Du und ich – fuer immer
Jake?” Warum sollte sie lange um den heißen Brei herumreden? Es gab einen Grund, warum er hier war, und den würde sie herausfinden.
Jake lächelte wieder und schien nicht beleidigt zu sein. Wieso nur hatte sie das Gefühl, dass sie ein offenes Buch für ihn war? “Ganz einfach”, antwortete er.
“Ich muss morgen geschäftlich nach Schweden reis en.”
Jermaine sah ihn verblüfft an. Was hatte das mit ihr zu tun?
Jake trank einen Schluck Kaffee und stellte dann die Tasse zurück. Er schien es nicht eilig zu haben. “Ich komme erst Freitagnachmittag zurück. Deshalb wollte ich dich schon heute fragen. Am Abend bin ich zur Eröffnung einer Kunstausstellung eingeladen. Möchtest du mich begleiten, Jermaine?”
Sie traute ihren Ohren kaum. Er war persönlich hier erschienen, nur um sich mit ihr zu verabreden? “Ich denke nicht daran. Außerdem, was ist mit deiner Beverley? Ich dachte, du nimmst sie mit.”
“Ach, so ist das?” Jake lachte leise. Anscheinend hatte er nicht vor, Licht ins Dunkel zu bringen.
“Mein lieber Jake Tavinor”, sagte sie böse, “ich weiß, dass die Frauen dir zu Füßen liegen und keine es wagen würde, dir einen Korb zu geben. Ich bin da wohl die berühmte Ausnahme. Falls du es immer noch nicht verstanden hast: Ich verzichte dankend.”
So leicht gab er sich nicht geschlagen. “Gib deinem Herzen einen Stoß, Jermaine. Ich weiß, du bist eine Kunstliebhaberin.”
Schweigend betrachtete sie ihn. Sie kannte ihn kaum, während er alles über sie zu wissen schien. “Wer hat dir das verraten?”
Jake lächelte, und sie spürte, wie sie schwach wurde. Zum Teufel mit diesem Mann! Er sah gut aus, hatte, wenn er nicht gerade schlecht gelaunt war, einen umwerfenden Charme, und wenn er lachte, war alles verloren.
“Niemand. Ich hatte nur so eine Ahnung. Bitte, Jermaine, sag Ja. Damit machst du mich zum glücklichsten Mann auf Erden.”
Jermaine seufzte leise. Er hatte es geschafft, sie zu überzeugen. Morgen früh würde sie es wahrscheinlich bereuen, aber was sollte es! “Also gut. Ich komme mit.”
Jake sprang auf. “Wunderbar. Genau das wollte ich hören. Ich gehe jetzt, bevor du deine Meinung änderst.”
Sie brachte ihn hinaus und verabschiedete sich von ihm. Plötzlich senkte er den Kopf und presste kurz die Lippen auf ihre. Es war ein schneller, aber verheißungsvoller Kuss. Dann ließ er sie los und lief die Treppe hinunter.
Wie erstarrt stand sie da. Wieso hatte sie das zugelassen? Normalerweise hätte sie ihn zum Teufel schicken müssen. Was dachte er sich eigentlich? Spazierte hier so einfach herein und glaubte, sie würde ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen! Er suchte doch nur einen Ersatz für seine geliebte Beverley.
Anscheinend hatte diese sich das Bein oder den Arm gebrochen, und er hatte keine Lust, allein zur Eröffnung zu gehen. Mehr steckte nicht dahinter. Und dennoch hatte sie, Jermaine, sich bereit erklärt, zweite Wahl zu sein.
Plötzlich fiel ihr Edwina ein. Ihre Schwester war bestimmt nicht begeistert, wenn sie erfuhr, wen Jake eingeladen hatte. Wahrscheinlich sprach sie dann monatelang kein Wort mehr mit ihr.
So viele Probleme! Das Beste wäre gewesen, sie hätte ihm einen Korb gegeben. Wieso hatte sie es nicht getan? Jermaine wusste es nicht. Eigentlich mochte sie den älteren der beiden Brüder nicht besonders und traute ihm nicht über den Weg. Ash hatte Sie also als Erste im Bett ? Sie erinnerte sich gut an diese Worte. Auch er war bloß ein Mann und dachte nur an das eine. Sie musste aufpassen, sonst verdrehte er ihr völlig den Kopf. Trotzdem freute sie sich schon sehr auf Freitagabend. Was für ein Dilemma! Wie sollte sie da wieder herauskommen?
Obwohl Jermaine am nächsten Tag sehr viel zu tun hatte, musste sie immer wieder an Jake Tavinor und seine Einladung für den morgigen Abend denken.
Was war nur in sie gefahren? Sie hätte sie nie annehmen dürfen!
Warum eigentlich nicht? fragte sie sich schon fünf Minuten später. Was, zum Teufel, sprach dagegen, mit ihm eine Ausstellungseröffnung zu besuchen? Sie interessierte sich nun einmal für Kunst - das hatte er ganz richtig erraten.
Was aber war mit Beverley? Er hatte mit ihr ausgehen wollen. Sie war seine Nummer eins, ganz klar. Das durfte sie, Jermaine, nicht vergessen.
In diesem Moment klingelte das Telefon auf ihrem Schreibtisch. Es war Nick Norris, einer der Verkäufer, der noch nicht sehr lange bei Masters and Company beschäftigt war. Er bat sie, ein Angebot zu erstellen,
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