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Du sollst nicht töten!: Plädoyer für eine gewaltfreie Ernährung (German Edition)

Du sollst nicht töten!: Plädoyer für eine gewaltfreie Ernährung (German Edition)

Titel: Du sollst nicht töten!: Plädoyer für eine gewaltfreie Ernährung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Messinger
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kulturelle und wirtschaftliche Interessen ging.
    Die Grabenkriege wurden darum geführt, ob der Vegetarismus überhaupt für eine bedarfsgerechte Ernährung tauglich sei und zur allgemeinen Nachahmung empfohlen werden dürfe. Shaw bewies mit seiner vegetarischen Ernährung, dass er auf dem richtigen Weg war, denn er erreichte ein Alter von 95 Jahren. Bekannt ist auch die Anekdote über die Empfehlung seines Arztes: „Essen Sie Fleisch, sonst müssen Sie sterben.“ Shaws späterer Kommentar: „Ich tat keins von beiden.“
    Zur damaligen Zeit hatten die Vegetarier gerade ihre ersten Vereine gegründet, und die Lebensreformbewegung war im vollen Gange. Die Ernährungsmediziner hatten just entdeckt, wie wichtig das Eiweiß für den Muskelaufbau und damit für die körperliche Leistung ist. Da man wusste, dass Fleisch ein bedeutender Eiweißlieferant ist, war die allgemeine Akzeptanz des Vegetarismus sehr begrenzt. Damals ahnte man, und heute wissen wir, dass der Bedarf des Körpers an Eiweiß und allen anderen Nährstoffen auch mit einer vegetarischen Ernährung mehr als ausreichend gedeckt werden kann. Aber noch immer sind wir in einer Situation gefangen, die der Ernährungsmediziner Werner Kollath Mitte des vergangenen Jahrhunderts mit folgenden Worten zusammenfasste: „Vieles ist bekannt, leider in verschiedenen Köpfen.“
    Das Naturwesen Mensch hat sich im Laufe seiner Evolution allmählich zu einem Kulturwesen entwickelt. Auch wenn zu dieser Entwicklung wohl auch der Verzehr von Tieren beigetragen hat, bedeutet das nicht, dass wir weiterhin Fleisch essen müssen. Im Gegenteil. Der Vegetarier Wilhelm Busch hat sich dazu wie folgt geäußert: „Wahre menschliche Kultur gibt es erst, wenn nicht nur die Menschfresserei, sondern jeder Fleischkonsum als Kannibalismus gilt.“
    Heute sind wir in einer vergleichbar einfachen Situation, denn durch die wissenschaftlich gut belegten positiven Auswirkungen der vegetarischen Ernährung auf die Gesundheit des Menschen wird diese Ernährungsform nur noch bedingt von offizieller Seite bekämpft. Außerdem zeigt sich, dass die Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel die Umwelt deutlich weniger belastet als die Produktion tierischer Nahrungsmittel. Trotzdem gibt es noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, um den vegetarischen Lebensstil zu verbreiten.
    Von den vielen Möglichkeiten, Menschen davon zu überzeugen, dass wir für unsere Ernährung keine Tiere zu töten brauchen, ist die Einladung zu einem vegetarischen Essen. Die vegetarische Ernährung ist nicht nur gesund, ethisch unbelastet und umweltschonend, sondern sie kann auch sehr lecker zubereitet werden. Eine drastische Maßnahme wäre die Besichtigung eines Schlachthofs, der in Betrieb ist. Der Schriftsteller und Vegetarier Leo Tolstoi sagte vor 150 Jahren: „So lange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben.“ Dieser Satz hat nach wie vor Gültigkeit. Der Irak, der Sudan und Afghanistan lassen grüßen.
    Besonders Kinder sind schnell davon zu überzeugen, dass Tiere nicht getötet werden sollten. Ihnen sollte die Erkenntnis vermittelt werden: „Wer alt werden will, muss früh damit anfangen.“ Die Erfahrung zeigt, dass Kinder einfache Ernährung, ausreichend körperliche Bewegung und Maßhalten in allen Dingen sind das beste Rezept, um ein langes Leben in Gesundheit zu erreichen.“ wie Löschblätter sind: Sie nehmen begierig alles in sich auf, was wir ihnen vorleben. Hier liegt eine große Verantwortung und Verpflichtung, sich selbst möglichst beispielhaft zu verhalten.
    Es ist zu wünschen, dass die Menschheit in den kommenden Jahrzehnten oder zumindest in den nächsten Generationen in ihrem eigenen seelischen und körperlichen Interesse ihr Verhalten nachhaltig ändert, damit die von Leonardo da Vinci vor über 500 Jahren geäußerte Prognose eintritt: „Es wird die Zeit kommen, in der wir das Essen von Tieren ebenso verurteilen, wie wir heute das Essen unseresgleichen, die Menschfresserei, verurteilen.“
    Tiere sind unsere Mitgeschöpfe und sollten nicht als reine Produktionsmittel in unserer technischen Welt behandelt werden. Ein erster Schritt zu weniger Fleischkonsum wäre, nur Erzeugnisse aus ökologischer Landwirtschaft zu kaufen. Hier werden Tiere in kleinerer Anzahl und unter artgerechteren Bedingungen gehalten, sodass sie zumindest bis zu ihrer Schlachtung weniger leiden. Und allein der höhere Preis würde bereits zu einem geringeren Fleischkonsum führen. „Der erste Schritt ist

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