Du oder der Rest der Welt
es rausfindest, cachorro .«
Ich rechne damit, dass er einen Wutanfall bekommt, aber das passiert nicht. Er springt von meinem Bett und marschiert Richtung Tür. »Ich bin immer noch sauer auf dich.«
»Du wirst drüber wegkommen. Jetzt zieh Leine. Ich muss noch duschen und mich fertig machen. Ich habe nicht mehr viel Zeit.«
»Ich komme schneller drüber weg und lass dich in Ruhe, wenn du mir ein paar Süßigkeiten aus dem Schrank über dem Kühlschrank besorgst. Da ist das Geheimversteck meiner Mom.« Er bedeutet mir, mich zu ihm runterzubeugen, damit er mir ein Geheimnis verraten kann. »Sie bewahrt die ungesunden Snacks darin auf«, flüstert er. »Du weißt schon, die richtig leckeren.« Je mehr er davon erzählt, desto aufgeregter wird er.
Verdammt. Mir bleibt weniger als eine Stunde, mich für Kiara herzurichten, aber ich möchte den Zwerg nicht enttäuschen. »Einverstanden, Racer. Bist du bereit, dich auf eine geheime Mission zu begeben, um den Schatz zu heben?«
Brandon reibt seine Hände aneinander, offenbar ist er sehr zufrieden mit sich, weil er mich erfolgreich manipuliert hat. Ich muss zugeben, dass er Talent auf dem Gebiet der taktischen Kriegsführung hat.
»Mir nach.« Ich stecke meinen Kopf aus der Tür, dann winke ich ihn zu mir rüber. Ich muss ein Lachen unterdrücken, als er auf Zehenspitzen zu mir schleicht. Manchmal verhält sich dieses Kind wie jemand, der mehr Verstand hat als die meisten Erwachsenen, die ich kenne, und dann wieder wie ein ganz normaler Sechsjähriger.
Wir gehen leise die Treppe runter. Als wir die Küche fast erreicht haben, kommt jemand aus Westfords Büro. Es ist Kiara, die ein langes schwarzes Kleid trägt, das ihre herrlichen Kurven von der Brust bis zu den Hüften umfließt. Ihr Haar fällt nicht nur bis über ihre Brust, die Enden sind sorgfältig in perfekte Locken gelegt worden. Eines ihrer langen schlanken Beine ragt aus dem unfassbar sexy Schlitz an der Seite des Kleids.
Ich bin überwältigt.
Ich bin sprachlos.
Meine Blicke wandern über ihren Körper, es ist ein Genuss, sie anzusehen. Ich weiß, ich werde diesen Moment für den Rest meines Lebens in Erinnerung behalten. Als ich den Blick auf ihre Pumps senke, die vorne offen sind und einen höheren Absatz haben, als ich mir je hätte zu träumen wagen, setzt mein Herz einen Schlag aus. Ich habe Angst zu blinzeln, weil ich befürchte, sie sei ein Gebilde meiner Phantasie und würde sich sofort in Luft auflösen.
»W-w-wie f-f-findest du es?«
Brandon ermahnt sie laut: »Sch!«, und legt einen Finger an die Lippen. »Wir sind auf einer geheimen Mission«, flüstert er laut, ohne der Tatsache Beachtung zu schenken, dass seine Schwester sich in eine Göttin verwandelt hat. »Verrat es nicht Mom und Dad.«
»Tu ich nicht«, flüstert sie. »Was ist das Ziel eurer geheimen Mission?«
»Süßigkeiten. Die ungesunde Sorte. Komm mit!«
Ich blicke zu Kiara zurück und wünsche mir, wir wären allein. Wünsche mir so sehr, wir wären allein. »Brandon, geh nachsehen, wo dein Dad ist, damit wir wissen, dass die Luft rein ist«, befehle ich ihm. Ich brauche ein paar Minuten allein mit seiner Schwester.
»Okay«, sagt er und schlittert über den Flur. »Bin gleich zurück. «
Ich habe weniger als eine Minute allein mit ihr. Ich schiebe meine Hände in die Hosentaschen, damit sie nicht sieht, dass sie vor Nervosität zittern. Sie belohnt mich mit einem angedeuteten Lächeln, dann senkt sie den Blick.
Ich gucke an die Decke und wünsche mir, ich bekäme einen Rat oder zumindest ein Zeichen von meinem Dad. Ich sehe Kiara wieder an. Oh, Mann. Sie starrt mich jetzt an, sie wartet darauf, dass ich etwas sage. Bevor ich mir eine vielsagende oder witzige Bemerkung einfallen lassen kann, kommt Brandon zurück. »Er ist im Fernsehzimmer. Lass es uns tun, bevor er uns erwischt.«
Ich hab’s vermasselt. Ich muss Brandon loswerden. Wir gehen alle in die Küche. Ich strecke mich und öffne die schmale Schranktür über dem Kühlschrank. Tatsächlich steht darin ein großer Korb, bis obenhin gefüllt mit verbotenen Substanzen.
Brandon zieht am Saum meines T-Shirts. »Zeig es mir, zeig es mir.«
Ich stelle den Korb auf den Tisch. Brandon klettert auf einen Küchenstuhl und überprüft den Inhalt. »Hier«, sagt er und schiebt eine Schokoladentafel in meine Hand. »Da sind Nüsse drin. Ich mag keine Nüsse.«
Am Ende stibitzt Brandon eine Tafel Milchschokolade und zwei Stangen Laktritz. Zufrieden mit seiner Beute
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