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Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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plumpe Anmache.«
    »Ich meinte im Sinne von Abblitzen, verstehst du? Nicht im Sinne, dass ich bei deinem Anblick wie vom Blitz gerührt wäre, okay? Obwohl dein Anblick natürlich schon … ich meine … nein nicht so, aber … ach, Scheiße.«
    Er geriet ins Stocken wie ein abgelaufenes Aufziehspielzeug. Unwillkürlich musste sie grinsen. »Weißt du eigentlich, was du eben gemacht hast?«
    »Dich davon überzeugt, dass ich ein Idiot bin?«
    »Nein, du hast Glück gehabt, gleich zweimal.«
    Zögerlich erwiderte er das Lächeln. »Wie das?«
    »Zum einen, weil du es geschafft hast, nicht meinen extrem empfindlichen Arschloch-Alarm auszulösen, und dir dadurch eine Menge körperlicher Schmerzen erspart hast. Zum anderen, weil ich heute Abend in der Stimmung bin, ein Gläschen in Gesellschaft zu trinken, und es den Eindruck macht, als wärst du diese Gesellschaft. Wenn das für dich okay ist.«
    »Klar doch. Ich bin Nick.«
    Sie lachte. »Na, das ist ja mal perfekt. Ich heiße Nikki. Freut mich, dich kennenzulernen.« Sie hob das Glas. »Ich denke, wir sollten miteinander anstoßen, um den Abend einzuläuten, falls es dir recht ist.«
    »Von mir aus gerne. Auf was stoßen wir an?«
    »Darauf, dass wir die Welt ein Stück besser machen, Nick. Koste es, was es wolle.«
    Er hob seine Bierflasche und ließ sie klirrend gegen ihr Glas prallen.

    Nach seiner eigenen Einschätzung konnte Tanner wohl so ziemlich jede Frau rumkriegen, die er wollte.
    Er war gut gebaut und nicht unattraktiv, doch es kam gar nicht so sehr aufs Aussehen an. Vor allem ging es darum, sich günstig zu positionieren.
    Bekanntlich gelangten Frauen früher zur Reife, weshalb Männer den Großteil ihres Lebens damit beschäftigt waren, aufzuschließen, denn gleichaltrige Frauen waren meist an Typen interessiert, die ein paar Jahre älter waren. Und wenn man erst einmal das Alter erreicht hatte, um entsprechend jüngere Frauen zu daten, stellte man fest, dass sie genauso oberflächlich waren wie man selbst: Sie wollten nur einen bösen Buben mit einem netten Hintern und einem ebenso netten Auto.
    Irgendwann aber spielte den Männern die Zeit in die Hände. Diejenigen, die früher reiften, erreichten ihren Lebenshöhepunkt eher, und sobald eine Frau einmal dreißig wurde, begannen ihre Aussichten zu schrumpfen. Dann erschien der Typ auf dem Motorrad plötzlich nicht mehr so attraktiv. Wichtiger als der Kick war nun Sicherheit, und all diejenigen, die das Daten aufgegeben hatten, um sich voll auf ihre Karriere zu konzentrieren, wirkten um einiges verlockender.
    Das alles hatte Tanner bereits herausgefunden, als er Mitte zwanzig und selbst noch ein böser Bube gewesen war. Mit den Jahren hatte er seine Strategie allmählich geändert, und inzwischen saß er am längeren Hebel, wenn es um Dates ging. Schon von der nächsten Straßenecke aus konnte er eine mögliche Kandidatin einschätzen, konnte sagen, wo sie einkaufte und welche Zeitschriften sie las. Ob nun für die hilfsbedürftige, alleinerziehende Mutter oder die Karrierefrau mit dem kleinen Alkoholproblem, ihm stand für jeden Frauentyp eine Methode zur Verfügung, die er je nach der erkorenen Beute leicht anpasste. Allerdings war ihm die Zwei-Schritt-Methode am liebsten: ein Rendezvous, um das Ganze ins Rollen zu bringen, und ein zweites für den Vollzug. Eine Frau, die beim zweiten Mal nicht mit ihm ins Bett ging, sah ihn niemals wieder. Und eine, die es tat, hielt sich ungefähr eine Woche lang. Danach verlor er das Interesse.
    Ihm ging es ohnehin nicht um Sex. Ihm ging es ums Gewinnen.
    Er stand auf, um zur Toilette zu gehen, und zog unterwegs sein Handy aus der Tasche. Er machte die Tür hinter sich zu und knipste das Licht an. Heute Nacht war seine geglückte Eroberung nicht dem üblichen Muster gefolgt, denn diese Beute hatte er schon seit längerer Zeit beobachtet und nur auf eine günstige Gelegenheit gewartet. Aber sie war ja auch keine gewöhnliche Frau. Nein, das war sie ganz sicher nicht.
    Und das bedeutete, dass sie ganz besondere Aufmerksamkeit verdient hatte.
    Sie hatte ihn mit zu sich nach Hause genommen, womit sie ihm auf wenig subtile Art klarmachte, dass sie für mehr als nur ein beiläufiges Kennenlernen offen war. Das würde sie bald bereuen.
    Leise und mit gezielten Bewegungen durchsuchte er das Arzneischränkchen und sämtliche Schubladen im Badezimmer. Er fand einige Fläschchen mit verschreibungspflichtigen Medikamenten, die er mit der Handykamera der Reihe nach so

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