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Du stirbst zuerst

Du stirbst zuerst

Titel: Du stirbst zuerst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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Uniform gesehen? Beispielsweise in einem braunen Overall?«
    »Nein, warum?«
    »Sagt Ihnen der Name Brandon Woods etwas?«
    »Sollte er mir etwas sagen?«
    »Und wie wäre es mit der Chemiefirma ChemCom?«
    »Nein. Was soll das alles?«
    Devon kehrt zurück. »Alles klar, Michael?«
    »Wir sind gerade fertig.« Agent Leonard steht auf. »Mal sehen, ob wir diese Leute finden, von denen er spricht – ob sie real sind und mit den Morden in Verbindung stehen. Es ist sinnlos, weiterzumachen, wenn wir von ihm nur irgendeinen zusammenphantasierten Mist zu hören bekommen.«
    »Ich erfinde nichts.«
    »Wenigstens nicht absichtlich.« Er geht zur Tür. »Wie Doktor Little sagt, schlägt Ihre Behandlung an. Wenn Sie sich etwas erholt haben, stellen wir Ihnen vielleicht noch einige Fragen.«
    Devon hält die Tür auf. »Sie meinen, wenn sich aus seinen Hinweisen etwas ergibt?«
    »Nein, wir kommen so oder so noch einmal her. Dies ist doch eine Irrenanstalt, oder?« Er sieht mich an. »Das wäre doch der ideale Ort, um Ihnen Fragen nach Ihrer Mutter zu stellen.«
    Devon bringt ihn zur Pforte. Ich kann die Ziffern, die er eintippt, nicht erkennen.
    »Kommen Sie, Mann!«, sagt Devon, als er zu mir zurückgekehrt ist. »Es ist Zeit zum Waschen.« Ich lasse mich von ihm herumdrehen und zur Dusche bugsieren.
    Wenn das FBI mich aufsucht, dann hatte die Repor­terin recht, und sie verdächtigen mich wirklich. Da sich die Gesichtslosen hier offen zeigen, arbeitet die Klinik mit ihnen zusammen. Sie haben das Krankenhaus völlig im Griff. Das würde erklären, warum Devon gesummt hat. Sind auch Linda und Doktor Little daran beteiligt?
    Was ist mit den anderen Patienten?
    In Zukunft muss ich noch vorsichtiger sein. Um sicher zu gehen, drehe ich in der Dusche das warme Wasser nicht auf und stähle mich gegen den eiskalten Schwall.



Als mich jemand am Arm berührt, schrecke ich auf und stoße einen wortlosen Schrei aus. Ein Licht blendet mich, und ich hebe die Hände, um das Gesicht abzuschirmen.
    »Immer mit der Ruhe, ich bin es nur.« Ich spüre eine Hand auf dem Arm, eine weiche Frauenhand. Als die Augen sich angepasst haben, erkenne ich eine hübsche Frau mit einer Stiftlampe. Zuerst denke ich an Lucy, doch dann fällt der Strahl auf das Gesicht. Es ist jemand anders. »Tut mir leid, dass ich Sie geweckt habe, Michael. Ich wollte Sie nicht erschrecken.«
    »Wer sind Sie?«
    »Ich bin Shauna, die Nachtschwester. Geht es Ihnen gut?«
    »Ja, ich … ich hatte nur Angst. Ich bin erschrocken. Jetzt geht es mir wieder gut.«
    »Das tut mir leid. Ich wollte Sie nicht wecken, aber nun ist es passiert.« Sie fasst mich am Handgelenk und leuchtet auf die Armbanduhr, während sie mir den Puls misst. Ich warte und sehe ihr beim Zählen zu. Als sie fertig ist, lässt sie mein Handgelenk nicht los.
    »Wie geht es Ihnen?«
    »Sie können ruhig das Licht einschalten«, biete ich ihr an. »Das ist besser als die …« Ich betrachte die kleine Taschenlampe und frage mich, ob die Gesichtslosen auch solche Geräte anzapfen können. Die Lampe erzeugt ein elektrisches Feld, auch wenn es nur klein ist, aber sie kann doch eigentlich nicht senden und emp­fangen. Wenn die Gesichtslosen das Krankenhaus infil­triert haben, kann die Lampe es vielleicht doch. Ich will Shauna sagen, sie soll das Ding wegbringen, aber ich will auch normal wirken. Wenn sie mich verdächtigen, kann ich nicht fliehen. »Mir geht es gut.« Ich nicke. »Alles klar.«
    »Schön«, sagt sie. Kühl und beruhigend liegt ihre Hand auf meinem Arm. »Brauchen Sie sonst noch etwas?«
    Ich überlege. Die Reporterin war schon lange nicht mehr hier. Sie wollte ein paar Tage später wiederkommen, aber inzwischen ist mehr als eine Woche vergangen. Was ist passiert? Ist es so schwer, Beweise zu finden, die meine Unschuld bestätigen?
    »Sagen Sie mal … gibt es eine Liste der Personen, die zu Besuch kommen? Müssen sie irgendwo unterschreiben oder so?«
    »Die gibt es«, bestätigt sie nickend. »Soll ich etwas für Sie überprüfen?«
    »Ich wollte nur …« Ich weiß es selbst nicht genau. »Ich erwarte eine Freundin, die aber nicht gekommen ist, und nun frage ich mich … ich weiß auch nicht.«
    »Sie denken, sie könnte gekommen sein, während Sie geschlafen haben?«
    Ich blicke zum Fenster in der Tür. Dahinter ist das schwache Flurlicht zu erkennen. »Ich mache mir Sorgen, sie könnte gekommen sein, hat hereingeschaut und sich dann entschlossen, doch nicht mit mir zu sprechen. Verstehen

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