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Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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andere Wahl hatten.

    Eine andere Stadt, ein anderer Strich. Immerhin lag in Sacramento kein Schnee, auch wenn Nikki der Novemberwind eiskalt um die nur mit Netzstrumpfhosen geschützten Beine fuhr.
    In den USA waren zu jedem Zeitpunkt durchschnittlich fünfzig Serienmörder aktiv. Derjenige, der derzeit Sacramento heimsuchte, hatte es auf rothaarige Prostituierte abgesehen, erdrosselte sie mit einem Kleiderbügel aus Draht und warf ihre Leichen in den American River.
    Nikki war zwar nicht rothaarig, besaß aber eine ordentliche Perückensammlung. Im Moment trug sie eine pinkfarbene Perücke. Auf der Straße boten auch andere Gewerbliche ihre Dienste an, doch Nikki sah keine einzige mit roten Haaren. Zwei Straßen weiter dagegen stand eine, das wusste Nikki, und sie war sich sicher, dass es sich dabei um eine Polizistin handelte, die sich als Lockvogel präsentierte.
    Die auffällige Perücke war der Knackpunkt. Jack ging davon aus, dass der Mörder so klug war, selbst eine Perücke – eine rote, versteht sich – mitzubringen und sein nächstes Opfer zu zwingen, sie aufzusetzen. Durch ihr Make-up sah Nikki bleicher aus als sonst, und sie trug grüne Kontaktlinsen.
    Nikki und Jack gingen nach ihrer Standardmethode vor, die sie auf die spezielle Situation zurechtgestutzt hatten: Erst kundschafteten sie sein Jagdrevier aus, fanden seine Vorlieben heraus und sammelten alle Informationen, die sie kriegen konnten, um ein Profil von ihm zu erstellen. An Polizeiberichte kamen sie nicht heran, aber Medienberichte führten sie oft zu Freunden oder Verwandten der Opfer.
    Und wenn sie erst mal eine Vorstellung davon hatten, wen der Mörder bevorzugte und wo er nach seiner Beute suchte, kleideten sie Nikki entsprechend ein und benutzten sie als Köder. Das unterschied sich zwar nicht so sehr vom Vorgehen der Polizei, aber Jack und Nikki hatten zwei entscheidende Vorteile: Nikki war bereit, Dinge zu tun, zu der keine verdeckt ermittelnde Polizeibeamtin jemals fähig wäre. Und während die Polizeiämter Rücksicht auf Politik, die Medien und das Budget nehmen mussten, galt dies für Jack und Nikki nicht. Wenn sie einmal angefangen hatten, gaben sie auch nicht mehr auf.
    Niemals.
    Beim ersten Wagen, der anhielt, handelte es sich um einen roten Honda. Während Nikki sich ihm näherte, musterte sie das Auto: ein neues Modell, kaum gefahren, sauber und grell. Anscheinend war der Fahrer penibel und ein wenig eitel. Er schätzte Qualität, konnte sich aber keinen Oberklassewagen leisten. Während das Fenster auf der Beifahrerseite herunterglitt, drang aus dem Inneren zunehmend laute Musik heraus. Hip-Hop von vor fünfzehn Jahren. Sie tippte auf Ende dreißig, weiße Hautfarbe und gute Figur. Wahrscheinlich trug er einen Unterlippenbart und hatte einen rasierten Schädel.
    Sie beugte sich hinab und begutachtete den Fahrer. Für ihre Beobachtungsgabe gab sie sich selbst die Note Zwei plus. Alter, Hautfarbe und Statur hatte sie richtig getippt. Der Kopf war kahlrasiert, nur der Unterlippenbart fehlte. Dafür trug er eine Brille mit einem dicken Gestell, wie es derzeit angesagt war. Außerdem war er in einen dunklen Anzug mit roter Krawatte gekleidet.
    »Hallo, Süßer«, sagte sie. »Bist du auf der Suche nach Gesellschaft?«
    »Klar doch«, sagte er. »Macht es dir etwas aus, wenn wir erst über den Preis reden?«
    Sie nannte ihm die Preise für alles, was sie zu tun bereit war, und blieb dabei zehn Prozent unter dem, was in der Gegend üblich war. Ihr war klar, dass ihm das gefallen würde. Darauf meinte er, dass ihm nach einem Sowohl-als-auch wäre, und er verzichtete aufs Feilschen. Sie stieg zu ihm ins Auto.
    Als sie losfuhren, folgte ihnen ein brauner Kleintransporter.

Closer: Mir ist da eine Frage gekommen.
Remote: Was möchten Sie wissen?
Closer: Sie benutzen elektronische Gerätschaften, um Ihre Drohnen zu überwachen und zu kontrollieren. Aber Sie haben mir nicht verraten, wie Sie diese Leute fangen.
Remote: Nun, ein gutes Timing ist da natürlich das A und O. Genau wie Sie verbringe ich viel Zeit mit Vorbereitungen. Ich suche mir mögliche Ziele aus, schränke die Auswahl nach und nach ein und sammle Informationen. Bevor ich loslege, muss alles perfekt sein.
Closer: Und dann? Bedrohen Sie die Opfer mit einer Waffe? Ziehen Sie ihnen das Geschirr selbst an, oder zwingen Sie sie dazu, es sich anzulegen?
Remote: Wenn man es mit hochempfindlichen Sprengsätzen zu tun hat, ist der Gebrauch von Schusswaffen problematisch. Selbst

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