbstvertrauen in die Zukunft blicken können.
Mir fällt dazu eine kleine Metapher ein, die aufzeigt, wie sehr Einzelschicksale das Ergebnis von selbstbestimmtem Handeln sind: »Zwei Brüder – der eine ein erfolgreicher Geschäftsmann, der andere Sozialhilfeempfänger – werden gefragt, woran es liegt, dass sie zu dem geworden sind, was sie sind. Beide antworten, ihr Vater hätte ihnen permanent gesagt, dass aus ihnen ja eh nichts werden würde.«
Ob man nun glaubt, etwas zu können oder nicht: Man behält in jedem Fall Recht. Es ist eine Frage der persönlichen Entscheidung. Die Frage »Wozu mache ich das alles?« kann jeder letztendlich nur für sich beantworten. Klug gestellt und mit der richtigen Unterstützung kann sie einen sehr weit bringen.
EXTRA ______________________________________
Ideen für Schüler: Wozu tust du das alles? Mit der richtigen Einstellung kann dich diese Frage weit bringen. Sich rechtzeitig zu fragen, wer man ist, was man kann, wohin man will, ist wichtig, um sein Leben eigenverantwortlich stemmen zu können. Sein eigener Chef zu sein macht frei, unabhängig und glücklich. Stell dir diese Frage häufig und du entwickelst dich zu einem verantwortungsvollen Menschen.
Ideen für Lehrer: Stellen Sie sich diese Frage einmal selbst und erinnern Sie sich an Ihre eigene Schulzeit. Was sollte ein Schüler wirklich mit Nachhaltigkeit lernen, sodass er davon für sein Leben profitieren kann?
Ideen für Eltern: Geben Sie Ihren Kindern regelmäßig Aufgaben und beharren Sie darauf, dass diese tatsächlich erledigt werden. Ein Kind muss lernen, dass sich die Dinge nicht von allein regeln.
Kinder für den Weg ins Leben stark machen
Kürzlich fielen mir die 11 Regeln in die Hände, die an ein Buch des amerikanischen Autors Charles J. Sykes angelehnt sind. Ich habe sie sinngemäß übersetzt, weil sie unterstreichen, was ich den Schülern gern in der Schule mitteile und was hin und wieder unter den Eltern heftige Diskussionen auslöst: Die Welt ist ein Haifischbecken und die kleinen Goldfischchen darin müssen als Erste dran glauben. Mehr denn je sollte ins Erziehungsbewusstsein rücken, was schon Charles Darwin beobachtet hat: Es überleben nicht unbedingt die Stärksten oder die Klügsten. Sondern es setzen sich genau diejenigen durch, die ihre Ziele kennen, danach streben, diese Ziele zu erreichen, dafür flexibel auf Veränderungen reagieren und sich ihrer Umwelt immer wieder anpassen können! Kindheit hier und heute führt allerdings für viele Heranwachsende in die erlernte Abhängig- und Hilflosigkeit.
Die 11 Regeln, sinngemäß übersetzt
REGEL 1: Das Leben ist nicht fair. Finde dich damit ab!
REGEL 2: Die Welt interessiert sich nicht dafür, ob du dich gut fühlst. Im wahren Leben wird erwartet, dass du erst einmal etwas geleistet hast, DAMIT du dich gut fühlst.
REGEL 3: Wenn du nach Abschluss von Schule, Ausbildung oder Studium in die Arbeitswelt kommst, wirst du NICHT direkt 50 000 Euro im Jahr verdienen. Du wirst erst ein Vizepräsident mit einem eigenen Autotelefon sein, wenn du es dir verdient hast.
REGEL 4: Hart zu arbeiten und auch einfache Jobs zu erledigen, ist nicht unter deiner Würde. Deine Großeltern bezeichneten solche Jobs zu ihrer Zeit noch als »Chancen«.
REGEL 5: Wenn du Mist baust, ist das nicht die Schuld deiner Eltern – oder irgendwelcher anderer Leute. Heul nicht über deine Fehler, lerne aus ihnen! Ref 24
REGEL 6: Bevor du geboren wurdest, waren deine Eltern noch nicht so langweilig, wie sie es jetzt sind. Sie wurden es im Laufe der Zeit, während sie deine Rechnungen bezahlten, deine Klamotten wuschen, dir zuhörten und dich darin bestärkten, wie cool du dich selbst findest. Bevor du dich also daran machst, den Regenwald vor den Parasiten deiner Elterngeneration zu retten, räum erst einmal dein eigenes Zimmer auf.
REGEL 7: Deine Schule mag die Begriffe »Verlierer« und »Gewinner« abgeschafft haben, aber das Leben hat es
Weitere Kostenlose Bücher