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Du oder der Rest der Welt

Du oder der Rest der Welt

Titel: Du oder der Rest der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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ich ihm nicht sagen kann, wie ich mich fühle, muss ich es ihm eben zeigen. Plötzlich erkenne ich, dass ich diesem Jungen vertraue, auch wenn er sich selbst nicht traut.
    Ich knie neben ihm auf der Couch und hebe langsam eine bebende Hand an sein Gesicht. Meine Finger ziehen zufällige Muster über die Stoppeln, die an seinem Kiefer wachsen. Als Antwort wird sein Atem unregelmäßig.
    » Kiara …«
    Ich lege einen Finger auf seine wundervollen Lippen und schneide ihm das Wort ab. »Schh.«
    »Sind … wir … im Begriff,… uns Ärger einzuhandeln?«, fragt er.
    Ich beuge mich vor. Seine Worte werden leiser, je näher meine Lippen den seinen kommen. Ich lege meine Hände auf seine Brust und stütze mich an seinem muskulösen Oberkörper ab, während ich näher komme. Und näher. Ich fühle, wie sein warmer Atem sich mit meinem mischt, und kann mich nicht länger zurückhalten. »Wir werden bis zum Hals drinstecken«, sage ich. Ich weiß, dass ich nicht erwarten darf, seine feste Freundin zu werden, aber ich möchte ihm zeigen, wie Intimität und echte Gefühle sein können.
    Als meine Lippen federleicht über seine streichen, entschlüpft ihm ein leises Stöhnen. Sein Herz schlägt schnell unter meiner Hand. Das süße Geräusch, als unsere Lippen sich voneinander lösen und wieder zusammenfinden, lässt mich dahinschmelzen. Er überlässt mir die Kontrolle, seine Hände ruhen neben den Oberschenkeln auf dem Sofa. Aber jedes Mal, wenn ich meine Lippen auf seine senke, nur um sie ein paar Sekunden später wieder zu lösen, atmet er schwerer.
    »Lass mich dich schmecken«, flüstert er.
    Das nächste Mal, als ich meinen Kopf senke, um ihn sanft zu küssen, fasse ich genug Mut, um meinen Mund zu öffnen und den Kuss zu vertiefen. Ein Energiestoß durchfährt mich, als unsere Zungen sich zum ersten Mal treffen, warm und feucht und oh, ich will mehr.
    Der Ton des Films ist nur noch Hintergrundrauschen.
    Carlos umfasst mein Gesicht mit den Händen und zwingt mich, in seine sexy dunklen Augen zu blicken, die voller Leidenschaft und Verlangen sind. »Du spielst ein gefährliches Spiel, chica .«
    »Ich weiß, aber ich vertraue dir.«

37
     

Carlos
     
    Ihre Worte klingen in meinem Kopf nach. Ich vertraue dir. Sie ist das erste Mädchen, das das je zu mir gesagt hat. Sogar Destiny hat gemeint, ich müsse mir ihr Vertrauen erst verdienen, als wir uns kennenlernten, weil sie dachte, ich hätte eine nach der anderen. Und hier ist Kiara, ein Mädchen, das genau weiß, dass ich nie ihr Ritter in glänzender Rüstung sein werde, und schenkt mir ohne Zögern ihr Vertrauen. Sie sitzt rittlings auf mir, die Lippen noch feucht von unserem Kuss. Sie ist verrückt, wenn sie glaubt, ich würde das Richtige tun.
    Ich halte noch immer ihr Gesicht in meinen Händen. Ich habe zu viel Respekt vor diesem Mädchen, um sie anzulügen. »Vertrau mir besser nicht.«
    Ihre Wangen röten sich, als sie nach hinten greift und das Band aus ihrem Haar zieht. »Aber ich tu es.«
    Sie schüttelt ihr Haar. Es fällt wie ein Wasserfall über ihre Schultern, die Enden landen kurz über ihren Brüsten. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie etwas gesehen, das sexier gewesen wäre, und sie ist noch nicht mal nackt.
    Noch nicht? Was denke ich da? Ich werde sie nicht ausziehen. Ich will. Verdammt, ich würde ihr nur zu gern eine Schicht nach der anderen abstreifen und die Kurven ihres Körpers mit meinen Augen und Händen erkunden. Mein Körper sagt: Tu es endlich! Du willst es. Sie will es. Wo ist das Problem?
    Das Problem ist das verflixte Wort … Vertrauen.
    Sie vertraut mir.
    Ich presse die Augenlider zusammen. Was kann ich sagen, um ihr zu beweisen, dass ich tatsächlich der Mistkerl bin, den sie am Anfang in mir gesehen hat? Sie wäre dumm, mir zu vertrauen. Ich würde ihr Vertrauen ausnutzen, wo ich nur könnte, aber wie soll ich ihr das beweisen?
    Vielleicht bekommt sie es mit der Angst, wenn ich sie den Beweis dafür spüren lasse, wie bereit ich für den nächsten Schritt bin. Ich packe ihren Hintern und reibe mich auf eine Weise an ihr, die keinen Zweifel an meinen Absichten lässt.
    Das Problem ist, dass sie voll darauf abfährt und sich mit mir bewegt. Verdammt. Das ist gar nicht gut. Jetzt hat sie Macht über mich. Kontrolle ist der Schlüssel meines Erfolges, aber in diesem Moment habe ich sie komplett verloren.
    Ich ziehe sie an mich und presse ihren Körper an meinen, meine Hände streichen ihren Rücken hoch und runter. Wir atmen beide

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