Du und ich – fuer immer
abgeholt.” Jermaine war erstaunt. Entspannte Jake sich denn niemals? Sie machte schon Überstunden am laufenden Band, aber im Vergleich zu ihm hatte sie viel Freizeit. “Ruhst du dich nie aus?”
“Doch. Jetzt.” Er blickte ihr in die Augen.
Plötzlich war sie wieder aufgeregt wie ein Teenager beim ersten Rendezvous.
“Gut. ” Mehr brachte sie nicht heraus. Was war los mit ihr? Wenn sie so weitermachte, langweilte sie ihn noch zu Tode!
“Arbeitest du schon lange für Masters and Company?”
“Seit meinem achtzehnten Lebensjahr. Zwei Jahre lang habe ich in Oxford in der Niederlassung gearbeitet, bis man mich vor vierundzwanzig Monaten nach London versetzt hat.”
“Dann bist du also zweiundzwanzig.”
“Dein Mathelehrer kann stolz auf dich sein.” Sie lachten bei de, und das Eis war gebrochen. “Was ist mit dir? Wie alt bist du?”
Jake zögerte nicht eine Sekunde. “Sechsunddreißig. Du bist also die jüngere Schwester?”
Verdammt! Sie wollte nicht über Edwina reden. Das hätte den Zauber zerstört.
Sie konnte Jake nicht die Wahrheit sagen, und sie wollte ihn auch nicht anlügen.
Ein schönes Dilemma. „Stimmt.”
„Was macht sie eigentlich, wenn sie in London ist? Wo arbeitet sie?” Er ließ nicht locker.
“Na ja …” Was sollte sie jetzt tun? Jermaine wünschte, sie hätte die Einladung zum Essen nie angenommen - aber jetzt war es zu spät. Sie beschloss, ehrlich zu sein. “Edwina hat keinen Job.” Nicht gerade ein Plus für ihre Schwester! Schnell versuchte sie, den vernichtenden Satz etwas abzuschwächen. “Sie wartet noch auf etwas Passendes.” Eigentlich hat sie es schon gefunden, dachte sie spöttisch.
Es beziehungsweise er saß ihr direkt gegenüber.
Und ihre freie Zeit nutzt sie um dir die Freunde auszuspannen.”
Sie hätte ihn ohrfeigen können. “Wie kommst du darauf?”
Manchmal war er wie ein Elefant im Porzellanladen.
“Ganz einfach. Du bist zuerst mit Ash ausgegangen. Dann hat Edwina ihn dir weggeschnappt. Deshalb wolltest du auch nicht nach Highfield kommen, um sie zu pflegen.”
Da lag er völlig falsch. Wie gern hätte sie ihm vom Betrug ihrer Schwester erzählt! Hier ging es nicht um verletzten Stolz, sondern um die Tatsache, dass Edwina nur die Kranke spielte, um ein höheres Ziel zu erreichen: nämlich den Hausherrn einzufangen. Jermaine war klar, dass sie sich in einer Zwickmühle befand. Schließlich siegten die Familienbande. Deshalb schwieg sie und funkelte ihn nur an.
“Liebst du meinen Bruder?”
Verblüfft betrachtete sie ihn. Mit dieser Frage hatte sie nicht gerechnet. Es dauerte einen Moment, bis sie sich gefasst hatte. “Hast du mich deshalb eingeladen? Geht es dir um Ash?”
“Nein. Er ist alt genug und kann seine Schlachten allein schlagen. Was ist nun, Jermaine? Liebst du ihn?”
“Er ist ganz nett”, antwortete sie ausweichend.
„Also nicht.” Jake nickte, doch seine nächsten Worte bewiesen ihr, dass er nichts verstanden hatte. “Es war also nicht Ash, der dir den Laufpass gegeben hat, sondern es war genau andersherum.”
Wie konnte er sich nur so irren! Er schien seinen ach so armen Bruder auch noch zu bedauern!
“Das siehst du falsch”, entgegnete sie kühl. “Er hat mit mir Schluss gemacht.”
“Wirklich? Er hat dir also bei eurem letzten Treffen…”
Sie konnte es nicht mehr ertragen. “Ich möchte nicht mehr darüber reden.”
“Er hat dich verletzt. Das tut mir …“
Jermaine schüttelte den Kopf. “Edwina kann ihn gern haben.” Der Ober servierte den Hauptgang, und sie atmete erleichtert auf. Das war Rettung in letzter Minute. “Dein Rinderfilet sieht lecker aus. Ich wette, es schmeckt besser als mein Frikassee.” Eigentlich hatte sie nur ablenken wollen, aber Jake reagierte sofort. Bevor sie protestieren konnte, hatte er die Teller getauscht.
Dieser Mann war einfach faszinierend! Sie begann zu lachen, und er stimmte mit ein. Und genau in diesem Augenblick verliebte sie sich in Jake Tavinor.
“Guten Appetit.” Jermaine ließ sich das Fleisch schmecken, war mit den Gedanken allerdings ganz woanders. Wie konnte sie plötzlich so sicher sein, dass sie ihr Herz an ihn verloren hatte? Sie wusste es nicht, es war einfach nur Intuition. Verzweifelt suchte sie nach einem unverfänglichen Gesprächsthema.
Er durfte nicht merken, wie es um sie stand. “Hast du deine nächste Dienstreise schon geplant?”
“Ich bin doch gerade erst zurückgekommen.”
Jermaine blickte ihn an, und ihr Puls begann
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