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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Kondome benutzt hatte. Na toll. Bei ihrem Glück würde es sie nicht überraschen, wenn sie gleich beim ersten Mal, als sie nicht auf Verhütung achteten, schwanger werden würde.
    Das hätte sie an sich nicht so schlimm gefunden, aber ihr Leben war zurzeit eine einzige Katastrophe, und es wäre einfach nicht richtig, jetzt auch noch ein Kind in die Welt zu setzen. Ganz abgesehen davon, dass sie immer davon geträumt hatte, ein Kind in Liebe zu empfangen, nicht im Zorn. Und Jimmy wäre vor Begeisterung bestimmt außer sich. Sie war ziemlich sicher, dass er es inzwischen schon bereute, sich mit ihr eingelassen zu haben. Wenn er erfuhr, dass er zu allem Überfluss vielleicht auch noch Vater wurde, würde er sich wahrscheinlich die Pulsadern aufschlitzen.
    »Ich muss Babynahrung besorgen«, sagte Otis. Er bückte sich und drückte Greta-Leigh einen Kuss auf den Kopf. Im Aufstehen strich er Aunie liebevoll übers Haar. Dann gab er Lola einen flüchtigen Kuss und verließ die Wohnung.
    Lola setzte sich neben Aunie auf das Sofa. »Soll ich sie wieder nehmen?«, fragte sie und zeigte lächelnd auf das Baby.
    »Ach nein, bitte nicht. Darf ich sie noch ein bisschen halten?«
    »Natürlich.« Lola sah sie ein paar Sekunden schweigend an. Schließlich sagte sie: »Also, was ist los mit dir, Mädchen? Und erzähl mir nicht irgendwas von PMS. Hast du dich mit James gestritten?«
    Aunie nickte.
    »Willst du darüber reden?«
    Das Brennen in ihren Augen sagte Aunie, dass sie gleich wieder in Tränen ausbrechen würde. »Ich kann nicht.«
    Lola strich Aunie die Haare aus dem Gesicht. »Sag mir nur eins: Kommst du klar?«
    »Ja.« Das hoffte sie zumindest.
    »Na gut. Dann nehme ich an, dass du jetzt gerne das Thema wechseln würdest?«
    »Bitte.« Die Augen auf Lola gerichtet, rieb Aunie ihre Wange an Greta-Leighs Köpfchen. »Ich erzähle es dir später, wenn ich mich wieder etwas besser unter Kontrolle habe, in Ordnung?«
    »Soll mir recht sein. Willst du mal die Zehen von meiner süßen Kleinen sehen?«
    »Ja«, sagte Aunie. »Sehr gern.«
    Als sie einige Zeit später in ihre Wohnung zurückkam, blinkte das Lämpchen am Anrufbeantworter. Jemand hatte die Nachricht hinterlassen, dass sie Detective Garet Bell von der Polizei von Seattle anrufen solle. O Gott, was war jetzt wieder? Mit zitternden Händen wählte sie die angegebene Nummer.
    »Hier Bell«, meldete sich kurz angebunden eine Stimme.
    »Detective Bell, mein Name ist Aunie Franklin«, sagte sie so leise, dass es kaum zu hören war. Sie räusperte sich. »Ah, Sie haben eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter hinterlassen, dass ich mich bei Ihnen melden soll?« Mit feuchten Händen umklammerte sie den Telefonhörer.
    »Franklin, Franklin. Ach ja, hier habe ich es. Miss Franklin, ich habe angerufen, um Ihnen mitzuteilen, dass wir den Mann festgenommen haben, der Sie und mehrere andere Studentinnen an Ihrem College mit Anrufen belästigt hat. Laut der Liste der Anrufe, die Sie vor ein paar Wochen der Telefongesellschaft geschickt haben, stimmt die Nummer des Anschlusses, von dem aus einige der Anrufe erfolgten, mit der auf der Liste einer Frau überein, mit deren Hilfe wir ihn endlich festnageln konnten.«
    »O mein Gott«, flüsterte Aunie wie unter Schock stehend. »Wer ist es?«
    Der Name, den er ihr nannte, sagte ihr überhaupt nichts. Vielleicht kannte ihn Mary. Mehr zu sich selbst sagte sie: »Ich verstehe das nicht. Ich habe davon gehört, auf welche Weise er die anderen Studentinnen belästigt hat. Warum waren die Anrufe bei mir ganz anders?«
    »Interessant, dass Sie das fragen«, erwiderte Detective Bell. »Normalerweise würde die Antwort wohl eines der kleinen unlösbaren Rätsel des Lebens bleiben, aber dieser Kerl entpuppte sich als einer von der geschwätzigen Sorte, der gern mit seinen Taten prahlt. Sie hat er eigens erwähnt.« Aunies Magen krampfte sich zusammen.
    »Er hatte einen Teilzeitjob bei der Telefongesellschaft und ist auf diese Weise an die Nummern seiner Opfer gekommen«, fuhr der Detective fort. »Und es hat ihn ziemlich gewurmt, Miss, dass Ihre Geheimnummer praktisch das Einzige war, was er über Sie herausfinden konnte. Von seinem Äußeren her ist er eher unauffällig, durchschnittliche Größe, durchschnittliches Aussehen, nichts an ihm sticht besonders hervor. Es fiel ihm nicht schwer, sich irgendwo unter die Leute zu mischen, Klatsch aufzuschnappen und Gespräche zu belauschen, um Einzelheiten aus dem Leben seiner Opfer zu erfahren.

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