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Du oder der Rest der Welt

Du oder der Rest der Welt

Titel: Du oder der Rest der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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Ende des Monats verlasse. Wie Keno gesagt hat, ich habe gar keine andere Wahl.
     
    Das Nächste, was ich wahrnehme, ist, dass Alex mich schüttelt. »Steh auf«, befiehlt er.
    »Ich brauch noch ein paar Stunden Schlaf«, erwidere ich.
    »Geht nicht«, meint er. »Es ist schon Mittag. Und du hast eine SMS.«
    Schon wieder Brittany. Diese zwei kommen besser wieder zusammen, dann habe ich endlich eine Sorge weniger. »Ich habe dir doch gesagt, du sollst ihr simsen, dass du alles tun würdest, um sie zurückzubekommen.«
    »Die SMS ist nicht von Brit.«
    Ich öffne ein Auge. »Ist sie von Kiara?«
    Er zuckt mit den Achseln. »Die SMS ist von Kiara.«
    Ich fahre hoch, von der plötzlichen Bewegung ist mir unangenehm schwindelig. »Was hat sie gewollt?«
    »Sie wollte wissen, ob es dir gut geht. Ich habe ihr zurückgeschrieben, dass du letzte Nacht hier geschlafen hast und immer noch schlafen würdest. Aber du hast auch eine Nachricht auf deiner Mailbox von Devlin. Er will, dass du dich heute Nacht mit ihm triffst.«
    Ich rubble über den verspannten Knoten in meinem Nacken. »Na dann war’s das, schätze ich. Es bringt nichts, sich einzubilden, dass er mich vergessen wird. Dafür hat er viel zu viel Energie investiert, mich anzuwerben. Ich sehe keinen Weg da raus, Alex.«
    »Es gibt immer einen Weg raus.« Er wirft mir ein Handtuch zu. »Geh duschen und zieh dich an. Du kannst ein paar von meinen Sachen haben. Beeil dich, wir haben nicht viel Zeit.«
    Alex fährt mit mir zum Unicampus. Ich folge ihm in eins der Gebäude, erstarre aber, als wir zu einer Tür kommen, an der steht: Richard Westford, Professor für Psychologie.
    »Warum sind wir hier?«, frage ich meinen Bruder.
    »Weil er uns helfen kann.« Alex klopft an die Tür des Professors.
    »Herein«, sagt er. Westford sieht hoch, als wir sein Büro betreten. »Hallo, Jungs. Ich gehe davon aus, Kiara und du hattet einen schönen Abend. Laut Colleen hat sie heute Morgen noch geschlafen, als ich das Haus verlassen habe, also konnte ich sie nicht danach fragen.«
    »Es hat Spaß gemacht«, murmle ich. »Kiara ist …«
    »Manchmal etwas anstrengend, ich weiß. Sie hält uns ganz schön auf Trab.«
    »Ich wollte eigentlich ›unglaublich‹ sagen«, erwidere ich. »Ihre Tochter ist einfach unglaublich toll.«
    »Ich kann das Lob dafür nicht allein einheimsen. Colleen macht ihre Sache mit den Kindern ausgesprochen gut. Kiara musste nur ihre Schüchternheit etwas ablegen. Es war nett von dir, sie zu begleiten. Ich weiß, dass sie sich sehr darüber gefreut hat. Nun, ich bin sicher, ihr seid nicht nur hier, um euch nett zu unterhalten. Was habt ihr auf dem Herzen?«
    »Erzähl ihm, was du mir erzählt hast«, befiehlt mir Alex.
    »Warum?«
    »Weil er ein harter Hund ist.«
    Ich mustere den kahl werdenden Westford. Ein harter Hund, schön wär’s. Vielleicht war er das mal, aber jetzt nicht mehr. Inzwischen ist er Psychologe und nicht mehr Soldat.
    »Mach es einfach«, sagt Alex, der allmählich ungeduldig wird.
    Mir sind die Optionen ausgegangen, also kann ich es ihm genauso gut erzählen. Vielleicht fällt Westford etwas ein, an das ich noch nicht gedacht habe. Nicht sehr wahrscheinlich, aber es ist einen Versuch wert.
    »Sie wissen, wie ich zusammengeschlagen wurde und Ihnen erzählt habe, ich sei beim Einkaufszentrum von einer Horde verprügelt worden?«
    Er nickt.
    »Da habe ich gelogen. Die Wahrheit ist …« Ich werfe einen Blick zu Alex, der mir bedeutet weiterzumachen. »Ich bin von so einem Typen namens Devlin rekrutiert worden.«
    »Ich weiß, wer Devlin ist«, sagt der Professor. »Ich habe ihn nie getroffen, aber ich habe von ihm gehört. Er schmuggelt Drogen.« Seine Augen verengen sich, und ich entdecke ein bisschen von der Harten-Hund-Persönlichkeit, die versucht, sich einen Weg an die Oberfläche zu bahnen. »Du dealst besser nicht mit Drogen für Devlin.«
    »Genau das ist mein Problem«, berichte ich dem Professor. »Entweder deale ich mit Drogen, oder er bringt mich um. Im Moment würde ich lieber mit Drogen dealen, als zu sterben.«
    »Du wirst keins von beiden tun«, sagt Westford.
    »Devlin ist Geschäftsmann, er interessiert sich nur dafür, was am Ende für ihn dabei rausspringt.«
    »Was für ihn rausspringt, hm?« Westford lehnt sich auf seinem Stuhl zurück, die kleinen Rädchen und Schräubchen in seinem Gehirn machen Überstunden. Der Stuhl kippt so weit nach hinten, dass er sich schnell an seinem Schreibtisch festhalten muss, damit er

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