Du machst Schule!: Warum das Bildungssystem versagt, was junge Menschen wirklich lernen müssen und wie wir ihnen dabei helfen
NICHT! In manchen Schulen gibt man den Schülern vielleicht immer wieder neue Gelegenheiten, ein und dieselbe Aufgabe zu lösen, bis es auch der Letzte kapiert hat. Das hat jedoch mit dem wirklichen Leben NICHT DAS GERINGSTE zu tun.
REGEL 8: Wenn du denkst, dass dein Lehrer streng ist, warte mal ab, bis du einen Chef bekommst.
REGEL 9: Das Leben ist nicht in Schuljahre eingeteilt. Du bekommst keine Sommerferien, und nur sehr wenige Arbeitgeber sind daran interessiert, dir bei deinem Selbstfindungsprozess zu helfen. Das ist ganz allein deine eigene Sache.
REGEL 10: Das Fernsehen ist NICHT das wirkliche Leben. Im wahren Leben müssen die Leute tatsächlich die Cafes verlassen und zur Arbeit gehen.
REGEL 11: Sei nett zu Strebern! Vielleicht arbeitest du eines Tages für einen.
Schüler müssen mehr denn je wieder lernen, dass sie ihr Leben aktiv gestalten können. Solange all die Mütter morgens ihre Kinder zur Schule fahren und ihre Schultaschen tragen, werden ihre Kinder von ihnen immer abhängiger und mit jedem Tag ängstlicher. Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass unsere Kinder Schritt für Schritt lernen, sich selbst zu behaupten und ihre eigenen Wege zu gehen. Und das lernen sie nur, wenn wir ihnen nicht jedes Hindernis aus dem Weg räumen.
Auch Schüler haben Rechte
Nicht der Schüler muss seinen Lernprozess anpassen, sondern die Lehrer – und die Schule insgesamt – müssen den Entwicklungsschritten der Lernenden entsprechen, damit diese sich optimal entwickeln können. Schüler haben vor allem anderen ein Recht darauf, dass sie von ihren Lehrern dort wahrgenommen werden, wo sie gerade stehen.
Schulklassen sind für viele Menschen die ersten sozialen Gruppen, in denen sich Machtstrukturen und Gruppenhierarchien für das ganze spätere Leben herausbilden. Diese Gruppenstrukturen beeinflussen das Selbstwertgefühl eines Menschen mitunter lebenslang. Viele bemessen dieses an Äußerlichkeiten wie Anerkennung, Ansehen und Bewunderung durch andere. Für die meisten gestaltet sich dabei dieser Weg als ein ewig währender Lauf – immer hinter der vorgehaltenen Möhre her. Sie werden zunehmend frustrierter und resignierter, weil sie ein Leben lang hinter den vermeintlich erstrebenswerten Zielen von Ruhm und Glanz her hecheln. Selbst oben angelangt kann man sich nicht auf die faule Haut legen, denn Ruhm und Macht sind vergängliche Werte. Schönheit schwindet, Krankheiten kennen keine Stoppschilder und Gefühle wie Neid und Schadenfreude gelten vor allem den »Mächtigen«. Damit sind die Wege auf der Überholspur von Verfolgungswahn und Angst vor der Bedeutungslosigkeit gepflastert, nicht
gerade förderliche Emotionen für das Selbstwertgefühl eines Menschen. Aber noch schlechter dran ist der Sündenbock, auf dem alle herumtrampeln. Es ist mehr als fraglich, inwieweit erniedrigte Menschen sich jemals selbst wieder dazu befähigen können, aus ihren Ressourcen zu schöpfen und ihre Selbstzweifel zu besiegen.
Am einfachsten ist das Ganze für die Spezialisten am Spielfeldrand, die unabhängig von irgendeiner Gruppenmeinung sind und konsequent ihren eigenen Weg gehen. Das sind nicht die beliebtesten Menschen. Oft werden sie belächelt und nicht ganz ernst genommen, weshalb man sie in Ruhe lässt. Das sind geradezu ideale Rahmenbedingungen, um Selbstwertgefühl aufzubauen. Wahres Selbstwertgefühl entsteht ausschließlich von innen heraus, nie aus Äußerlichkeiten. Umfassende Weltanschauungen, selbst Religionen beinhalten diese Einsicht: Mache dich vom Denken anderer unabhängig, löse dich von deinen Eitelkeiten und mache dich frei von dem Wunsch nach Begierde, Besitz und Ansehen. Schöpfe aus deinem Innersten, lebe deine Talente, baue deine Fähigkeiten aus und du wirst ein richtig glücklicher, selbsterfüllter und erfolgreicher Mensch mit einer hohen sozialen Kompetenz, den Äußerlichkeiten nicht beeindrucken können.
Es ist die Aufgabe der Schule, eine Umgebung zu schaffen, in der heranwachsende Mensch sich frei entfalten können. Schule muss ein Schonraum sein, ein »Treibhaus« für persönliches Wachstum. Dann werden höchst ethische Strukturen geschaffen, auf denen eine ganze Gesellschaft basieren kann. Eine Erziehung, die die Rechte des Lernenden in den Mittelpunkt stellt und an das Potenzial in jedem Menschen glaubt, legt den Grundstein für ein starkes Miteinander, für Souveränität, Kreativität, Glück und Zufriedenheit. In einer Schule brauchen Schüler deshalb Rechte:
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