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Du oder der Rest der Welt

Du oder der Rest der Welt

Titel: Du oder der Rest der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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auf Brandons Überlegungen zu Zungenküssen.
    »Nur wenn du mir auch deine gibst«, sagt sie an meinen Lippen. Sie öffnet den Mund für mich und unsere Zungen treffen sich. Als ich die schlüpfrige Nässe spüre, werde ich noch härter, wenn das überhaupt möglich ist.
    Wir bewegen uns zusammen, unsere Körper reiben sich aneinander, für eine Zeit, die sich wie eine Ewigkeit anfühlt. Ich greife in ihr Höschen, fühle sie im selben Moment, während ihre Hand sich um mich schlingt.
    »Ich habe ein Kondom dabei«, sage ich zu ihr, als ich ihr das Höschen abstreife. Uns ist heiß, wir schwitzen, und ich kann mich nicht länger zurückhalten.
    »Ich auch«, flüstert sie in meinen Nacken. »Aber wir können es vielleicht nicht benutzen.«
    »Weshalb nicht?« Ich rechne damit, dass sie mir jetzt sagt, es sei alles ein Fehler gewesen, dass sie mich nicht so heiß machen wollte, nur um mir dann zu sagen, dass ich es nicht wert bin, ihre Jungfräulichkeit geschenkt zu bekommen. Und das wäre die Wahrheit.
    Sie räuspert sich. »Es h-h-hängt davon ab, ob du allergisch gegen L-l-latex bist.«
    Latex? Die Frage hat mir noch keine gestellt. Vielleicht liegt es daran, dass die anderen Mädchen alle von mir erwartet haben, dass ich was mitbringe, oder gar nicht vorhatten, sich zu schützen. » Chica , ich bin gegen rein gar nichts allergisch.«
    »Gut«, sagt sie, greift nach ihrer Handtasche und holt ein Kondom heraus. »Willst du, dass ich es dir anziehe?«
    Sie kann nicht sehen, wie mein Mundwinkel sich nach oben verzieht. Ich bin nicht die Jungfrau hier, aber trotzdem war diese Nacht für mich voller erster Male. »Bist du sicher, dass du das hinkriegst?«
    Ich höre, wie sie das Päckchen aufreißt. »Willst du mich etwa herausfordern?«, flüstert sie. Dann beugt sie sich vor und sagt gegen meine Lippen: »Oh, Carlos. Du weißt doch, dass ich keiner Herausforderung widerstehen kann.«

52
     

Kiara
     
    »Wach auf, chica .«
    Der Klang von Carlos’ Stimme und die sanfte Berühung seiner Finger auf meiner nackten Schulter holen mich aus meinen Träumen. Unsere Beine sind miteinander verschränkt, mein Kopf ruht in seiner Armbeuge, und die Erinnerung an das, was wir ein paar Stunden zuvor getan haben, lässt bittersüße Gefühle in mir aufkeimen.
    Ich öffne die Augen. Es ist noch immer dunkel, und wir sind beide vollkommen nackt unter der Decke. »Hi«, sage ich, meine Stimme klingt abgekämpft und müde.
    »Hey. Wir müssen los.«
    »Warum? Können wir nicht noch etwas bleiben?«
    Er räuspert sich und rollt von mir weg, die Bewegung lässt die kalte Nachtluft über meine Haut wehen. »Ich habe vergessen, dass ich Alex’ Wagen heute Nacht zurückbringen muss.«
    »Oh«, sage ich wie betäubt. »Okay.« Ganz offensichtlich kriegt er gerade Panik und bereut, was wir getan haben. Schon verstanden. Ich weiß nicht, was der Auslöser dafür ist, aber ich verstehe.
    »Zieh dich an«, sagt er völlig emotionslos.
    Als er mir sein Jackett hinhält, nachdem wir uns beide angezogen haben, lehne ich ab. »Ich habe meinen Regenmantel«, sage ich.
    »Den hast du im Auto gelassen, Kiara. Trag das hier. Es wird dich vor dem Regen schützen.«
    »Ich brauche es nicht«, erwidere ich, dann gehe ich in meinem Kleid und barfuß in den Regen hinaus. Ich brauche seine Liebe. Ich brauche seine Ehrlichkeit. Mir sein Jackett zu geben ist sowieso nur eine nutzlose Geste. Die Jacke ist nass, innen wie außen.
    Nachdem er die Decken in den Kofferraum gestopft hat und etwas davon gemurmelt hat, sie in den Waschsalon zu bringen, sitzen wir schweigend nebeneinander im Auto und fahren die dunklen, leeren Straßen entlang. Das einzige Geräusch weit und breit ist der Regen, der gegen die Scheibe klopft. Ich wünschte, die Regentropfen würden mich nicht so an Tränen erinnern.
    »Bist du sauer auf mich?«, frage ich ihn, während ich meine Regenjacke anziehe, damit er nicht sieht, wie meine Arme zittern.
    »Nein.«
    »Dann hör auf, dich so zu benehmen, als wäre es so. Das mit uns heute Nacht war perfekt. Bitte ruinier es mir nicht.«
    Er biegt in unsere Einfahrt und hält neben meinem Auto. Es regnet jetzt stärker.
    »Warte ein paar Minuten, bis der Regen nachlässt«, sagt er, als ich meine Schuhe und Handtasche aufsammle.
    »Wie kommst du nach Hause, nachdem du das Auto abgegeben hast?«
    »Ich penne einfach bei meinem Bruder«, sagt er.
    Ich beobachte, wie die Regentropfen Spuren über die Scheibe ziehen und dann verschwinden. Wenn ich noch

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