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Du oder die grosse Liebe

Du oder die grosse Liebe

Titel: Du oder die grosse Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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Blick auf die leeren Bierdosen neben mir genügt und mein Magen revoltiert. Ich muss kotzen.
    Ich stolpere nach draußen und reihere, bis nichts mehr in mir ist. Ich bin so schwach auf den Beinen, dass ich kaum stehen kann.
    »Harte Nacht?«, fragt Chuy, der plötzlich an meiner Seite ist.
    »Sí.«
    »Als ich in deinem Alter war, hab ich mich auch ständig so zugedröhnt. Lustige Zeiten, hm?«
    »Im Moment finde ich es nicht besonders lustig«, entgegne ich, während eine neue Übelkeitswelle mich überrollt.
    Er lacht, als ich mir wieder die Seele aus dem Leib kotze. »Hast du noch den Schlüssel, den ich dir gegeben habe?«
    »Ich hatte noch keine Gelegenheit, zur Bank zu gehen«, berichte ich ihm. »Außerdem glaube ich, dass ich verfolgt werde.«
    Er lacht zynisch. »Ich lasse dich verfolgen, Luis. Du bist wertvoll für mich und die Blood.«
    Verdammt, jetzt muss ich noch mehr auf der Hut sein.
    Chuy klopft mir heftig genug auf den Rücken, um meinen empfindlichen Magen erneut in Aufruhr zu versetzen. »Also schön, amigo . Du bekommst eine weitere Woche, dann muss ich die Daumenschrauben anziehen. Betrachte das als Warnung. Geh nach Hause«, befiehlt er mir. »Alex und Carlos sind dort, aber verrate ihnen nicht, wo du gewesen bist.«
    »Woher weißt du, wo sie sind?«
    »Ist dir das noch nicht klar geworden, Luis?«, sagt Chuy. »Ich habe überall Augen und Ohren. Verflucht, selbst zu meiner Zeit im Knast war ich über jeden deiner Schritte informiert. Als du in Colorado warst, habe ich dich von meinen Leuten aufspüren lassen.«
    »Wieso mich?«
    »Das sag ich dir, wenn du bereit dafür bist. Jetzt beweg deinen erbärmlichen Arsch hier weg.«
    Ich betrete unser Haus, schaffe es aber nicht bis zum Badezimmer und renne stattdessen wieder raus, um in die Büsche zu reihern. Ich ignoriere die mörderischen Blicke meiner Familie, als ich durch das Haus stolpere und direkt auf mein Zimmer zuhalte. Schlaf. Alles, was ich brauche, ist Schlaf. Ich falle mit dem Gesicht nach unten auf meine Matratze.
    »Luis!«, schimpft mi’amá von der Tür aus. Sie ist wütend, und ich bin nicht in der Stimmung, mich von ihr anbrüllen zu lassen. »Wo bist du gewesen? Ich habe die ganze Nacht versucht, dich anzurufen, ohne dass du drangegangen wärst. Wozu hast du ein Handy, wenn du nicht mal die Anrufe deiner eigenen Mutter annimmst?« Sie sieht mich mit schmalen Augen an. »Was ist los mit dir? Bist du auf Drogen, Luis?«
    Ich glaube, aus dem Augenwinkel habe ich gerade gesehen, wie sie sich bekreuzigt hat. Wenn sie jetzt noch die Gedenkkerzen anzündet und anfängt, zu Papá zu beten, raste ich aus, das schwöre ich.
    »Ich war betrunken«, erkläre ich ihr. »Und jetzt habe ich einen Kater. Deinen Anruf anzunehmen, hätte mich auf der Stelle nüchtern gemacht, also habe ich ihn ignoriert.«
    Ich höre, wie sie schockiert nach Luft schnappt, dann spüre ich, wie mir etwas einen Schlag auf den Hinterkopf verpasst. Ihr Schuh.
    »Ist das nicht Kindesmisshandlung?«, frage ich sie.
    »Das wäre es, wenn du noch ein Kind wärst. Du bist achtzehn, Luis. Du bist jetzt ein Mann. Verhalte dich gefälligst entsprechend!«
    Sie knallt die Tür zu. Das Geräusch fühlt sich an, als würde jemand mit einem Presslufthammer auf meiner Schädeldecke Tango tanzen, was genau ihre Absicht war, da bin ich sicher.
    Endlich ist mein Zimmer der Zufluchtsort, den ich brauche, und ich schließe die Augen. Mein Frieden währt jedoch nur kurz, denn ich höre, wie die Tür knarrt.
    »Willst du mich auch noch mit dem anderen Schuh schlagen?«, grummle ich in mein Kissen.
    »Nö.« Alex’ Stimme dröhnt in meinem Kopf. » Mi’amá hat Carlos und mir befohlen, herzukommen und sicherzustellen, dass du nicht tot bist, was ziemlich genau das ist, was sie geglaubt hat, als du gestern Nacht nicht an dein Handy gegangen bist.«
    Alex und Carlos, meine höllischen Brüder. Sie sind die Letzten, deren Aufmerksamkeit ich jetzt gebrauchen kann. Wenn sie sich auch noch an meine Fersen heften, habe ich ein ganzes verfluchtes Gefolge.
    »Mir geht’s gut.«
    »Dann setz dich hin und rede mit uns.«
    »Okay, in dem Fall geht’s mir nicht gut. Verschwindet«, stöhne ich. »Außer ihr wollt, dass ich euch von oben bis unten vollkotze.«
    »Was ist gestern Abend zwischen dir und Nikki passiert?«, fragt Alex.
    » Nada . Wir sind Geschichte.«
    Carlos gluckst. »Ja, klar. Glaub mir, ich war schon mal im gleichen Zustand wie du, Brüderchen. Sich wegen einem Mädchen die

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