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Du sollst nicht töten!: Plädoyer für eine gewaltfreie Ernährung (German Edition)

Du sollst nicht töten!: Plädoyer für eine gewaltfreie Ernährung (German Edition)

Titel: Du sollst nicht töten!: Plädoyer für eine gewaltfreie Ernährung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Messinger
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erzählt, wie eine Kuh, die mit ihrem Bein in dem Boden eines Lasters steckengeblieben war, zusammengebrochen ist. „Wie hast du sie lebendig herausgekriegt?“, habe ich ihn gefragt. „Oh“, sagte er „wir sind einfach unter den Laster gegangen und haben ihr Bein abgeschnitten.“ Wenn jemand dir das sagt, weißt du, es gibt viele Dinge, die dir niemand sagt.“ (15)
    „Einmal nahm ich ein Messer – es ist scharf genug – und schnitt das Ende der Nase eines Schweins ab, so wie ein Stück Frühstücksfleisch. Das Schwein wurde für ein paar Sekunden verrückt. Dann saß es einfach da und sah dumm aus. Also nahm ich eine Handvoll Salzlake und rieb es ihm in die Nase. Jetzt flippte das Schwein wirklich aus und schob seine Nase überall in der Gegend herum. Ich hatte immer noch etwas Salz übrig auf meiner Hand und steckte es direkt in den Arsch des Schweins. Das arme Schwein wusste jetzt nicht mehr, ob es scheißen oder blind werden sollte.“ (16)
    „Ich habe die Bilder alle noch im Kopf – sie holen mich teilweise nachts aus dem Schlaf. Viele Kopfschlächter sind Alkoholiker und gehen mit den Tieren um, als wären sie der letzte Dreck. Wenn die Tiere in der Früh geliefert werden – sie kommen irgendwo aus Dänemark oder aus dem Sudentenland, die Schweine und Rinder, werden sie einfach reingetrieben, abgeschossen und aufgehängt. Viele leben noch, doch sie werden schon durchgeschnitten. Und dann läuft das Blut aus den Bullen. Derweil wird von manchen Schlächtern das Blut gesoffen, manche hauen sich Salz, Pfeffer und ein Ei rein, andere saufen es pur – lauter so Dreckszeug. Das war nicht mehr meine Welle. Ich kann es nicht mehr, ich will auch nicht – ich habe selbst zwei Hunde und bin ein Tierfreund. Oder bei den Spanferkeln, die die Leute draußen fressen – die Quiekerei und die Schreie von den Kleinen – sie ahnen, spüren, wenn sie geschlachtet werden sollen. Wenn es einer nicht kann, wird verkehrt geschossen oder gestochen dann leben diese Tiere noch, und viele werden bei lebendigem Leib geschlachtet.“ (17)
    „Ich erinnere mich an einen Bullen, auf den zweimal geschossen wurde, der aber unerschütterlich stand. Der Viehhändler nahm dann einen großen Hammer und schlug ihn auf die Stirn, was ihm auch nichts ausmachte, worauf der Metzgermeister dann auch noch einmal draufschlug. Der Bulle brach zusammen. Er blutete aus Maul und Nase, rappelte sich aber wieder auf, stand dort und zitterte am ganzen Körper.“ (18)
    „Ich habe lebendiges Rindfleisch gesehen. Ich habe sie muhen gehört, wenn die Leute das Messer anlegten und versuchten, die Haut abzunehmen. Ich denke, dass es grausam für das Tier ist, so langsam zu sterben, während jeder seine verschiedenen Jobs an ihm ausführt.“ (19)
    Auch der folgende kurze Eindruck der Erfahrungen, die die Veterinärstudentin Christiane M. Haupt während ihres sechswöchigen Pflichtpraktikums in einem Schlachthof machte, stimmen nachdenklich. „Mehr als die Hälfte des Praktikums ist vorüber, als ich endlich in die Tötungshalle gehe, um sagen zu können: „Ich habe gesehen.“ Hier schließt sich der Weg, der vorne an der Laderampe beginnt. Der kahle Gang, in den alle Pferche münden, verjüngt sich und führt durch eine Tür in einen kleinen Wartepferch für jeweils vier oder fünf Schweine. Sollte ich je den Begriff „Angst“ bildlich darstellen, ich würde die Schweine zeichnen, die sich hier gegen die hinter ihnen geschlossene Tür zusammendrängen, ich würde ihre Augen zeichnen. Augen, die ich niemals mehr vergessen kann. Augen, in die jeder sehen sollte, den es nach Fleisch verlangt.“ (20)
    Von dem deutschen Schriftsteller Jean Paul stammt der Ausruf: „Gerechter Gott! Aus wie vielen Marterstunden der Tiere lötet der Mensch eine einzige Festminute zusammen.“
    Liebe Leserin, lieber Leser, stellen Sie sich einmal vor, ihrem geliebten Hund oder ihrer geliebten Katze würde es so ergehen. Alle Tiere, die im Schlachthaus landen, sind letztendlich genauso wie ihr tierischer Freund zu Hause: einzigartige, fühlende Individuen, in denen das Bedürfnis nach einem natürlichen, artgerechten und freien Leben existiert. An dieser Stelle möchte ich betonen, dass die Schlachthausarbeiter und Fleisch produzenten nicht die alleinigen Verantwortlichen für diese Gräueltaten sind, sondern auch jene, die den Auftrag für diese Gewalttaten geben und sie durch ihr Kaufverhalten in ihrem Tun bestätigen und unterstützen – die Konsumenten.
    Viele

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