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Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition)

Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition)

Titel: Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Parsons
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»Loomis Flower World« haben würde. Ich war mir sicher, dass sie gleich merken würde, was für ein Blödsinn das war, aber sie sagte nach kurzem Nachdenken: »Ich wette, das schaffen Sie auch.«
    Ich wusste nicht, was ich sonst sagen sollte, also begann ich, ihre Lilien einzuwickeln. Doch was dann? Sollte ich ihr erneut anbieten, sie zu bezahlen, oder war das übertrieben? Aber noch bevor ich sie fertig eingewickelt hatte, sagte Katrina: »Oh je, mir ist gerade eingefallen, dass ich sie nicht gleich mitnehmen kann. Ich muss noch was erledigen und will nicht, dass sie verwelken, bevor ich nach Hause komme.« Dann strahlte sie mich an, und die Sonne ging auf. »Liefern Sie auch abends aus? Ich habe nämlich gerade gedacht … beziehungsweise gehofft … dass Sie sie mir vielleicht vorbeibringen können? Sagen wir so gegen acht? Sie bekommen auch ein Glas Wein für Ihre Mühe.«
    Ich konnte es einfach nicht glauben. Katrina hatte mich eingeladen! Zu sich nach Hause und auch noch abends! Vor lauter Aufregung war meine Kehle so zugeschnürt, dass ich kein Wort herausbrachte, sondern nur nickte.
    »Gut«, sagte sie. »Das wäre also geklärt.«
    Und während ich mich fragte, was genau sie damit meinte, senkte sie ihren goldenen Kopf mit der seltsamen Zopffrisur und zeichnete eine kleine Wegbeschreibung: Maida Vale, Stufen, die zu comicartigen Wellen führten, Boote. Katrina lebte auf einem Kanal.
    Am Dienstagabend kam Cynthia eine Viertelstunde zu früh zur Arbeit. Als sie das Sentinel -Gebäude durch die Drehtür betrat, hob sich ihre Laune. Wenn sie noch vor Marcus hier war, konnte sie als Erste mit dem Nachrichtenchef sprechen und sich die besten Geschichten unter den Nagel reißen.Ihre Strategie für diese Nacht bestand darin, so beschäftigt wie möglich zu sein. Das war die beste Methode, um wach zu bleiben und die Zeit herumzubringen.
    Aber als sie aus dem Lift trat, war Marcus bereits da und hackte etwas in seine Tastatur. Blöder kleiner Scheißer. Dieser unschöne Gedanke kam direkt aus ihrem Unbewussten, und prompt spürte sie Gewissensbisse. Der Schlafmangel machte sie gereizt. Sie hatte den ganzen Nachmittag im Bett verbracht, aber höchstens vier Stunden schlafen können. Sie war einfach nicht dafür gemacht, Nachtschichten zu schieben.
    Sie loggte sich in ihren Computer ein und nahm einen Stift aus dem Becher in Form des Weißen Kaninchens, das neben ihrer Tastatur thronte und eine goldene Taschenuhr in der Pfote hielt. Als Kind hatte sie diese Uhr minutenlang angestarrt und jede der winzigen römischen Ziffern bewundert. Sie war begeistert gewesen, dass die Uhr nicht nur aufgemalt, sondern plastisch modelliert war und aus dem Becher herausragte wie eine dicke Zwei-Pence-Münze. Cynthias Vater hatte ihr den Becher während ihrer Alice-im-Wunderland-Phase geschenkt, in dem Jahr, bevor er krank wurde.
    Eine Hand berührte ihren Arm, und als sie sich umdrehte, sah sie Katie aus dem Moderessort. Sie trug einen roten Mantel und einen gestreiften Schal, über ihrer Schulter hing eine Handtasche. Bestimmt wollte sie ins Lamb and Flag.
    »Ich mach Schluss für heute und geh in den Pub. Hoffentlich hast du eine gute Nacht. Zumindest keine allzu schlimme.« Katies Blick schweifte über die Schreibtischreihen und blieb an Marcus hängen. »Freak!«, murmelte sie und verzog angewidert das Gesicht, als hätte sie in etwas Ekelhaftes gebissen.
    Cynthia folgte ihrem Blick und war peinlich berührt, als Marcus zurückstarrte. Sie nahm eine Veränderung in seinemsonst so unbeteiligten Gesicht wahr. Etwas anderes schimmerte hindurch: ein Schmerz, der ihn plötzlich jünger wirken ließ. Verletzlicher. Sie bekam ein schlechtes Gewissen. Dann wandte sich Marcus wieder seinem Bildschirm zu, und seine Miene wurde ausdruckslos. Falls Katie seine Unruhe bemerkt hatte, ließ sie sich nichts anmerken. Sie winkte Cynthia zu und lief zum Lift, während die letzten der Tagschicht den Raum verließen. Der Nachrichtenchef hastete an Cynthias Schreibtisch vorbei, seine abgewetzte Aktentasche in der einen Hand, während er sich mit der anderen den Mantel zuknöpfte.
    »Gute Nacht, Rocky«, sagte Cynthia, woraufhin er ihr mit einem knappen Lächeln zunickte. Dann quetschte er sich in den vollen, von Stimmengewirr erfüllten Lift, die Türen schlossen sich, und sie blieb mit Marcus und dem Nachtredakteur allein. Sie stieß einen langen Seufzer aus. Also dann. Sie würde sich auf die naheliegenden Aufgaben konzentrieren. Als Erstes wollte

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