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Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Titel: Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Knight
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nicht.«
    »Wo ist meine Frau, verdammt?«, schrie Greg.
    Troy grinste. »Sie werden mich zu ihr bringen.«
    »Wer sind Sie? Was wollen Sie?«
    »Was ich will? Geld.«
    »Von mir sehen Sie keinen verdammten Penny …«
    »Francesca und Ihre Frau – für die beiden werden Sie richtig was hinblättern.«
    Greg gab einen schwer zu deutenden Laut von sich. »Ich verstehe nicht ganz …«
    »Ach, hören Sie doch auf, Sie haben mich beauftragt, Mann!«
    »Sie beauftragt?«
    »Ist sie Ihre Neue, die Frau, die mich angerufen hat? Melden Sie sich, in ein paar Jahren, wenn Sie die auch loswerden wollen!«
    Es entstand eine so lange Pause, dass Troy dachte, die Verbindung sei vielleicht unterbrochen.
    »Sind Sie noch da?«
    »Ich will mitkommen.«
    Sein Ton war jetzt ein ganz anderer, mit dem schrillen, verzweifelten Leugnen war Schluss. Er sprach leise, unaufgeregt. Das war auch besser: kein So-tun-als-ob mehr, endlich konnten sie zur Sache kommen.
    »So arbeite ich nicht.«
    »Ich will dabei sein, wenn Sie …«
    »Nein.«
    Wieder entstand eine lange Pause.
    »Ich habe Sie beauftragt, ich habe Sie bezahlt, und Sie sind mir was schuldig. Sie haben mich ins Gesicht geschlagen.«
    Troy überlegte einen Moment. Es war ungewöhnlich, aber er kam zu dem Schluss, dass es auch mehr Geld beziehungsweise größere Sicherheit bedeutete. Sollte sich zeigen, dass der Mann irgendwelche Hintergedanken hegte, würde er sie ohnehin beide umlegen müssen. Bei diesem Job hatte er schon Struan verloren. Wenn er den Mann dabeihatte, konnte er es hinterher so aussehen lassen, als hätte der erst Nicky und dann sich selbst umgebracht. So schlug er mehrere Fliegen mit einer Klappe.
    »Was für ein Auto fahren Sie?«
    »Was?«
    »Sie haben mich doch genau verstanden. Was für ein Auto?«
    »Einen BMW . Warum?«
    »Machen Sie die Tür auf.«
    »Was?«
    »Machen Sie Ihre Tür auf.«
    Kurz darauf schwang die Tür des weißen, stuckverzierten Hauses auf, und Troy sah Greg, das Telefon noch am Ohr, auf der Schwelle stehen und nach allen Seiten Ausschau halten. Er lehnte sich rücklings an das warme Blech des BMW -Cabrios, das auf der Straße geparkt war.
    »Schöne Räder. Ich hoffe, Sie haben den Schlüssel einstecken – wir machen eine Tour.«
    Er sah, wie Greg den Mund öffnete und ins Telefon sprach, aber bei ihm kam nichts an.
    »Verarsch mich, und ich blas dir den Kopf weg.«
    »Keine Verarsche«, antwortete Greg.
    Troy lächelte sein Fünf-Riesen-Lächeln.

48
    N icky hielt auf der Anhöhe, von der aus man einen freien Blick auf Haus Hayersleigh hatte. Es stand kein Auto da, die Fensterläden waren geschlossen, die Fenster, soweit sie erkennen konnte, zu. Die Oberfläche des Sees kräuselte sich, er sah kalt aus, tödlich, und die Narbe im Rasen, wo die Erde umgegraben war, hatte sich unter dem Regen wieder satt schwarz gefärbt.
    Sie dachte an ihren letzten Aufenthalt hier, daran, wie sie, halb verrückt vor Angst, um ihr Leben gerannt war. Seitdem war sie eine andere geworden. Die Nicky von damals war mit jeder weiteren Enthüllung über Gregs Vergangenheit und der eben erst überstandenen Gefahr beim Karneval ein Stück mehr gestorben.
    Sie fuhr hinunter zum Haus und parkte den Polo in der Nähe der Hintertür. Nachdem sie ausgestiegen war, blieb sie einen Moment lang stehen und lauschte. Dann ging sie zur Scheune. Der Kies knirschte unter ihren Schritten, sonst war nichts zu hören. Der Traktor stand wieder am gewohnten Platz, er hatte seinen Zweck erfüllt, und das Fahrrad, das sie für ihre Flucht benutzt hatte, lehnte auch an der Scheunenwand. Das Scheunentor knarrte leise im Wind.
    Es fing wieder an zu regnen, die Sommerhitze war schon nur noch eine blasse Erinnerung. Sie ging einmal an der Rückseite des Hauses entlang, spähte in Fenster, sammelte sich, fasste Mut. Die Polizei musste hier gewesen sein und nach dem Gewehr gesucht haben, mit dem Louise Bell getötet worden war. Die Küchentür war abgeschlossen, aber der Schlüssel lag an seinem Platz im Blumentopf. Einen Augenblick später stand sie in der Küche. In der Höhle des Löwen.
    Es war bewölkt, und in diesem Licht wirkte das Haus ganz anders: die Farben gedämpft, die Atmosphäre ruhig – und tödlich. Sie wusste, dass sie allein war, und trotzdem gruselte sie sich. In der Diele blieb sie eine Weile stehen, genau an der Stelle, an der Struan Clarke gestorben war. Nach allen Seiten gingen Räume ab, in denen die Fensterläden geschlossen waren. Sie erkannte den Umriss

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