Du machst Schule!: Warum das Bildungssystem versagt, was junge Menschen wirklich lernen müssen und wie wir ihnen dabei helfen
erklärt, wie man gute Power-Point-Präsentationen erstellen kann –, wird sich das Blatt wenden. Viele werden ihn um Hilfe bitten, denn Referate muss jeder halten. Und die wenigsten haben Lust, sich anzustrengen. Im Vorteil ist da ganz klar, wer in Kursen oder zu Hause lernt, mit den neuen Medien umzugehen, an seiner Schule eine Datenbank über gute Bewerbungsmusterschreiben erstellt, einen Workshop zum Thema »Podcast verfassen« anbietet oder zeigt, wie man eine eigene Homepage erstellt. Vielleicht macht sich ein Schüler auch als Musiker einen Namen und bessert sich so sein Taschengeld auf. Ich selbst hatte früher so viele »Mucken«, also musikalische Gelegenheitsjobs, dass ich nie unter Geldmangel litt. Je deutlicher jemand als kompetenter, einzigartiger Anbieter wahrgenommen wird, desto angesehener und geschätzter wird er. Damit erledigt sich der Strebervorwurf dann von ganz allein ...
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Ideen für Schüler: Streber kommt von streben. Was ist schlecht daran, sein Leben mit Zielstrebigkeit anzugehen und seinen Erfolg zu genießen? Biete etwas an, das anderen von Nutzen ist. Das macht dein Streben für diese umgehend wertvoll.
Ideen für Lehrer: Leben Sie selbst Werte wie Ehrgeiz, Fleiß und Zielstrebigkeit vor, dann haben Ihre Schüler auch eine Orientierung und müssen sich nicht schämen, wenn sie in ihrem Leben danach streben, sich ihre Wünsche zu erfüllen.
Ideen für Eltern: Machen Sie weniger Geschenke und lassen Sie Ihre Kinder sich ihre Sporen selbst verdienen. So können sie ein Gefühl für Wertigkeit aufbauen und erfahren, wie anstrengend es ist, seine Wünsche zu realisieren. Wer begreift, dass im Leben nicht mal eben so das schnelle Geld zu machen ist, der wird auch eine neue – positive – Einstellung zum Aufstreben bekommen.
»Wozu tu ich das alles?«
Warum nicht gleich die Frage nach dem Sinn des Lebens stellen? Diese Fragen beinhalten immer eine Spur Resignation, Fremdbestimmtheit und Opferhaltung. Ich erlebe jeden Tag, mit welcher Orientierungslosigkeit Schüler durch ihren Alltag gehen. Sogar mit dem Schulabschluss in der Tasche wissen die wenigsten, welchen Beruf sie erlernen möchten. Die meisten haben im Laufe ihrer ganzen Schulbahn nie nach innen gehorcht. Sie beklagen, nur für die Schule gelernt zu haben, ohne zu wissen, wofür sie das eigentlich alles machen mussten. Dabei hätten sie nur tiefer »graben« müssen. Dann wären sie wahrscheinlich auf einen höchst interessanten, möglicherweise unliebsamen Fund gestoßen: Egal wie doof die Schule ist, egal wie öde die Begleitumstände sind – wozu man fürs Leben lernt, entscheidet jeder ganz allein für sich selbst. Jeder trägt für sein Leben eine Eigenverantwortung, sowohl für sein Scheitern als auch für sein Gelingen. Diese Eigenverantwortung kann er niemals auf andere abwälzen. Schule kann nur dann gelingen, wenn auch der Schüler aus sich das Beste herausholt und für seine eigene Faulheit geradesteht. Ich habe
meinen Kindern immer gesagt: »Du kannst weder deinen Lehrer noch das Schulsystem verändern. Du kannst nur beeinflussen, welchen Nutzen du aus einer noch so langweiligen Stunde für dich ziehst. Mach etwas daraus!« Selbst wenn das Leben gerade unter einem ungünstigen Stern steht: Jeder kann immer für sich die entsprechenden Korrekturen vornehmen.
Der entscheidende Punkt ist, dass jeder lebenslang an sich arbeiten muss, vor allem an seiner inneren Einstellung. Wer das ganze Leben als Last einstuft, wird schwer zu tragen haben. Wer die Zukunftsaussichten als mäßig einschätzt, wird sich mit Notlösungen zufrieden geben. Wer im Leben keinen Reiz sieht, der wird es als fade und eintönig empfinden. Wer allerdings in jedem Tag eine spannende Herausforderung sieht, für den eröffnet sich eine wahre Abenteuerreise. Es ist alles eine Frage der Sichtweise: Wer das Beste für sich erwartet, der wird auch das Beste aus dem Leben herausholen.
Die Wahrheit im Leben ist eine Illusion. Es gibt kein richtig oder falsch, es gibt nur ein gutes oder schlechtes Gefühl. Langeweile gehört dabei zu den definitiv negativen Empfindungen. Ich persönlich würde im Leben immer die Medaille so drehen, dass etwas Gutes für mich dabei herauskommt, denn ich empfinde das Leben als viel zu kostbar, um nicht aus jeder Situation das Optimale für mich herauszuholen. Wer die Augen vor der Realität verschließt, belügt sich letztendlich selbst. Sachverhalte ändern zu wollen,
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