Du sollst nicht töten!: Plädoyer für eine gewaltfreie Ernährung (German Edition)
Kälbchen, das Milch von der eigenen Mutter in pasteurisierter Form bekommt, spätestens innerhalb eines halben Jahres, manchmal bereits nach wenigen Tagen stirbt. Wie kann nun ein und dieselbe Milch einerseits ein Kalb töten, für das diese Milch von Natur aus geschaffen wurde, und andererseits dem Menschen, also einer völlig anderen Art, Gesundheit schenken? Hat sich die Natur geirrt und einen Fehler begangen?
Im Gegensatz zur menschlichen Muttermilch enthält Kuhmilch keine Bestandteile, um das Wachstum des Lactobazillus Bifidus, der für den Aufbau eines gesunden Darmmilieus des menschlichen Säuglings unbedingt notwendig ist, zu begünstigen.
Dass der Kuhmilchkonsum auch für Kinder nicht unbedenklich ist, wurde bereits im Juni 1999 im Lancet Medical Journal veröffentlicht: „Mit Kuhmilch gefütterte Babys sind besonders anfällig für Diabetes Typ 1.“ Und auch die amerikanische Akademie für Kinderheilkunde warnte, dass die Gabe von Kuhmilch an Säuglinge mitverantwortlich für die Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen sei.
Am zunehmenden Auftreten von Allergien ist nicht zuletzt der Milchkonsum beteiligt, denn Milch und Milchprodukte zählen neben synthetischen Arzneimitteln, glutenhaltigen Nahrungsmitteln und Fertigprodukten zu den bekanntesten Allergieauslösern.
Ferner wird die Kuhmilch in mindestens drei umfassenden Studien, die im American Journal of Dermatology zusammengefasst wurden, mit der Entstehung von Akne und anderen Hauterkrankungen in Verbindung gebracht. Forschungsergebnisse zeigen, dass Milchtrinker ein um 44 Prozent erhöhtes Risiko haben, Hautprobleme in Form von Akne zu entwickeln.
Milchprodukte können auch das Krebsrisiko erhöhen. Verschiedene langjährige Studien haben enthüllt, dass eine höhere Aufnahme von Milchprodukten das Risiko bei Männern, an Prostatakrebs zu erkranken, um etwa 30 Prozent erhöht und bei Frauen Brust-und Eierstockkrebs fördern kann.
Oft wird behauptet, dass Milch ein unerlässlicher Kalziumlieferant ist, der zur Vorbeugung von Osteoporose benötigt wird. Es stimmt, dass Milch viel Kalzium enthält, jedoch sind nur etwa 30 Prozent des Kalziums für den Menschen verwertbar. Zudem enthält die Milch auch viele schwefelhaltige Aminosäuren und ist sehr phosphatreich, was wiederum zu einer erhöhten Kalziumausscheidung führt. Der hohe Phosphatgehalt bewirkt nämlich, dass etwa zwei Drittel des Kalziums im Darm zurückgehalten werden. Und das tierische Eiweiß in der Milch verursacht zusätzliche Kalziumverluste, weil es zu seiner Neutralisierung und Ausscheidung Mineralstoffe, beispielsweise Kalzium, benötigt. Daher wird die Milch von der modernen Ernährungsforschung nicht mehr als Kalziumlieferant, sondern als Kalziumräuber bezeichnet.
Wenn Kuhmilch so gesund wäre, warum weisen Länder, in der die meiste Kuhmilch getrunken wird, wie die USA, Europa, Großbritannien, Norwegen, Schweden und Finnland auch den höchsten Stand an Osteoporoseerkrankten auf? Und warum ist in Afrika und Asien, wo Milch und Milchprodukte kaum oder gar nicht konsumiert werden, diese Krankheit nahezu unbekannt? Kennen Sie selbst jemanden, der durch die Empfehlung seines Arztes, viel Milch zu trinken, wieder von seiner Krankheit Osteoporose geheilt wurde?
Bereits im Juni 1994 wurde in der Ärztefachzeitschrift American Journal of Epidemiology folgendes Ergebnis einer Studie veröffentlicht: „Von 78.000 Frauen hatten diejenigen, die die meisten Milchprodukte aßen, ein fast doppelt so hohes Risiko, einen Hüftknochenbruch zu erleiden, als diejenigen, die kaum oder wenig Milchprodukte aßen. Ferner beobachtete man über sechs Jahre lang eine Gruppe von Mädchen (zwischen dem 12. und 18. Lebensjahr) und untersuchte ihre Knochenentwicklung im Bezug zur aufgenommenen Kalziummenge. Man stellte fest: Die aufgenommene Kalziummenge hatte keinerlei Auswirkungen auf die Mineraliendichte ihrer Hüftknochen.“
Auch im Deutschen Ärzteblatt stand am 17.4.2009, dass es selbst bei buddhistischen Nonnen, die sich vegan, also rein pflanzlich, ernähren, laut einer Studie keineswegs zu einem beschleunigten Rückgang der Knochendichte kommt.
Wichtige Kalziumlieferanten gibt es nämlich auch in der Pflanzenwelt. Empfehlenswert sind grünes Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne und Trockenfrüchte.
Letztendlich ist aber nicht die Kalziumzufuhr entscheidend. Dies beweisen uns neben den buddhistischen Nonnen auch die Frauen des afrikanischen Bantustamms.
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