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Du machst, was ich will: Wie Sie bekommen, was Sie wollen - ein Ex-Lobbyist verrät die besten Tricks (German Edition)

Du machst, was ich will: Wie Sie bekommen, was Sie wollen - ein Ex-Lobbyist verrät die besten Tricks (German Edition)

Titel: Du machst, was ich will: Wie Sie bekommen, was Sie wollen - ein Ex-Lobbyist verrät die besten Tricks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Kitz
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stürzen sich darauf und tun so, als hätte man noch nie darüber gesprochen.
    Diesmal war es wieder die Rundfunkgebühr, vor allem auf die »neuartigen Empfangsgeräte«, die Fernsehen oder Radio über Internet empfangen konnten. Nach der neuen Regelung konnte theoretisch jedes Gerät mit Internetzugang zum gebührenpflichtigen »Empfangsgerät« werden, selbst wenn es eigentlich ein Kühlschrank war.
    Nicht nur wir fanden, dass das System der Gebühr auf »Empfangsgeräte« damit endgültig technisch überholt sei. Wir empfanden es vor allem als eine Art Strafabgabe auf neue technische Geräte, die deren Zukunft in Deutschland behindern konnte: Wer kauft schon gern ein modernes technisches Gerät, zum Beispiel ein Smartphone oder ein Navigationsgerät, für das er dann jeden Monat 17 Euro zahlen muss, nur weil er theoretisch damit auch fernsehen könnte?
    Nach der neuen Regelung gab es kaum mehr jemanden, der keine Rundfunkgebühr hätte zahlen müssen. In praktisch jedem Haushalt fand sich irgendetwas, das als »Empfangsgerät« durchgehen würde. Wir waren deshalb der Meinung, es wäre ehrlicher, aus der Geräteabgabe gleich eine Haushaltsabgabe zu machen. Damit, so glaubten wir zumindest damals, hätte man sich auch einen Großteil der GEZ mit ihren »Kontrollbesuchen« sparen können.
    Wir hatten daher den Vorschlag der Haushaltsabgabe schon vor einigen Jahren ins Spiel gebracht. Damals, ganz am Anfang der Diskussion, wurde er als »unrealistisch« belächelt. In der Tat war alles andere als sicher, ob ein solches System funktionieren würde – ob es nach wie vor genug Geld zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks einbringen würde, wie genau die Haushaltsabgabe eingesammelt werden sollte und vor allem: ob ein solches System überhaupt rechtlich zulässig wäre. Immerhin müssten damit – zumindest theoretisch – auch solche Bürger den öffentlich-rechtlichen Rundfunk mitfinanzieren, die noch nicht einmal einen Kühlschrank mit Internetanschluss haben, geschweige denn einen Fernseher oder ein Radio.
    Trotz aller Zweifel war es die beste Alternative, die wir sahen.
    Wann immer das Thema aufkam, wiederholten wir unseren Vorschlag. So suchte ich auch an diesem Nachmittag schnell unseren Textbaustein dazu heraus und schickte ihn unserem Pressesprecher, der ihn in eine Pressemitteilung einbaute. Und schon stand wieder in den Zeitungen, dass wir eine Haushaltsabgabe vorschlugen.
    Wenn Sie dieses Buch heute, einige Jahre später, lesen, ist das System der Haushaltsabgabe bereits unter dem Namen »Rundfunkbeitrag« in Kraft getreten. Die rechtlichen Fragen sind noch nicht geklärt, sie liegen beim Bundesverfassungsgericht.
    Wie konnte es eine Idee, die als »unrealistisch« galt und an der man bis heute manche Zweifel haben kann, trotzdem schaffen, am Ende Wirklichkeit – Gesetz – zu werden?
    Wir haben das »Unrealistische« einfach gebetsmühlenartig so lange wiederholt, immer wieder und wieder, bis es zur Wahrheit wurde. Im Lauf der Jahre hörte man die Idee immer öfter, erst von anderen Interessengruppen, plötzlich auch von einzelnen Politikern, dann von einer Partei, dann von zwei Parteien – und am Ende sagten so ziemlich alle zu dem Thema nur noch: »Haushaltsabgabe.« Obwohl sich an den Fragen und Problemen, die mit dieser Idee am Anfang verbunden waren, nichts geändert hatte.

    In Kapitel 5 haben wir bereits über den Effekt der bloßen Darstellung gesprochen: Wir mögen Menschen automatisch lieber, je öfter wir sie einfach nur sehen. Das liegt an der Macht der Gewöhnung – unser faules Gehirn liebt alles, was ihm vertraut geworden ist, denn das kann es leichter verarbeiten. Die »Verarbeitungsflüssigkeit« steigt.
    Der Effekt der bloßen Darstellung hat nun eine interessante Variante: Er funktioniert nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Dingen und Worten. Wenn Sie zum Beispiel im Radio zweimal kurz hintereinander Werbung für dieselbe Marke hören, dann beeinflusst das tatsächlich Ihre Sympathie für diese Marke, auch wenn Ihnen das nicht bewusst sein mag. Unter einer Voraussetzung (wie auch mit anderen Menschen): Es war nicht gleich die erste Begegnung negativ, wie zum Beispiel bei manch nervigem Möbelhaus-Spot.
    Und der wirkliche Clou: Der Effekt funktioniert sogar bei Aussagen! Wir halten Aussagen tatsächlich eher für wahr, je öfter wir sie hören. Der gerne gebrachte Konter: »Ihre Behauptung wird nicht dadurch wahrer, dass Sie sie ständig wiederholen!«, stimmt also

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