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Du oder die grosse Liebe

Du oder die grosse Liebe

Titel: Du oder die grosse Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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ich fangen damit an, unsere Laborstation herzurichten, während wir auf Mrs Petersons Anweisungen warten. »Hattest du schon mal ’ne Freundin?«, fragt er mich.
    »Keine, die mir groß was bedeutet hätte – nichts, was länger als ein paar Wochen gehalten hat.« In Mexiko bin ich mit einem Mädchen gegangen, aber ihre Eltern mochten mich nicht. Sie sagten, sie wollten nicht, dass ihre Tochter sich mit einem armen Schlucker abgibt. Ich wette, wenn ihre Eltern wüssten, dass ich wieder in den USA lebe, würden sie sich schwarzärgern, dass wir uns getrennt haben. Ein One-Way-Ticket in die Staaten zu ergattern, ohne sich als Flüchtling über die Grenze schleichen zu müssen, ist wie ein Lottogewinn.
    »Ein paar von uns wollen dir nachher beim Fußball zusehen«, sagt Mariana zu mir und beugt sich über den Labortisch. »Ich habe gehört, du bewegst dich wie ein Tänzer über das Spielfeld.«
    Nikki schnaubt.
    »Tisch eins, ich höre euch reden!«, ruft Peterson quer durch den Raum. »Wollt ihr vier gerne nachsitzen? Ich habe da nämlich noch ein paar Nachsitzzettel in meinem Pult, die bereits Staub ansetzen. Und ihr wisst, wie sehr ich Staub verabscheue.«
    Nachdem es zum Schulschluss geläutet hat, machen Derek und ich uns auf den Weg zur Umkleide. Beim Sport verschwimmen die sozialen Unterschiede. Der Trainer steckt Marco und mich in dieselbe Mannschaft und wir dominieren das Team. Der gegnerischen Mannschaft gelingt nicht ein Tor. Justin Dougan, der zufällig unser Torhüter ist, stößt mich von hinten, als ich nah an unserem Tor einen Ball abblocke.
    »Was zum Teufel soll das, Dougan? Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, wir sind im selben Team.«
    »Ups«, sagt er sarkastisch, dann streckt er die Hand aus, sodass jeder, der uns zusieht, annehmen würde, er wolle mir aufhelfen.
    Ich schlage seine Hand weg. »Bist du schon als Arschloch auf die Welt gekommen?«
    »Halt’s Maul, Fuentes. Wir sind vielleicht im selben Team, aber wir werden niemals in derselben Liga spielen.«
    Derek, der neben mir steht, sagt: »Krieg dich wieder ein, Dougan.«
    »Schon gut«, wiegle ich ab und ignoriere Dougan den Rest des Spiels.
    Nach den Tryouts gehen wir alle zusammen zu dem Hot-Dog-Teil, das einen Block von der Schule entfernt ist. Derek ist den ganzen Weg dorthin in Gedanken. Er holt sein Handy raus und beginnt zu tippen, kaum dass wir unser Essen haben und Platz nehmen.
    »Gehst du schon lange mit Kendall?«, frage ich ihn.
    »Seit diesem Sommer«, erwidert er. »Sie vertraut mir nicht. Sie glaubt, ich werde sie betrügen oder eine andere finden, wenn wir auf unterschiedliche Unis gehen.« Er schiebt sich ein paar Pommes in den Mund. »Ich liebe sie, weißt du. Ich kann mir nicht mal vorstellen, mit einer anderen zusammen zu sein.«
    »Weiß sie, dass du langfristige Pläne hast?«
    »Scheiße, Luis, das sage ich ihr immer wieder. Aber Nikki impft ihr schon die ganze Zeit negative Gedanken und Zweifel ein. Versteh mich nicht falsch … ich habe kein Problem mit Nikki, aber ich glaube, sie denkt, wir Jungs wären alle nur darauf aus, so viele Mädchen wie möglich flachzulegen. Ich wünschte, sie hätte einen Freund, dann wäre sie vielleicht etwas lockerer.« Er nickt in meine Richtung. »Du könntest doch mit ihr ausgehen.«
    Ich denke an Nikkis kratzbürstige Art, die in Kombination mit ihrer empfindsamen Verletzbarkeit eine magische Anziehungskraft auf mich ausübt. Außerdem bringt ihre Schönheit einen um den Verstand und ihr Körper hat bestimmt schon viele Jungs zu wilden Fantasien inspiriert. Ich habe Angst, sie nie wieder loslassen zu wollen, wenn ich anfange, mit ihr auszugehen. Das müsste ich aber. Denn zu meinen langfristigen Plänen gehört nicht, mich fest an ein Mädchen zu binden.
    »Also würdest du mit ihr ausgehen oder nicht?«, fragt Derek.
    »Ich würde mit ihr ausgehen«, räume ich ein.
    »Ich will Kendall überreden, nächstes Wochenende mit auf mein Boot zu kommen. Komm doch auch. Ich sorge dafür, dass Kendall Nikki mitbringt.«
    »Nikki wird nicht kommen, wenn sie weiß, dass ich auch da sein werde«, gebe ich zu bedenken.
    »Überlass das mir.«
    Ein Junge, den ich nicht kenne, geht an uns vorbei. »Hey, Ben!«, sagt Derek.
    Der Junge winkt flüchtig und eilt in den benachbarten Raum, in dem einige Spielautomaten stehen.
    »Das ist Ben Cruz, Nikkis Bruder«, erklärt Derek. »Er ist Freshman und lässt einen komplett links liegen, wenn man nichts mit Computerspielen am Hut

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