Du sollst nicht töten!: Plädoyer für eine gewaltfreie Ernährung (German Edition)
der halbe Weg“, sagte schon Konfuzius vor über 2500 Jahren, und Laotse ergänzte 200 Jahre später: „Der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.“
Bereits vor über 2500 Jahren empfahl der griechische Mathematiker Pythagoras, keine Produkte von getöteten Tieren zu essen. Etwa 100 Jahre später lebte der griechische Mediziner Hippokrates, das Vorbild der europäischen Medizin. Er gab eine universelle Empfehlung: „Eine einfache Ernährung, ausreichend körperliche Bewegung und Maßhalten in allen Dingen sind das beste Rezept, um ein langes Leben in Gesundheit zu erreichen.“
8. Sanna Almstedt, Leistungssportlerin
Sanna Almstedt, Jahrgang 1973, ist Musik-, Tanz-und Yogalehrerin, Shiatsutherapeutin sowie Mutter eines Sohnes. Außerdem nimmt sie als aktive Sportlerin an verschiedenen Wettkämpfen teil (Triathlon, Laufen, Radfahren und Leichtathletik-Ultramehrkampf). Sanna Almstedt lebt seit ihrem 15. Lebensjahr als Vegetarierin und ernährt sich zunehmend vegan. www.sannatorium.de
Meine Motivation für eine vollwertige pflanzliche Ernährung
„Bei mir führten zahlreiche Faktoren zu der Erkenntnis, dass eine vollwertige, pflanzliche Ernährung mit möglichst hohem Rohkostanteil die für mich geeignetste Nahrung darstellt. Als Kind erlebte ich viele Krankheits-und Pflegefälle in unserer Familie, was mich schon sehr früh zu der Frage führte, ob möglicherweise die Ernährung dafür verantwortlich war.
Außerdem wuchs ich auf einem Bauernhof mit Tierhaltung auf und litt immer sehr darunter, dass sogar meine Tiere mir weggenommen und geschlachtet wurden. Auch versuchte ich immer wieder, meinen Vater dazu zu bringen, die im Hühnerstall in Käfigen eingesperrten Hühner doch in den Garten zu lassen, da ich es grausam fand, mit wie wenig Platz und ohne Bewegung sie auskommen mussten. Ich beobachtete, wie sich die Hühner aufgrund des Platzmangels gegenseitig anpickten und teilweise sogar tothackten. Meine Bitten blieben leider ohne Erfolg.
Was mich dann endgültig zur Vegetarierin werden ließ, war ein Ferienjob, den ich eigentlich eine Woche lang in einer Fleischund Wurstfabrik hatte ausführen wollen, aber nur einen Tag aushielt: Es sollte verschimmelter Schinken, der bereits verpackt war, aber Luft gezogen hatte, wieder ausgepackt, vom Schimmel befreit und neu verpackt werden. Durch den sich ausbreitenden Verwesungsgestank, den ich den ganzen Tag über einatmen musste, wurde mir unerträglich üblich, und ich musste mich heftig übergeben.
Mit sechzehn Jahren war ich dann in einer Umweltschutzgruppe vom BUND (Bund für Umwelt-und Naturschutz Deutschland), in der mir als zusätzliche Argumente für eine fleischlose Ernährungsweise die Welthungerproblematik, die Ressourcenknappheit sowie das durch den Anbau von Futterpflanzen und durch die Umweltfolgen der Massentierhaltung wesentlich mit verursachte Artensterben nahegebracht wurden.
Als Leistungssportlerin machte ich dann entgegen der bis heute herrschenden Vorurteile die Erfahrung, dass meine Leistungen durch eine vollwertige pflanzliche Ernährung mit hohem Rohkostanteil unterstützt und gefördert wurden, weil sie mir alle notwendigen Nähr-und Vitalstoffe liefert, die ich brauche. Außerdem belastet sie nicht und raubt keine Energie, weil sie nicht durch alle möglichen Bearbeitungsverfahren wie Homogenisierung, Pasteurisierung, Frittieren usw. entwertet und frei von künstlichen Konservierungs-und Zusatzstoffen und von Geschmacksverstärkern ist. Diese Ernährung ist nicht etwa extrem, sondern ganz natürlich, denn sie entspricht dem Zustand der Nahrung, wie sie uns die Natur bereithält. Extrem ist hingegen die Art, wie sich die moderne Gesellschaft ernährt, wie die fortschreitende Umweltzerstörung und die zahlreichen ernährungsbedingten Krankheiten wie Fettleibigkeit, Herz-und Kreislauferkrankungen usw. selbst bei Kindern zeigen.
Allerdings ist eine gesunde, natürliche Ernährung nur ein Teil einer gesunden, gesundheitsfördernden Lebensweise. Ergänzt werden sollte sie meiner Meinung nach durch Meditation, bewusste positive Autosuggestionen, ein Leben mit den Rhythmen der Natur, gute und befriedigende Sozialkontakte, eine geistige und kulturelle Beschäftigung, ausreichend Schlaf, eine befriedigende Arbeit, die als Berufung ausgeübt wird und dem Wohl des Ganzen dient, sowie den regelmäßigen Aufenthalt an der frischen Luft und, vor allem, die bewusste Dankbarkeit für alles, was uns oft als selbstverständlich erscheint.“
9. Dr.
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