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Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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einer Ecke des Parkplatzes entdeckte er einen alten braunen Lieferwagen, dessen Schnauze zur Straße deutete. Während er auf den Eingang des Supermarkts zuging, musterte er den Kleinbus, achtete aber darauf, dass er nicht zu auffällig hinübersah. Stammte das Kennzeichen aus einem anderen Bundesstaat?
    Er betrat den Laden, nahm sich einen Einkaufskorb und griff nach einer Tüte Salzstangen und einer Diätlimo. Absichtlich stellte er sich in die längste Schlange, um durch die großen Fenster den Transporter beobachten zu können, während er wartete.
    Auf dem Dach des Kleinbusses lag kaum Schnee, er konnte also noch nicht lange hier geparkt sein. Ein kalifornisches Kennzeichen. Kein Skiträger, keine Aufkleber mit New-Age-Slogans auf der Stoßstange – zumindest nicht am Heck. Tanner konnte auch keinen Jesusfisch aus Chrom erkennen. Vor die Heckscheibe war von innen ein grünkarierter Vorhang gezogen.
    Keines der Fahrzeuge auf dem Parkplatz sah so aus, als würde es zu Beobachtungszwecken genutzt. An Gebäuden konnte man von hier aus ein einstöckiges Ladengeschäft, die fensterlose Wand eines zweistöckigen Ziegelhauses und eine Tankstelle einsehen. Keines davon bot sich als Beobachtungsposten an.
    Tanner spazierte zum Motel zurück, um den Jeep zu holen. Er fuhr denselben Weg zurück, den er gekommen war. Auf der Fahrt hierher hatte er einen geeigneten Platz für die Übergabe entdeckt: den Eingang zum Campingplatz des Nationalparks, der während dieser Jahreszeit geschlossen war. Vor seinem Tor befand sich eine schmale Durchfahrt, und wenn man den Anhänger darin abstellte, war er von der Straße aus praktisch nicht zu sehen. Tanner koppelte ihn ab und fuhr zum Motel zurück.
    Wieder in seinem Zimmer, schälte er sich aus seinem Mantel, setzte sich von einem Berg Kissen gestützt im Bett auf und riss die Tüte Salzstangen auf. Ganz sicher konnte er sich nicht sein, ob der Kleinbus der Wagen war, nach dem er suchte, aber immerhin stand er an der richtigen Stelle. Doch auch der Closer hatte keine Ahnung, was Tanner für einen Wagen fuhr. Er wusste nur, dass er eine Anhängerkupplung brauchte.
    Tanner aß ein paar Salzstangen. Dann nahm er den Laptop vom Nachttisch und wählte sich über das WLAN des Motels ins Internet ein. Wie nicht anders zu erwarten, hatte er eine neue Nachricht: Bei dem Lieferwagen handelte es sich tatsächlich um das gesuchte Fahrzeug, und der Schlüssel befand sich in einer Magnethülle, die unter dem rechten vorderen Kotflügel angebracht war.
    Tanner beantwortete die Nachricht, indem er seinerseits den Standort des Anhängers mitteilte. Wann immer er dazu bereit war, konnte der Closer Goliath abholen.
    Dann war es für Tanner an der Zeit, seine eigene Lieferung in Empfang zu nehmen.

    So beiläufig wie möglich näherte sich Tanner dem Wagen. Die Schlüssel fand er genau dort, wo sie sein sollten. Dann ging er zum Heck des Wagens, und als er den Schlüssel ins Schloss schob, durchlief ihn ein Schauer. Was, wenn das ganze Ding explodierte, sobald er den Schlüssel umdrehte?
    Doch das geschah nicht. Er lachte leise und sah sich nach eventuellen Zeugen um. Obwohl es helllichter Tag war, hielt sich niemand in der Nähe auf.
    Er zog die Tür gerade so weit auf, dass er hineinschauen konnte.
    Wie versprochen befand sich der Mann in dem Bus. Nackt, Mitte dreißig und mit geschorenem Kopf. An Fuß- und Handgelenken war er an Ringbolzen im Boden gekettet. Man hatte ihm eine Augenbinde angelegt und den Mund mit Tape zugeklebt. Als der Mann hörte, dass die Tür aufging, zappelte er wild herum und stieß vom Knebel erstickte Laute aus.
    Tanner stieg in den Wagen, ohne den Blick von dem Mann zu wenden. Dann schloss er die Tür hinter sich und musterte den Gefangenen aus einigem Abstand.
    Die Handschellen waren stabil, und der Schlüssel, der sie öffnete, hing anscheinend an dem Bund, den er gefunden hatte, neben dem Zündschlüssel des Lieferwagens. Darüber hinaus war nichts zu sehen, keine Waffen, keine Schlüssel, keine Signalvorrichtungen. Doch das war nur der erste Blick. Tanner griff in die mitgebrachte Tasche, um zuverlässigere Hilfsmittel herauszuholen.
    Mit einem Spy-Hawk-Pro-Wanzenfinder suchte er das gesamte Fahrzeug nach Sendern und Aufnahmegeräten ab. Alles, was in einem Frequenzbereich zwischen 1 MHz und 8 GHz sendete, konnte das Gerät aufspüren, ganz gleich, ob es sich um eine kabellose Wanze, eine versteckte Kamera oder einen GPS-Sender handelte. Nachdem die Suche nichts

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