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Du Mich Auch

Du Mich Auch

Titel: Du Mich Auch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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lief Beatrice hin und sah hinein.
    »Was machst du da? Komm jetzt«, zischte Katharina. »Wir müssen weiter!«
    Aber Beatrice war schon in dem Schuppen verschwunden. Nach einer Minute kam sie wieder heraus. »Das Schicksal hat einen guten Tag. Seht mal, was ich in dem Gerümpel aufgestöbert habe!«
    Sie schleifte ein altersschwaches Fahrrad und einen Kinderroller hinter sich her.
    »Nee, oder?«, sagte Katharina.
    »Du kriegst das Fahrrad und nimmst Evi hinten drauf, ich probier’s mit dem Roller«, kommandierte Beatrice.
    »Aber …«
    Ganz in der Nähe knackte es. Mit einem leisen Schrei schnappte sich Katharina das Fahrrad. Evi zog die Reste ihres Kleids hoch und schwang sich auf den Gepäckträger.
    »Der Highway ist unser!«, rief Beatrice.
    Trotz der brenzligen Situation musste sie über den unvergesslichen Anblick lachen: Katharina hatte Mühe, das Fahrrad überhaupt in Bewegung zu setzen. Die Reifen waren platt, außerdem schien das Gefährt eindeutig nicht für einen Schwertransport geeignet. Erst nach einigen Anläufen klappte es. Katharina trat kräftig in die Pedale, und im Zickzack ging es über den holprigen Weg. Beatrice war mit dem Roller schon ein paar Meter voraus.
    »Nicht so schnell«, beschwerte sich Evi. »Das Teil ist nicht gepolstert.«
    »Wenn du je wieder bequem sitzen willst statt in einer Gefängniszelle, trag’s mit Fassung«, presste Katharina hervor.
    Schließlich erreichten sie eine Straße.
    »Seht mal, unsere Rettung haben wir dem Kleingartenverein Sonnenglück zu verdanken«, sagte Beatrice. Sie zeigte auf ein Schild, das über dem Weg hing. Dann beugte sie sich vor und spähte auf die Straße. »Kein Joe. Kein Polizeiwagen. Weiter geht’s!«
    Das Trio fatal war nicht zu stoppen. Auch wenn Katharina mit ihrer schweren Ladung verkehrsgefährdende Schlingerkurven fuhr. Autos hupten sie an, verspätete Spaziergängerblieben verwundert stehen. Mit Ach und Krach erreichten sie einen Taxenstand. Ein einziger Wagen stand dort.
    »Fluchtauto auf zwölf!«, schrie Beatrice. »Alles absteigen!«
    Sie lehnten das Fahrrad und den Roller an einen Baum und rissen die Türen des Taxis auf.
    »Wir müssen die Sachen zurückbringen«, stieß Evi außer Atem hervor. »Irgendjemand wird den Roller und das Fahrrad vermissen. Kinder vielleicht.«
    »Blendende Idee«, schnaubte Katharina. »Häng doch gleich einen Zettel mit unseren Namen und unseren Adressen dran. Damit man uns auch findet.«
    Sie saß schon auf dem Rücksitz. Evi schob sich kleinlaut neben sie.
    »Wohin?«, fragte der Fahrer. »Ins Irrenhaus? Oder in die Ausnüchterungszelle?«
    »Hauptsache, weg!« Beatrice ließ sich auf den Beifahrersitz fallen.
    Der Fahrer musterte überrascht ihren Schwesternkittel. »Sind Sie etwa die Betreuerin?«
    »Genau«, antwortete Beatrice. »Ich bringe die beiden zurück ins Heim.«
     
    Evi kochte heiße Schokolade. Einen extragroßen Topf voll. Sie hatte geduscht und einen Bademantel angezogen. Kafka lag zu ihren Füßen und kaute an einem Knochen. Währenddessen saßen Beatrice und Katharina am Küchentisch und versorgten ihre Kratzer mit Heilsalbe.
    »O nee, ich sehe aus, als wäre ich in einen Aktenvernichter gefallen«, kicherte Katharina. »Hat jemand eine gute Geschichte, wie ich das Horst erkläre?«
    »Du warst beim Jubiläum eines Tierheims und hast eineneurotische Katze gestreichelt«, schlug Beatrice vor. »Oder wie wäre das: Die Kindergarteneröffnung für schwer erziehbare Youngsters endete im Nahkampf.«
    Es war fast zwei Uhr morgens. Doch sie waren hellwach und bester Stimmung. Unablässig riefen sie sich die Ereignisse des Abends ins Gedächtnis, voll Stolz, dass sie das schier Unmögliche geschafft hatten.
    »Das war die abenteuerlichste Flucht seit dem Gefangenenausbruch von Alcatraz!«, rief Beatrice triumphierend.
    »Unsere sportlichen Leistungen reichen locker fürs Sechstagerennen«, fügte Katharina hinzu.
    Evi sagte lieber nichts. Ihre Rolle bei der Flucht war nicht die rühmlichste gewesen. Ihr Po brannte, ihre Arme waren voller Schrammen. Doch sie hatten es bis nach Hause geschafft. Nur das zählte. Hingebungsvoll rührte sie in der braunen Flüssigkeit. Dann holte sie drei Tassen aus dem Schrank.
    »Heiße Schokolade für alle«, ordnete sie an. »Keine Widerrede. Das wird euch guttun.«
    »Die Herbergsmutter hat gesprochen«, grinste Beatrice. »Okay, gib schon her.«
    Auch Katharina nahm sich eine Tasse. »Wenn man so eine Nummer verkraftet, dann übersteht man

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